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Heilbronner Ärztesprecher dringt auf rasche Wiedereinführung der Maskenpflicht

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Martin Uellner geht davon aus, dass die Covid-Infektionszahlen noch viel deutlicher steigen als die Zahlen das belegen.

Ärzte und Kliniken in der Region sind alarmiert: Bundesweit steigen die Corona-Zahlen seit Wochen stark an, in der Region lässt sich der Trend seit Ende September klar nachvollziehen.  Deutlich über 100 Patienten mit positivem Test zählen die SLK-Klinken inzwischen wieder täglich, "das sind schon Spitzenwerte", sagt eine Sprecherin. Die Abstände zwischen den Wellen würden immer kürzer. 

"Die Zahlen steigen auch in den Praxen exponentiell", sagt der Heilbronner Ärztesprecher Martin Uellner. Die Patienten, die zum PCR-Test kämen, hätte dann eigentlich auch alle ein positives Ergebnis. Die Inzidenz, die als ein wichtiger Indikator für das Infektionsgeschehen herangezogen wird, sei nicht mehr aussagekräftig, meint er. "Die Zahlen kann man vergessen."


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Er vermutet, dass die Dunkelziffer um den Faktor fünf bis zehn erhöht ist. Der Grund: Nicht alle Menschen, die Symptome oder ein positives Schnelltestergebnis haben, ließen einen PCR-Test machen, stattdessen meldeten sie sich krank und blieben für fünf Tage zu Hause. Doch nur die Ergebnisse von PCR-Tests fließen in die Statistik ein. Uellner ist überzeigt: "Die Infektionen steigen noch viel mehr, als es den Anschein hat."

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Vom Sozialministerium in Stuttgart (SM) heißt es auf Stimme-Anfrage: "Die berichtete Inzidenz ist stark abhängig vom Testverhalten." Deshalb sei sie zwar "ein gewisser Gradmesser für das Infektionsgeschehen", seit einiger Zeit würden aber noch weitere Werte herangezogen, um die Dynamik zu beurteilen, zum Beispiel "die Auslastung der Gesundheitssysteme" oder die "Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur". Man beobachte die Lage derzeit "fortlaufend und täglich", heißt es weiter.

Lucha hält Wiedereinführung der Maskenpflicht für möglich

Seit September sei "ein starker Anstieg der Covid-19-Fallzahlen" zu sehen, die "ebenfalls ansteigenden Werte weiterer Indikatoren" zeigten deutlich "eine wieder zunehmende Sars-Cov-2-Zirkulation in der Bevölkerung". Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hatte deshalb zuletzt gesagt, er halte eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen  für möglich: Es könne unter Umständen schnell gehen, so Lucha weiter.

Martin Uellner hält diese Maßnahme für dringend erforderlich: "Das müsste jetzt zügig kommen." Er geht davon aus, dass die Zahlen in Baden-Württemberg in den kommenden Tagen weiter deutlich ansteigen, die Effekte von Veranstaltungen wie dem Cannstatter Wasen oder der Muswiese in Hohenlohe würden sich erst noch zeigen.


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In München war es nach Ende des Oktoberfestes zu einem dramatischen Anstieg der Inzidenzen gekommen, die Kliniken in der bayerischen Landeshauptstadt sind überlastet, auch weil Personal krankheitsbedingt ausfällt.  Derzeit habe man so viele Patienten mit dem Virus im Haus wie in noch keiner anderen Welle zuvor, sagte der ärztliche Direktor des LMU Klinikum in München, Markus Lerch, der in München erscheinenden "TZ" am Freitag, andere Kliniken hatten zuvor wegen Überlastung einen Aufnahmestopp für Patienten verhängt.  Zwischen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und seinem Parteikollegen, dem Münchener OB Dieter Reiter, ist ein öffentlicher Streit um die Verantwortbarkeit des Oktoberfestes entbrannt.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat am Freitag seine Kampagne „Ich schütze mich“ vorgestellt, mit der Bürger motiviert werden sollen, sich impfen zu lassen. Nur etwa 30 Prozent der über 60-Jährigen sind bislang ein viertes Mal geimpft, für sie und für bestimmte Risikogrupen gilt die Stiko-Empfehlung für einen zweiten Booster.

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