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Baufirma stellt Insolvenzantrag: Glasfaserausbau in der Region gerät ins Stocken

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Die ausführende Baufirma für die Deutsche Giganetz hat Insolvenz angemeldet, dadurch kamen Bau- und Genehmigungsarbeiten in manchen Kommunen zum Erliegen. Wie es nun weitergehen soll.

Spaten und Datenkabel: Im Landkreis Heilbronn startete die Deutsche Giganetz vor zwei Jahren in Brackenheim mit dem Glasfaserausbau. 
Foto: privat
Spaten und Datenkabel: Im Landkreis Heilbronn startete die Deutsche Giganetz vor zwei Jahren in Brackenheim mit dem Glasfaserausbau. Foto: privat  Foto: Alternativer Fotograf

Beim Glasfaser-Ausbau der Deutschen Giganetz (DGN) ist es in der Region zu Verzögerungen gekommen. Das bestätigt das Hamburger Unternehmen auf Nachfrage. Demnach kamen die Bauarbeiten in einer Handvoll Kommunen im Landkreis Heilbronn, in denen Bauarbeiten stattfinden oder anstehen, kurzzeitig zum Erliegen.

Grund ist, dass die Connect Energie einen Insolvenzantrag gestellt hat. Das Bauunternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Neuss führt die Arbeiten für die DGN in n der Region Heilbronn-Franken durch, war auch für andere Telekommunikationsanbieter wie Deutsche Glasfaser eingesetzt. Wegen der „schwierigen operativen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ habe Connect Energie am 2. Februar den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt, teilt Rechtsanwalt Patrick Klawa schriftlich mit.

Die Baufirma strebt ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an. Aktuell laufen die Verhandlungen „mit allen wesentlichen Kunden, darunter auch der Deutschen Giganetz, über die einvernehmliche Fortführung von Projekten“, so Klawa. Einzelheiten könnten derzeit nicht mitgeteilt werden. 

Deutsche Giganetz: Bauarbeiten sollen so schnell wie möglich weitergehen

Die DGN will die Bauarbeiten so schnell wie möglich weiterführen und zum Abschluss bringen. Für geplante und noch nicht begonnene Projekte wolle man eine Lösung finden. Man stehe "im direkten Austausch mit allen entscheidenden Akteuren, um die nun notwendigen Prozesse wenig zeitaufwendig zu gestalten und die temporär unterbrochenen Bauarbeiten so rasch wie möglich fortzuführen und zu beenden", erklärte eine Sprecherin. "Der Glasfaserausbau für die Realisierung der digitalen Infrastruktur vor Ort hat für uns oberste Priorität." Inzwischen geht es stellenweise voran: "Wir können weit fortgeschrittene Projekte bereits sukzessive weiterführen, damit es zu keinen weiteren Verzögerungen kommt."

"Es geht schon wieder weiter", unterstreicht auch Martin Herkommer, Leiter Strategische Geschäftsentwicklung Region Süd. Auf Nachfrage verweist er auf das laufende Insolvenzverfahren der Connect Energie, betont aber: "Vor Ort gab es wenige Auswirkungen." Mit den betroffenen Kommunen stehe man im Austausch und möchte sie rechtzeitig über die Fortschritte und Entscheidungen informieren, bei Bedarf auch persönlich vor Ort.

Probleme beim Glasfaserausbau in der Region sind nicht neu

Ein Großteil der Glasfasernetzarbeiten in den Kommunen ist schon abgeschlossen, in anderen – beispielsweise in Eppingen – steht der Start der Tiefbauarbeiten unmittelbar bevor.

Neu sind die Probleme beim Glasfaserausbau in der Region nicht. In der Vergangenheit hagelte es aus manchen Kommunen Kritik an der mangelhaften Kommunikation seitens der Giganetz und der Connect Energie, die Rede ist von ständig wechselnden Ansprechpartnern. Kupferzells Bürgermeister Christoph Spieles sprach im Oktober 2023 von einem "Kommunikationsdesaster".

Ärger über mangelhafte Ausführung bei Bau- und Verlegungsarbeiten

Kritisiert wurden außerdem die mangelhaften Ausführung bei den Bau- und Verlegungsarbeiten. Das sorge in den Kommunen für Ärger und Unruhe, heißt es aus Bürgermeisterkreisen. Vereinzelt stehen Rest- und Reparaturarbeiten aus, etwa in Kommunen im Zabergäu.

"Es ist ein großes Ärgernis", sagt etwa Güglingens Bürgermeister Ulrich Heckmann. "Wir sind natürlich froh, dass wir Glasfaser bekommen. Aber dazu gehört auch, dass man den Dingen nicht hinterherrennen muss." Von der DGN wünsche er sich verlässliche Angaben, wie es mit dem Ausbau weitergehen soll.

Und wie ist die Lage in Heilbronn?

In Heilbronn, wo mehrere Glasfaseranbieter konkurrieren, ist das Bauunternehmen Connect Energie nicht eingesetzt, teilt die Stadt mit. Wann der Glasfaserausbau in Eppingen angegangen wird, sei ebenfalls unklar, so die Stadt. Weil die Giganetz noch Planunterlagen finalisiert, verschiebe sich der geplante Baustart im Teilort Richen auf unbestimmte Zeit.  

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Kommentare

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Wilfried Müller am 21.02.2024 07:01 Uhr

Es gab mal eine alte verstaubtr Firma die jeden Aussiedler Hof mit Telefon versorgt. Da gab es Politiker unf Lobbyisten die witterten Geld und schon wurde versucht zu privatisieren. Wettbewerb muss her und der Markt wird es richten dann noch Geiz ist gail und alles muss billiger werden. Keine nachhaltige Planung mehr, nur da wo schnell Geld verdient werden kann wird gebaut siehe Mobilfunk und weise Flecken. Bei DSL und Glas Ausbau ging es so weiter, bei uns ist die Firma BVB Marke Toni unterwegs, die Bürgermeister haben sich gefreut, Gemeinde muss nicht zur Daseinsvorsorge beitragen, und alles läuft von allein. Seit ich den Vertrag vor 2 Jahr unterschrieben habe gab es fast keine Infos. Die Politik hat da versagt, man baut im Ort ja auch nicht 2 Wasserversorgung oder 2 Gehwege nebeneinander, warum soll das bei der der Telekommunikation funktionieren. Warum gibt man diese Netze in die Interesse von irgend welchen dunklen Investoren, deren Interesse ist nicht Versorgung sondern Rendite

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