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Hans-Sauter-Schule: Schulleitung und Eltern kritisieren Behörden

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Das Landratsamt Heilbronn hatte am vergangenen Freitag die Schließung der Hans-Sauter-Schule in Leingarten aufgrund zweier Corona-Fälle beschlossen. Eltern äußerten darauf Unverständnis und deutliche Kritik.

Die Hans-Sauter-Schule bleibt bis zu den Herbstferien geschlossen. Zwei Corona-Fälle sind der Grund dafür. 
Foto: Josef Staudinger
Die Hans-Sauter-Schule bleibt bis zu den Herbstferien geschlossen. Zwei Corona-Fälle sind der Grund dafür. Foto: Josef Staudinger  Foto: Staudinger, Josef

Auch die Schulleitung hat auf ihrer Homepage eine klare Position bezogen und damit Behauptungen des Gesundheitsamtes widersprochen.

Die Behörde hatte in einer Pressemitteilung erklärt, es habe eine lange Kontaktdauer und eine Durchmischung der Kinder gegeben. Dies sei zum einen möglicherweise auf die Nachmittagsbetreuung zurückzuführen. Außerdem habe es keine für die Schüler getrennte Pausen- und Klassenkonzeption gegeben.

Schulleitung stellt klar: Es gibt ein Hygienekonzept

Die Schulleitung verweist auf ihrer Homepage vom 19. Oktober nun darauf, dass es sehr wohl ein Hygienekonzept gegeben habe, das von der Stadt Leingarten genehmigt wurde. Alle Lehrer sowie die in der Schule eingesetzten städtischen Mitarbeiter hielten sich ausnahmslos an diese Vorgaben.

 


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Es gebe für jede Klassenstufe gesonderte Ein- und Ausgänge, Pausenhofzeiten seien gestaffelt, jede Klassenstufe habe ihren Aufenthaltsbereich, der Vormittag sei neu rhythmisiert und der Nachmittag so umgestaltet worden, dass eine Lernzeit und Nachmittagsangebot klassenintern stattfinden konnten. Auch in der Mittagspause sowie in der Mensa sei eine Trennung der Klassenstufen gewährleistet gewesen. "Eine Durchmischung der verschiedenen Klassenstufen gibt es in keinem Fall", heißt es dort.

Auch die Eltern wehren sich gegen die Maßnahmen, die das Ordnungsamt der Stadt auf Anweisung des Landratsamts erlassen hat. Die Behörde hatte am vergangenen Freitag aufgrund der Lage die Schüler und Lehrer, insgesamt 200 Personen, bis zum 27. Oktober in Quarantäne geschickt.

Gesundheitsamt rudert zurück

Das Gesundheitsamt ist inzwischen zurückgerudert. Von einem fehlenden Hygienekonzept ist nicht mehr die Rede. Im Gegenteil: "Generell ist festzuhalten, dass das Hygienekonzept der Schule gut ist und die Schule sich richtig und sehr kooperativ verhalten hat. Dadurch, dass uns die Informationen so ausführlich zur Verfügung gestellt wurden, konnten wir angemessen und zeitnah reagieren", heißt es in einer Pressemitteilung. Dennoch beklagen sich auch Eltern über unverhältnismäßige Schritte, fehlende Kommunikation und mangelnde Transparenz.

"Wir erfahren mit keinem Wort, in welcher konkreten Situation unser Kind sich bei wem angesteckt haben soll", sagt ein Vater, der nicht genannt werden möchte. Für einen Ansteckungsverdacht sei ein enger Kontakt zu einer infizierten Person erforderlich, doch dies könne er aufgrund der vorliegenden Informationen nicht überprüfen. Im Bescheid des Ordnungsamts heißt es, dass die Kinder die Wohnung bis zum 27. Oktober ohne Zustimmung des Gesundheitsamts nicht verlassen dürfen. "Ein Freiheitsentzug des eigenen Kindes ist inakzeptabel, wenn kein Kontakt zu einer infizierten Person vorliegt", erklärte der Vater, der den Bescheid für rechtswidrig hält.

 


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Kontaktketten nicht nachvollziehbar

Landratsamts-Pressesprecherin Tamara Waidmann teilt nun mit, dass es weitere Kinder mit Erkältungssymptomen in der Schule gegeben habe. "Wir mussten die Schule schließen, da wir aufgrund der nicht nachvollziehbaren Kontaktketten und der Kinder mit Erkältungssymptomatik eine breite Streuung in der Schule nicht mehr sicher ausschließen konnten."

Außerdem heißt es, dass aufgrund der Sachlage "eine Einzelfallermittlung bei rund 200 potenziellen Kontaktpersonen mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht möglich" war. Die Behörde hält weiterhin an der erlassenen Maßnahme fest: "Aufgrund des langen Zeitintervalls, in dem das infektiöse Kind die Schule besucht hat, und der nicht nachvollziehbaren Kontaktketten, war eine Clusterquarantäne für die gesamte Schule erforderlich."

Befunde negativ

Die Hans-Sauter-Schule Leingarten ist seit vergangenen Freitag bis zu den Herbstferien geschlossen. Davon sind rund 200 Personen betroffen. Laut Schul-Homepage vom 19. Oktober haben inzwischen alle an der Schule Beschäftigten einen Coronatest machen lassen. Die bisherigen Befunde seien negativ. Darüber hinaus hätten viele Familien ebenfalls von dem Test Gebrauch gemacht. Hier sei noch kein positives Ergebnis gemeldet worden.

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Kommentare

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Marc Steiner am 23.10.2020 12:56 Uhr

Das ist doch Lächerlich, hier wird mal wieder mit zweierlei Maß gemessen. In der Regierung kann auch nicht gesagt werden wo sich der Spahn aufgehalten hat, die sitzen auch nicht alle in Quarantäne aber bei den Schulen wird kurzerhand alles Dicht gemacht. Das Gesundheitsamt und die Regierung sollte mal darüber nachdenken was Sie da für einen Schaden anrichten, Kinder sind unsere Zukunft. Auch die Maskenpflicht an Schulen ist Unsinn und untragbar. Aber mit den Kindern kann man es ja machen.... Für mich unverständlich, sorry.

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