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Händler und Kunden glauben nicht an eine Markthalle in Heilbronn

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Bei einer nicht repräsentativen Stimme-Umfrage auf dem Heilbronner Wochenmarkt stößt die wiederbelebte Diskussion einer alten Idee größtenteils auf Skepsis.

Die Diskussion um eine Markthalle in Heilbronn ist wieder einmal aufgeflammt. Marktbesucher und -beschicker stehen in einer nicht repräsentativen Umfrage unserer Zeitung einer solchen Einrichtung eher skeptisch gegenüber.
Die Diskussion um eine Markthalle in Heilbronn ist wieder einmal aufgeflammt. Marktbesucher und -beschicker stehen in einer nicht repräsentativen Umfrage unserer Zeitung einer solchen Einrichtung eher skeptisch gegenüber.  Foto: Berger, Mario

Eine Markthalle für Heilbronn? Die Idee ist nicht neu, aber jetzt wieder aufgeflammt. Die CDU-Fraktion im Gemeinderat fordert ein Konzept für einen Neubau auf dem sogenannten Reim-Areal, das derzeit größtenteils als Parkplatz neben dem Käthchenhof und dem Rathaus genutzt wird. Das Projekt ist im Ratsrund umstritten. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage der Heilbronner Stimme unter Händlern und Besuchern des Heilbronner Wochenmarkts fällt das Urteil klarer aus.

 


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Sorgenfalten auf der Stirn

Jutta Böhringer aus dem Pfedelbacher Weiler Ohnholz verkauft an ihrem Stand Obst, Beeren und Gemüse aus eigenem Anbau. Mit dem Geschäft auf dem Wochenmarkt ist sie zufrieden. Die Stammkunden kämen immer wieder. Die Diskussion um eine Markthalle in Heilbronn treibt ihr allerdings Sorgenfalten auf die Stirn. "Als kleiner Erzeuger wäre das für mich das Aus", sagt Jutta Böhringer.

Eine Markthalle mit täglichen Öffnungszeiten sei für kleine Erzeuger nicht zu stemmen, ist die Hohenloherin sicher. "Es ist gar nicht möglich, das notwendige Personal zu kriegen. Am Ende kommen nur wieder die großen Erzeuger und Vermarkter", sagt Jutta Böhringer.

"Heilbronn ist nicht Stuttgart", betont Dieter Alt. Der Nordhausener Landwirt ist nicht davon überzeugt, dass sich eine solche Einrichtung in der Käthchenstadt rechnet. Zumindest nicht für ihn. "Die Kosten wären sicher zu hoch und das Risiko für mich auch", sagt er.

 


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Heilbronner schauen auf den Preis

Ein paar Stände weiter blickt ein Marktbeschicker aus dem südöstlichen Landkreis Heilbronn auch skeptisch auf die wiederbelebte Diskussion um eine Markthalle. Heilbronn könne man nicht mit Stuttgart vergleichen, so der Landwirt, der namentlich lieber nicht in der Zeitung stehen will. "Heilbronn ist eine der reichsten Städte in Deutschland", sagt er. "Aber die Heilbronner schauen auf den Preis." Einer Markthalle räumt er deshalb keine allzu großen Chancen ein. Marktbesucher Alexander Hagner sieht das ähnlich. "Eine Markthalle ist schwierig für eine Stadt wie Heilbronn", ist er sicher und verweist auf ein ähnliches Projekt in Heidelberg, das seiner Meinung nach nicht erfolgreich laufe. So eine Einrichtung benötige eine gute Kundenfrequenz wie in Stuttgart oder Frankfurt, findet der Heilbronner.

Markthalle und Wochenmarkt geht nicht gleichzeitig

"Der Markt hier ist sehr stark", sagt der Karlsruher Feinkosthändler Erkan Kirbas. Deshalb fände er eine Markthalle in Heilbronn grundsätzlich gut. Markthalle und Wochenmarkt gleichzeitig würden aber nicht funktionieren, ist Kirbas sicher. "In Stuttgart oder Mannheim geht so etwas. Diese Städte spielen in einer anderen Liga", sagt Kirbas.

Bettina und Thomas Sommer aus Talheim kaufen regelmäßig auf dem Wochenmarkt ein. "Eine Markthalle ist eine gute Idee", sagt Bettina Sommer. So wie in Stuttgart. Die Atmosphäre dort gefalle ihr sehr gut. Wichtig ist dem Ehepaar, dass der Wochenmarkt bestehen bleibt. "Die Preise in einer Markthalle sind anders. Und Stuttgart hat ein anderes Publikum als Heilbronn", sagt Bettina Sommer.

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