Erfolgreicher Auftakt: Partylaune beim Heilbronner Hochsprung-Meeting
Beim ersten internationalen Hochsprung-Meeting in Heilbronn geben auch die Besucher alles. Bei jedem Wetter feuern sie die internationalen Spitzensportler begeistert an.

Die Geburtsstunde des Heilbronner Hochsprung-Meetings zwischen Kilianskirche und Rathaus hat am Wochenende zwei Gesichter: strahlender Sonnenschein am Samstag bei der Frauen-Konkurrenz - Regen, Wind und frische Temperaturen am Sonntag beim Wettkampf der Männer. Trotz dieser Gegensätze gilt für beide Tage eine gemeinsame Überschrift: Wenn sich Spitzensportler messen, wird der Marktplatz zum Hexenkessel.

Zwei Nachmittage lang feuern die Zuschauer die Weltelite des Hochsprungs an. "Ihr seid der Wahnsinn", ruft Oliver Blumenstock ins Mikrofon. Auch Günther Eisinger ist begeistert. "Es ist sensationell, wie die Zuschauer die Höhen immer wieder herausfordern", sagt der Mann, der die Sportler nach Heilbronn geholt hat. Die Springer danken es den Zuschauern. 1,95 Meter bei den Frauen und 2,28 Meter bei den Männern im strömenden Regen sind Höhen auf internationalem Top-Niveau.
Besucher des Hochsprung-Meetings klatschen im Takt von AC/DC
Lia Apostolovski gehört am Samstag der letzte Sprung. Überspringt die Slowenin die 1,98 Meter, ist sie die Gewinnerin des ersten internationalen Hochsprung-Meetings in Heilbronn. Reißt sie, wird sie Zweite hinter Weltmeisterin Eleanor Patterson aus Australien. "Thunderstruck" - die Rhythmen des Kultsongs von AC/DC geben den Takt beim Anlauf der 23-Jährigen an. Die rund 1000 Zuschauer klatschen im Rhythmus, feuern die Springerin an und trampeln mit den Füßen.
"Eine klasse Veranstaltung", sagt Oliver Büttner. Der Zuschauer aus Talheim nimmt die Stimmung auf. "Die Sportlerinnen machen einen motivierten Eindruck."
Strahlender Samstag in Heilbronn: Strohhüte schützen vor der Sonne

Die Slowenin reißt am Ende die Stange. Glücklich ist sie trotzdem. Nicht nur, weil sie den zweiten Platz von zehn Springerinnen eingenommen hat. Mit 1,95 Meter ist sie persönliche Bestleistung gesprungen. "Bei diesem herrlichen Wetter diesen Sport zu sehen, ist einfach toll", sagt ein paar Sitzreihen weiter Wiebke Stechele aus Heilbronn.
Die gesamten gut zwei Stunden, die der Wettbewerb andauert, strahlt die Sonne über Heilbronn. Noch am Morgen hatte der Wetterdienst Wolken vorhergesagt. Stattdessen saßen die Zuschauer mit Strohhüten auf den Tribünen, um sich vor der Sonne zu schützen. Ein gutes Omen für den zweiten Wettkampftag, findet Oliver Blumenstock.
Regen beim Hochsprung-Wettbewerb der Männer
Als sich am Sonntag die Weltklassespringer der Männer zwischen Rathaus und Kilianskirche in die Höhe schrauben, hat der Himmel allerdings seine Schleusen geöffnet. Mitunter regnet es in Strömen. Der Wind ist böig. Die Temperaturen liegen bei rund 15 Grad. Der Stimmung tut's keinen Abbruch. Die La-Ola-Welle geht durch die Reihen. Die Besucher feuern die Sportler lautstark an. "Fantastisch", findet Marcel Hetzer aus Heilbronn. Auch Marina Schäfer aus Neckarsulm ist begeistert. "Trotz des Wetters herrscht hier so eine tolle Stimmung."
Daran ändert sich auch nichts,als Olympiasieger Gianmarco Tamberi aus Italien bekannt gibt, dass er aus dem Wettkampf aussteigt. Zu groß sei die Verletzungsgefahr zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft. "Ich komme nächstes Jahr wieder", verspricht er. Die Konkurrenz trotzt den widrigen Bedingungen. 2,28 Meter überspringen der Hallenweltmeister von 2022, Woo Sang-hyeok aus Korea, und Hamish Kerr aus Neuseeland. Am Ende hat Kerr weniger Fehlversuche und gewinnt.
Vielversprechender Auftakt des Heilbronner Hochsprung-Meetings

Harry Brunnet gehörte zu den Vätern des Eberstädter Hochsprung-Meetings. Die Atmosphäre im städtischen Ambiente findet der ehemalige Bürgermeister von Hardthausen großartig. "Die Zuschauer sind nah dran. Und die Anlage hier ist großartig", sagt Brunnet. "Das ist ein vielversprechender Auftakt."
Dass es weitergeht, steht für die Organisatoren fest. Sie sind mit Herzblut dabei. Der technische Leiter zeigt seinen Unterarm. "Schauen Sie her. Das ist Gänsehaut", sagt Thomas Mohn. Auch Oberbürgermeister Harry Mergel zeigt sich "tief beeindruckt". Das Stadtoberhaupt sieht den "Beginn einer wunderbaren Freundschaft" zwischen Stadt und Veranstaltern.