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Heizen mit Öl oder Gas? Warum Holz aus heimischen Wäldern die bessere Alternative ist

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Holzscheite, Pellets oder Hackschnitzel sind im neuesten Entwurf des Heizungsgesetzes wieder enthalten. Wie groß die Nachfrage nach Brennholz in der Region Heilbronn ist und wo der Preis pro Festmeter liegt.

Bei Holzauktionen im Landkreis Heilbronn sind die Preise um fast 50 Prozent gestiegen und bis zu 120 Euro für den Festmeter gezahlt worden.
Bei Holzauktionen im Landkreis Heilbronn sind die Preise um fast 50 Prozent gestiegen und bis zu 120 Euro für den Festmeter gezahlt worden.  Foto: Barth, Barbara

Die neueste Auflage des umstrittenen Heizungsgesetzes nimmt Biomasse wieder mit in den Kreis der erneuerbaren Energien auf. Das Hin und Her habe viele Interessenten verunsichert, berichtet Georg Isik, der in Heilbronn Holzöfen verkauft. In dem Anfang Juli von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgelegten neuen Entwurf sind Heizungsanlagen für feste Biomasse wieder enthalten. In den ersten Fassungen des Gebäudeenergiegesetzes sollte der Einbau von Holzheizungen im Neubau verboten werden.

Das Umweltbundesamt sieht das Heizen mit Holz kritisch: Es sei aufgrund des Feinstaubs gesundheitsschädlich und helfe in Summe auch nicht dem Klimaschutz. Interessenverbände wie der Deutsche Forstwirtschaftsrat haben hingegen darauf hingewirkt, dass Holz aus heimischen Wäldern für das 65-Prozent-Ziel der erneuerbaren Energien anderen Formen wie zum Beispiel Wärmepumpen im Gesetz gleichgestellt ist.

 


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Heizen mit Holz: Bei Ofenbauern in der Region Heilbronn sind kleinere Kaminöfen gefragt

Die Nachfrage gehe weniger in Richtung von Komplettanlagen für Neubauten im Sinne des Heizungsgesetzes, berichten Ofenbauer aus dem Heilbronner Raum. Gefragt sind eher kleinere Kaminöfen, die vor allem zum abendlichen Zuheizen geeignet sind. Ein Großteil der Aufträge stamme noch aus dem vergangenen Jahr, die aufgrund der langen Lieferfristen erst nach und nach abgearbeitet werden können.

Der Jubel bei den Waldbesitzern fällt aber trotz der hohen Nachfrage verhalten aus. Ulrich Potell vom Landeswaldverband Baden-Württemberg sieht Holz als Brennstoff ambivalent. "Den Waldbesitzern wäre eine höherwertige Nutzung natürlich lieber." Allerdings gebe es für schwaches Laubholz und bei der Verarbeitung anfallender Reste nach wie vor kaum sinnvollere und vor allem höher bezahlte Einsatzmöglichkeiten. "So lange noch Öl und Gas verfeuert wird, ist Holz aus heimischen Wäldern die bessere Alternative", so das Fazit des Verbandssprechers.

 


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Holz-Preis im Landkreis Heilbronn bei bis zu 120 Euro pro Festmeter

Mit ein Grund für die bevorzugte Nutzung als Brennstoff sind die höheren Preise. Industrieholz für Paletten und Spanplatten erzielt nicht mehr als 50 Euro. Bei den Holzauktionen im Landkreis Heilbronn sind die Preise um fast 50 Prozent gestiegen und bis zu 120 Euro für den Festmeter gezahlt worden, berichtet Jürgen Kuhn vom Forstamt im Landratsamt Heilbronn. Daher habe man mehr Brenn- als Industrieholz verkauft.

Zwar habe man nicht den Holzeinschlag insgesamt erhöhen können. Durch die Verschiebung konnte man aber 30 Prozent mehr Brennholz anbieten, so dass letztlich alle Kunden zum Zug gekommen sind.

 

Brennholz-Nachfrage für privaten Bereich hat sich normalisiert

Die Nachfrage im privaten Bereich hat sich normalisiert. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Lage entspannt, berichten Händler aus der Region. Zurzeit ist ofenfertiges Brennholz aber immer noch hochpreisig.

Auch große Betriebe setzen auf den nachwachsenden Rohstoff: Die Salzwerke in Heilbronn bauen beispielsweise ein Holzkraftwerk für rund zehn Millionen Euro für Strom und Wärme. Die Stadtwerke Neckarsulm beschicken ihr Biomassekraftwerk mit 13.000 Tonnen Hackschnitzeln im Jahr.

Für bestehende Öfen läuft aufgrund der Bundesimmissionsschutzverordnung bis Ende 2024 eine weitere Frist ab: Kamine und Kachelöfen, die zwischen Anfang 1995 und dem 21. März 2010 installiert worden sind, müssen entweder nachgerüstet oder außer Betrieb genommen werden. Die Nachrüstung, um die Werte beim Feinstaub und Kohlenmonoxid zu erreichen, ist meist sehr aufwendig, so dass eine neue Anlage sich eher rentiert. Kamine müssen zum Teil erhöht werden.

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