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Hoteliers sind zuversichtlich trotz steigender Infektionszahlen

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Hotels in der Region empfangen immer mehr Besucher. Bei der Auslastung ist aber noch Luft nach oben.

Von Patricia Dauenhauer
Die Übernachtungszahlen steigen wieder im Parkhotel Heilbronn. Im September soll die Hausbrauerei eröffnen, im Oktober die Dachterrasse mit Bar.
Foto: Patricia Dauenhauer
Die Übernachtungszahlen steigen wieder im Parkhotel Heilbronn. Im September soll die Hausbrauerei eröffnen, im Oktober die Dachterrasse mit Bar. Foto: Patricia Dauenhauer  Foto: Patricia Dauenhauer

Hotelzimmer haben etwas Magisches. Wenn man eines betritt, entspannt sich der Körper. Der Ortswechsel macht"s möglich. Doch seit Corona ausgebrochen ist, sind solche Momente rar geworden. Dabei sind Hotels auf ihre Gäste angewiesen. Drei berichten, wie es ihnen im zweiten Corona-Sommer ergeht.

Neueröffnung in der Pandemie

Das Hotel Saline 1822 in Bad Rappenau wurde vergangenen September und damit mitten in der Pandemie unter Hoteldirektor Michael Ciesléwicz neueröffnet. "Es war ein sehr mutiger Schritt. Viele haben es auch belächelt", sagt Ina Schlothauer (34), die die Leitung Vertrieb und Marketing innehat. "Es war ein richtiger Schritt. Doch leider kam dann der lange Lockdown", sagt sie. Trotz der Situation habe sich die Neueröffnung herumgesprochen, das Angebot sei von Gästen - damals nur Geschäftsreisende - gut angenommen worden. Mit der Zeit wuchs allmählich die Besucherzahl.

 


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Seit Juni ist das Hotel wieder für Touristen geöffnet. Schlothauer weiß aber auch: "Wir sind noch nicht ausgelastet. Wir haben 132 Zimmer - die müssen wir erst vollkriegen." Je nach Tag seien etwa 75 Prozent belegt. Ungewöhnlich sei, dass derzeit auch viele Paare unter der Woche kommen. Zur 2G-Regel, die vom Land in Betracht gezogen wird, kann die 34-Jährige nur Vermutungen aufstellen: "Wir merken, dass viele Genesene und Geimpfte kommen, aber auch getestete Gäste." Sollten Übernachtungen für Getestete nicht mehr möglich sein, befürchtet sie einen Rückgang der Gästezahl. Ein weiteres Thema: "Alle Hotels haben mit Personalmangel zu kämpfen", sagt Schlothauer. "Wir suchen zum Beispiel einen neuen Spa-Manager."

Ausnahme für Schulkinder erwünscht

Willi Carle (41), Inhaber des Hotels Rose in Bretzfeld-Bitzfeld, ist zufrieden mit der Auslastung im Restaurant. Die Hotelauslastung jedoch "lässt zu wünschen übrig". Der 2G-Regel sieht er entspannt entgegen. "Wir haben uns bereits viele Gedanken zu Beginn der Krise gemacht, und die Leute sind trotzdem gekommen", sagt er. "Doch Schulkinder müssen eine Ausnahmeregelung bekommen. Dann kommen auch Familien."

Das einzige, mit dem man sich noch schwertue, sei der Betrieb des Schwimmbads. "Wir müssten sicherstellen, wie viele Personen darin sind, dafür müsste vom Personal jemand vor Ort sein." Das sei nicht wirtschaftlich. Auch die Richtwerte des Wassers müsste man einhalten. Die Laborproben seien aber sehr teuer. Trotzdem glaubt Carle, dass sein Hotel mit der Übernachtungszahl wieder dort hinkommt, wo es früher war. "Das braucht aber noch etwas Zeit. Es wird dauern, bis sich wieder alle trauen, zu kommen."

 


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Keine einfache Zeit

Marcel Küffner (36) ist Hoteldirektor und Geschäftsführer des Parkhotels in Heilbronn mit 175 Zimmern. Das wurde im vergangenen September und damit ebenfalls mitten in der Pandemie eröffnet. Es habe keine Tagungen gegeben, die Gäste seien sehr zurückhaltend gewesen. Außerdem habe man keine Hilfe vom Staat erhalten, da zuvor keine Umsätze gemacht worden seien. Im November dann der Schock: Nur noch Geschäftsreisende konnten im Parkhotel übernachten. "Die Zeit war nicht einfach, sie ist nicht einfach", sagt Küffner.

Für Besucher wurde eine hoteleigene Teststation eingerichtet. Seit das Beherbergungsverbot vor ein paar Monaten aufgehoben wurde, kommen auch wieder Familien. Auch Tagungen und Familienfeiern finden vermehrt statt. Trotz der für die Hotelbranche harten Zeit ist der 36-Jährige zuversichtlich: "Wir sind auf einem guten Weg." Die Übernachtungszahlen steigen.

Hausbrauerei öffnet bald

Für Küffner und sein Team bleibt es spannend: Am 27. September eröffnet die Hausbrauerei, in der das selbstgebraute Bier "Brauart" ausgeschenkt wird. Im Oktober soll dann die Dachterrasse mit eigener Bar öffnen. Aktuell finden noch Bauarbeiten statt. Auf einen Namen für die Bar habe man sich noch nicht festgelegt, sagt Küffner. Ein Vorschlag sei "10.42", da sich die Bar im 10. Stockwerk auf 42 Meter Höhe befindet. Für Leute mit Höhenangst sind die schmalen Balkone rund um die Bar nichts, aber der Ausblick ist es allemal wert.

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