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Heilbronner Weindorf diesmal ohne Bühne und ohne Party-Musik

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Corona und hohe Kosten: Die Weindorf-Macher treten kürzer. So wird es im September 2022 keine Hauptbühne geben - und damit auch keine Partymusik.

Szenen wie diese im Jahr 2019 soll es beim Weindorf 2022 nicht geben. Die Bühne wird fehlen, aus Kostengründen, aber auch wegen Corona.
Foto: Archiv/Seidel
Szenen wie diese im Jahr 2019 soll es beim Weindorf 2022 nicht geben. Die Bühne wird fehlen, aus Kostengründen, aber auch wegen Corona. Foto: Archiv/Seidel  Foto: Seidel

Nach zwei coronabedingten Auslese-Versionen mit dezentralen Events wird das Heilbronner Weindorf 2022 - vom 8. bis 18. September - wieder an seinen angestammten Platz rund ums Rathaus zurückkehren. Allerdings nicht in alter Form. Das größte Weinfest der Region muss abspecken. Vertreter der 30 Stände und der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) verständigten sich am Dienstag auf Sparmaßnahmen in Höhe von insgesamt 50.000 Euro - und zwar einvernehmlich, wie Wengerter-Sprecher Daniel Drautz, Imbiss-Chefin Hanne Schröter und HMG-Chef Steffen Schoch nach der Sitzung auf Stimme- Anfrage betonen.

Auch Dekoteile und Pergolen fehlen

Anlass zum Sparen geben die allgemeine Krise, der Abschied von vier Ständen und Corona-Unsicherheiten. Spektakulärste Änderung: Die Hauptbühne am Marktplatz fällt 2022 weg. "Es wird also auch keine großen Party-Bands geben, sondern nur noch mobile Straßenmusiker", so Schoch. Außerdem wird auf manche Dekorationen und den aufwendigen Aufbau der Pergolen rund ums Rathaus sowie in dessen Innenhof verzichtet; die Überdachungen sollen teilweise durch Schirme ersetzt werden.

Kein Ersatz für zwei Prädikatsgüter

Nur zwei der vier frei gewordenen Plätze sollen über eine Ausschreibung wiederbesetzt werden: zwei Gastro-Stände. Für den Doppelstand der Prädikatsgüter Drautz-Able und Kistenmacher-Hengerer gibt es keinen Ersatz. "Dass sie aus familiären Gründen kürzer treten müssen, bedauern wir sehr", unterstreicht Daniel Drautz. Aber durch die Neckarpiraten und die Ökos habe man zuletzt einige Top-Betriebe gewonnen. "Im Übrigen ist auch die Qualität der Genossenschaften zuletzt immer besser geworden", so Drautz im Stile seines selbstbewussten Vorgängers Karl Seiter.

 


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Ständerücken vor und hinterm Rathaus

Die Lücke an der Lohtorstraße wird übrigens vom Öko-Stand geschlossen, der vom Marktplatz abgezogen wird, dort gibt es - auch wegen der weggefallenen Bühne - eine kleine Rochade von Ständen der Genossenschaftskellerei Heilbronn. Man wolle wegen Corona "insgesamt alles etwas auflockern", gehe aber davon aus, dass sowieso weniger Besucher kommen, so Drautz und Schoch.

Corona-Unsicherheiten

Apropos Corona: "Selbstverständlich wird es ein Hygienekonzept geben, das die dann geltenden Regeln berücksichtigt", erklärt Schoch. Und Hanne Schröter: "Keiner weiß heute, was im September gilt. Aber falls es noch eine Maskenpflicht gibt, ist man davon befreit, wenn man etwas isst oder trinkt."

 


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HMG reduziert die Standgebühren

Unter diesen Vorzeichen wird die HMG die Standgebühren 2022 auf 85 Prozent reduzieren. Ein Gastro-Stand zahlt normalerweise 6500 Euro, ein Wein-Stand 10.500 Euro. Zudem wird die HMG einmalig 30.000 Euro zuschießen. Die Gesamtkosten für die Fest-Infrastruktur - von Werbung und Deko bis zu Sicherheit, Versorgung und Müllabfuhr - lagen nach Stimme-Informationen 2019 bei rund 290.000 Euro.

Bis auf den Weinzahn-Wettbewerb, der noch wackelt, dürften alle Sonderveranstaltungen wie gewohnt stattfinden. Zur Eröffnung soll es diesmal sogar Frei-Wein und kostenloses Gebäck geben - für alle.

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Kommentare

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Rainer Haseneder am 25.03.2022 20:19 Uhr

Etwas weniger Weinstände und Tamtam könnte dem Weindorf durchaus guttun. Die Erfahrung wird es zeigen.
Die Kostenseite (Standgebühren, Bühnenkosten, Reinigungskodten) interessiert mich schon lange.
Danke für die Informationen dazu im Artikel.
Lohnt es sich überhaupt für die Beschicker ?
Ich bin mit dem Weindorf aufgewachsen und freue mich auf das erste wieder „normale“ Weindorf.
Rainer Haseneder

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