Auch in Pandemiezeiten sind in Heilbronn neue Lokale entstanden
Sie heißen "Abacco's", "Ins Spätzle", "Nosh't" oder "Tenno Sushi-Lounge". Die Betreiber haben mitten in der Corona-Pandemie den Schritt gewagt, ein neues Restaurant zu eröffnen oder stehen unmittelbar bevor. Und sie setzen fest darauf, dass aus der Krise eine neue Chance wird.

Während das "Abacco's Steakhouse" bereits ein alter Hase ist, mit sieben Standorten deutschlandweit und nun eben auch im ehemaligen "Mangold" an der Neckarmeile in Heilbronn, hat Thomas Gödtel mit der "Tenno Sushi-Lounge" nur den Standort gewechselt. Er kocht nun im ehemaligen "Vapiano" in der Heilbronner Kaiserstraße.
Ein echtes Gastro-Start-Up sind dagegen Marcel Hoyer im "Ins Spätzle" in der Lohtorstraße und Christopher Bollmann und Christopher Pfahl im "Nosh't" in der Frankfurter Straße.
"Es war alles extrem spannend und wir hatten echt Glück, dass kurz nachdem wir fertig waren, die Corona-Verordnungen gelockert wurden", blickt Marcel Hoyer auf aufregende Monate zurück.

Seit vergangenen Dezember hatte der 30-Jährige die Räume der ehemaligen Bäckerei Trunk umgebaut. Am 7. Juni öffnete der Nachwuchsgastronom dann sein erstes festes Restaurant. "Die Arbeit ist hart, aber es läuft gut und die Leute kommen seither zu uns", freut sich Hoyer. Zwei Jahre hat er sein Konzept zunächst mit seinem Foodtruck, genannt "Spätzlebecher", ausprobiert und daran gefeilt. Dann wollte der gelernte Kfz-Mechatroniker und Autoverkäufer sesshaft werden. "Immer mehr Kunden hatten mich darauf angesprochen, dass es doch viel gemütlicher wäre, wenn ich in einem Restaurant kochen würde", erzählt der 30-Jährige. Und der Name des Restaurants "Ins Spätzle" ist natürlich auch Programm.
Schwäbische Klassiker als kleine Portion oder als Tellergericht
So finden sich auf der Speisekarte die schwäbischen Klassiker wie Linsen und Spätzle, Schupfnudeln, Maultaschen, Schnitzel. Dabei können die Kunden viele verschiedene kleine Portionen analog zu spanischen Tapas wählen oder die klassischen Tellergerichte bestellen. Das kommt an. "So wie es bisher läuft, schaue ich sehr optimistisch in die Zukunft", betont Hoyer, auch weil er von seinen Produkten überzeugt sei. "Die schwäbische Küche ist die beste Küche in Deutschland", betont der Gastronom - "und dann kommen die Bayern".

Im "Nosh't" steht der Start noch bevor und der Name ist deutlich erklärungsbedürftiger. "Im Oktober wollen wir starten", kündigt Christopher Bollmann an. Bis dahin gibt es in den Räumen des ehemaligen italienischen Restaurants Al Forno noch einiges zu tun. "Es ist aber auch schon viel passiert", versichert Bollmann, der stellvertretender Marketing-Leiter bei der Heilbronner Bundesgartenschau war. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Pfahl, der die "Five-Guys"-Filiale in Stuttgart geleitet hat, hat er die Justbetterfood GmbH gegründet. Beide sind überzeugt, dass auch die Essgewohnheiten der Menschen zum Klimawandel beitragen.
Qualität und Nachhaltigkeit
Auf die Begriffe "Qualität und Nachhaltigkeit" bringen die Junggastronomen daher ihr Konzept, das hinter der Idee des neuen Restaurants steht. "Wir verwenden nur 25 Zutaten, keine Convenience, keine Tiefkühlkost, keine energieintensiven Produkte und keine Zusatzstoffe", erklärt Bollmann. Von dieser Art der Küche erhoffen sich die Partner eine große Resonanz. "Wir sind uns sicher, dass die Zielgruppe riesig ist", ist Bollmann zuversichtlich. Und gut schmecken soll das Essen natürlich auch, denn Nosh steht im Englischen für Schmaus oder Leckereien.

