Fast drei Viertel der Neuinfektionen in Heilbronn durch Reiserückkehrer
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Land steigt weiter. Mit am höchsten war die Inzidenz zuletzt in Heilbronn. Zu fast 72 Prozent tragen Reiserrückkehrer, vor allem aus dem Kosovo und der Türkei, zur Entwicklung bei. Der Trend bei der Altersverteilung setzt sich indes fort.
Mit 70,3 Neuinfektionen binnen sieben Tagen, gerechnet auf 100.000 Einwohner, hatte Heilbronn am Sonntag den dritthöchsten Wert aller Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg. Der Landesdurchschnitt lag bei 48,2. Auch wenn die Inzidenz bei Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Land seit vergangener Woche keine Rolle mehr spielt, wird er als ein Indikator für die Infektionslage weiter beobachtet.
Keine Neuansteckungen am Arbeitsplatz
Von den 92 neu übermittelten Fällen in Heilbronn gingen allein 66, also fast 72 Prozent, auf Reiserückkehrer zurück. Allein 31 der Neuinfizierten hatten sich zuvor im Kosovo aufgehalten, 21 in der Türkei. Jeder zehnte Fall wird auf Ansteckungen im privaten Bereich zurückgeführt, bei etwa einem Fünftel ist der Infektionsweg nicht nachzuvollziehen. Ansteckungen bei der Arbeit spielten ebenso wenig eine Rolle wie - in der Ferienzeit wenig verwunderlich - in Schulen oder Kindergärten.
Wer aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss geimpft, genesen oder getestet sein. "In der Regel sind die Reiserückkehrer, die beim Gesundheitsamt positiv gemeldet werden, mit einem negativen Testergebnis eingereist und erst nach der Rückreise symptomatisch geworden", teilt die Stadt auf Nachfrage mit.
Vor allem 20- bis 30-Jährige unter Neuinfizierten
Unter den Neuinfizierten der vergangenen Woche war niemand über 80, in drei Fällen waren die Betroffenen zwischen 60 und 80 Jahre alt. Die mit Abstand größte Gruppe stellen die 20- bis 30-Jährigen mit fast einem Drittel der Fälle.