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Heilbronn bereitet schärfere Corona-Maßnahmen vor

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Der sogenannte Corona-Inzidenzwert liegt im Stadtkreis am Montag mit 45,8 knapp unter der kritischen Marke von 50. Die Heilbronner Stadtverwaltung hat trotzdem vorsorglich darüber informiert, welche Maßnahmen bei einer Überschreitung anstünden.

"Der Trend steigt", sagte Oberbürgermeister Harry Mergel am Montagnachmittag. "Wir müssen realistisch sein." Die Verwaltung geht davon aus, dass der Wert von 50 Neuinfektionen binnen sieben Tagen, gerechnet auf 100.000 Einwohner, demnächst überschritten wird. Der Stadtkreis wäre dann ein Corona-Hotspot wie schon Stuttgart oder der Landkreis Esslingen. Derzeit liegt der Wert bei 45,8.

Stadt informiert vorsorglich über Maßnahmen

In diesem Fall, so Mergel, würden Privatfeiern in privaten Räumen auf zehn Personen begrenzt, in angemieteten Räumen gilt dann ein Limit von 25. Ansammlungen von mehr als zehn Menschen im öffentlichen Raum würden verboten, die Maskenpflicht ausgeweitet. "Hier sind wir in Abstimmung mit der Polizei", so Mergel. Es ist möglich, dass die Maskenpflicht auf ganze Teile der Innenstadt ausgeweitet wird und dann auch im Freien gilt.

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Keine Sperrstunden

Eine Sperrstunde für die Gastronomie sind laut Mergel ebenso wenig ein Thema wie eine Einschränkung des Alkoholverkaufs, wie sie Stuttgart anordnen will. Man unterstütze Überlegungen des Landes, den Unterrichtsbeginn zu entzerren oder die Maskenpflicht auf die Klassenräume auszuweiten, sollte sich die Lage verschärfen.

"Wir tun das zum Schutz der Bevölkerung und um Schäden für die Wirtschaft zu vermeiden", betonte der OB. Größere Familienfeiern spielen bei den jüngsten Fällen eine Rolle, ohne dass der Anstieg an einem einzelnen Ereignis festzumachen wäre. "Das Infektionsgeschehen ist sehr diffus", erläuterte Dr. Peter Liebert, Leiter des städtischen Gesundheitsamtes.

Das bedeutet auch: Eine Hintertür gegen drohende Reiseeinschränkungen wird es in Heilbronn nicht geben. Das derzeit umstrittene Beherbergungsverbot ist nur dann ausgehebelt, wenn sich Infektionen nachweislich auf einen einen Raum begrenzen, etwa ein einzelnes Gebäude. In Heilbronn ist das nicht der Fall.

Im Ernstfall müssen Hotels Heilbronner abweisen

Wird die 50er-Grenze überschritten, können Personen mit Wohnsitz in Heilbronn zwar ohne Einschränkungen durchs Land reisen. Sie dürfen aber in Hotels, Pensionen und Campingplätzen in Baden-Württemberg nicht mehr einchecken. Andere Bundesländer haben zum Teil ähnliche Bestimmungen.

Laut Verordnung gilt der Hotel-Bann nicht nur für jene, die in einem Risikogebiet gemeldet sind, sondern auch für alle, die sich dort aufhalten. Gemeint ist ein Aufenthalt von 48 Stunden am Stück, hieß es zuletzt auf Nachfrage im Sozialministerium. Berufspendler, die nicht in Heilbronn übernachten, sind also nicht betroffen.


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SLK-Klinikum: Aktuell zwei Corona-Intensivpatienten 

Zehn Patienten mit Covid-19 werden aktuell am SLK-Klinikum am Gesundbrunnen behandelt, zwei davon auf der Intensivstation. Dass Infektionen mit dem Sars-Cov-2-Virus in den vergangenen Monaten eher harmlos verlaufen sind, dafür gibt es laut Klinikdirektor Professor Marcus Hennersdorf zwei mögliche Erklärungen: In den vergangenen Monaten hätten sich in erster Linie jüngere Menschen mit dem Virus infiziert, bei dieser Gruppe seien die Verläufe meist eher milde. Auch die lange, trockene Phase habe geholfen: „Es gab weniger zusätzliche Infekte wie zum Beispiel Herpes-Infekte der Lunge, die eine zusätzliche Schwächung bedeuten können.“

Schwindende Akzeptanz für Hygiene-Regeln bereitet Sorgen

Hennersdorf sagt auch: „Wenn sich Corona in der Gesamtbevölkerung weiter ausbreitet, dann wird es zu einem höheren Prozentsatz intensivpflichtiger Patienten kommen.“ Sorge bereitet ihm, dass er in manchen Teilen der Bevölkerung eine schwindende Akzeptanz für die AHA-Regeln wahrnimmt. „Ich rate dringend dazu, sie einzuhalten.“  

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Peter Henschel am 12.10.2020 16:58 Uhr

Während eine Sondersitzung des 34-köpfigen Exekutivrates am Montag, 510.20: Corona ist mit einer Sterblichkeitsrate von 0,14% nicht tödlicher und gefährlicher als die saisonale Grippe. Dies wird auch besteigt, durch die unveränderte Gesamtsterberate von ca. 2.500 Personen pro Tag, Krankenstände, Krankenbilder. 90% der Menschen haben weiterhin damit kein Problem und merken es nicht einmal.

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