HNV-Chef Gross: Beim 49-Euro-Ticket ist noch vieles unklar
Spätestens im Mai soll das 49-Euro-Ticket, offiziell Deutschlandticket, starten. Für regionale Verkehrsverbünde wie den Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr (HNV) ist wichtig, dass ÖPNV-Kunden den Fahrschein bei ihnen kaufen. Viele Details seien aber noch unklar, betont HNV-Geschäftsführer Gerhard Gross.
Beim 49-Euro-Ticket, offiziell Deutschlandticket genannt, ist weiterhin vieles unklar. "Wir werden es über unser Abo-Center als elektronische Chipkarte und als Barcode fürs Handy ausgeben", sagt HNV-Geschäftsführer Gerhard Gross.
Viel mehr als die Öffentlichkeit wisse der Verkehrsverbund aber nicht. Noch immer sei unklar, wann das Ticket starten soll. "April wird eher nichts", sagt Gross. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte kürzlich Mai als spätesten Starttermin versprochen.
Abo-Kunden müssen Umstellung aufs Deutschlandticket zustimmen
Zwar gibt es bereits die "Deutschlandticket-App" der Firma Hansecom, in der man den Fahrschein vorbestellen kann. Gross hält davon jedoch wenig. "Die beste Kundenbetreuung gibt es vor Ort." Es gebe keine Vorteile, wenn man das Ticket bei anderen Anbietern kauft.
Abo-Kunden will der HNV anschreiben, sobald weitere Details bekannt sind. Sie müssen zustimmen, ob sie auf das Deutschlandticket umsteigen wollen. "Da wird sich wohl niemand sträuben, schließlich bekommt man mehr Ticket für weniger Geld."
Viele Dauerkarten im HNV haben künftig ausgedient
Ein Teil der HNV-Dauerfahrkarten hat mit dem Deutschlandticket ausgedient. "Selbst unser Sahne-Ticket für Senioren ist gegenüber dem Deutschlandticket nicht konkurrenzfähig", sagt Gross. Übrig blieben Gelegenheitstickets und solche, bei denen Reisende andere Personen oder Fahrräder mitnehmen können.
Laut dem HNV-Chef müsse dringend präzisiert werden, unter welchen Bedingungen das Deutschlandticket "monatlich kündbar" ist. Wenn sich Reisende das Ticket nur für einzelne Monate kaufen würden, sei das für die Verkehrsunternehmen "sehr unglücklich".
Deutschlands oberste Verbraucherschützerin Ramona Pop hat unterdessen Bund und Länder aufgefordert, bei der Ausgestaltung des 49-Euro-Tickets einen Runden Tisch einzusetzen. Ohne die Beteiligung der Zivilgesellschaft drohten die Interessen der Verbraucher unter die Räder zu kommen.