Heilbronn ruft nach Hilfe durch die Bundeswehr
In Heilbronn sollen erneut Bundeswehrsoldaten dabei helfen, Kontakte bei Corona-Fällen ausfindig zu machen. Problematisch ist nach Angaben der Stadt unter anderem die hohe Zahl infizierter Urlauber.
Die Inzidenzzahlen steigen im Land auf breiter Front. Dabei hat die Stadt Heilbronn mit einem Inzidenzwert von 106 in Baden-Württemberg wieder die Spitze bei den Neuinfektionen erklommen. Der Grund dafür, liegt vor allen in der zu Ende gehenden Urlaubszeit. "Ein Großteil der neuen Fälle ist auf Reiserückkehrer zurückzuführen", sagt Peter Liebert, Leiter des Heilbronner Gesundheitsamts.
Das Amt hat die Zahl der Neuinfektionen der vergangenen Woche detailliert ausgewertet. Demnach sind 66 Reiserückkehrer positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das sind rund 72 Prozent aller Fälle. 31 der infizierten Rückkehrer kamen aus dem Kosovo, 21 aus der Türkei. Die Infektketten der anderen Infizierten sind unbekannt.
Folgeinfektionen im familiären Umfeld
Die Mehrzahl der Neuinfizierten liegt in der Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen (30 Fälle), gefolgt von den 30- bis 40-Jährigen (17), den 10- bis 20-Jährigen (15) und den 40- bis 50-Jährigen. "Dieser Trend hat sich auch in den vergangenen Tagen fortgesetzt", betont Liebert. Demnach überwiegen bei den Neuinfizierten weiterhin Reiserückkehrer aus diesen beiden Ländern. Hinzu kämen Folgeinfektionen in deren familiärem Umfeld.
"In der Regel sind die Neuinfizierten ungeimpfte Personen, es gibt aber auch einige Impfdurchbrüche", stellt Claudia Küpper, Sprecherin der Stadt klar. Die Impfquote in Heilbronn liegt bei den einmal geimpften bei 56,4, bei den vollständig Geimpften bei 53,8 Prozent (Stand 22. August). Im Land liegt die Impfquote bei 59,8 beziehungsweise 56,5 Prozent.
Soldaten fürs Gesundheitsamt

Nun sollen in Heilbronn erneut Soldaten dabei helfen, Kontakte bei Corona-Fällen ausfindig zu machen.
"Wir haben jetzt einen Hilfeleistungsantrag bei der Bundeswehr gestellt, weil die Fallzahlen immer weiter steigen", begründet Sprecherin Claudia Küpper am Donnerstag die Entscheidung.
Ohne das zusätzliche Personal sei es nicht mehr möglich, die Kontaktverfolgung zu stemmen. Die Stadt hofft nun, dass künftig sechs Soldaten das Gesundheitsamt unterstützen. Eine Antwort von der Bundeswehr auf den Antrag, steht allerdings noch aus.
Inzidenzwerte und Auslastung der Kliniken in der Region