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Leerstand und fehlende Kunden
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Nach Krisentreffen der Einzelhändler: Was der Heilbronner OB zu den Forderungen sagt

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Heilbronner Einzelhändler, Gastronomen und Stadträte fordern die Verwaltung auf, sich stärker für die Innenstadt einzusetzen. In einem offenen Brief ist von einer "besorgniserregenden Entwicklung" die Rede. Oberbürgermeister Harry Mergel bezieht nun Stellung.

Frequenzrückgänge und Leerstände wie hier in der Kirchbrunnenstraße haben die Heilbronner Einzelhändler aufgeschreckt.
Frequenzrückgänge und Leerstände wie hier in der Kirchbrunnenstraße haben die Heilbronner Einzelhändler aufgeschreckt.  Foto: Berger, Mario

Das Treffen hat in der Stadt für Aufsehen gesorgt. Am 18. April kamen knapp 80 Einzelhändler, Gastronomen und Stadträte im Insel-Hotel zusammen, um über die Krise der Heilbronner Innenstadt zu sprechen.

In einem zuvor am 5. März verschickten offenen Brief an die Kollegen und die Gemeinderäte der Stadt sprach die Initiatorin des Treffens, Petra Kern, von einer besorgniserregenden Entwicklung. "Die Leerstände sind beängstigend", so Kern, die in der Kirchbrunnenstraße das Damenmodegeschäft Viva betreibt. Auch die Entwicklung der Kundenfrequenz sei dramatisch. Den Rückgang an Besuchern bezifferten mehreren Händler in der Innenstadt, zu denen auch Gottfried Friz, Geschäftsführer von Betten-Friz, und Eva Schnepf, Inhaberin von Seel Schreibwaren, zuletzt auf 30 Prozent.

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Es bestehe jetzt dringender Handlungsbedarf, so die übereinstimmende Meinung der Akteure.

Bei dem Treffen wurde die allgemeine Lage beraten, und es wurden konkrete Vorschläge gesammelt. Die Händler forderten vor allem die Verwaltung auf, sich stärker für die Innenstadt einzusetzen, einen erfahrenen externen Stadtplaner einzusetzen, den Kiliansplatz umzugestalten und einen echten Citymanager zu benennen. Oberbürgermeister Harry Mergel und Bürgermeister Martin Diepgen wurden zudem aufgefordert, die Probleme zur Chefsache zu machen und zu handeln.

Über das Treffen hatte Petra Kern einen Tag später die Stadtverwaltung informiert. Auf Anfrage der Heilbronner Stimme bleibt Harry Mergel relativ vage. "Die Innenstadt und ihre Weiterentwicklung sind eine Gemeinschaftsaufgabe und gehören zu den Top-Themen in der täglichen Arbeit der Stadtverwaltung", antwortet der OB auf die Forderungen. Alle Dezernate würden unter seiner Richtlinienkompetenz intensiv an der Steigerung der Aufenthaltsqualität arbeiten", so Mergel. Zu den Forderungen bezüglich des Kiliansplatzes spricht der Stadtchef von "temporären Maßnahmen wie Stühle, Sonnensegel und Grünpflanzen in Kübeln". Auch liefen Machbarkeitsstudien "zur Begrünung der Kirchenbalkone und des Marktplatzes".


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Zur Forderung nach einem kompetenten externen Experten verweist Mergel auf die "erfahrenen Stadtplaner im Baurechtsamt und externe Planer bei größeren Projekten". Petra Kern reichen die Antworten nicht aus. "Wir müssen jetzt alle wachrütteln und werden eine Plattform einrichten, wo wir alle Ideen, die es in Heilbronn gibt, sammeln", unterstreicht die Einzelhändlerin. Auch ein Treffen mit dem designierten neuen Vorsitzenden der Stadtinitiative Heilbronn, Sven Hofmann, ist geplant, genauso wie ein Treffen mit dem Oberbürgermeister. Zudem haben zahlreiche Stadträte angekündigt, die Probleme in der Heilbronner Innenstadt auf die Tagesordnung im Gemeinderat zu setzen.

In einem offenen Brief forderte der Stadtrat der Unabhängigen, für Heilbronn, Malte Höch, Harry Mergel direkt dazu auf, das Thema zur Chefsache zu machen. "Es ist die Aufgabe des Kopfs der Verwaltung, beherzt und engagiert die Führung zu übernehmen", schreibt Höch. Gleichzeitig solle ein Sofortprogramm für die Innenstadt gestartet werden. Die Händler jedenfalls wollen nach der starken Resonanz auf ihre Initiative am Ball bleiben. Ein nächstes Treffen wird bereits ins Auge gefasst.

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