Regionalität und Nachhaltigkeit als neue Gastro-Trends
Bei den Neugründungen von Gastronomie-Betrieben zeichnen sich bestimmte Entwicklungen ab. Der Trend zur Regionalität und der Trend zur Nachhaltigkeit ist auch in Heilbronn angekommen.

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass in Krisenzeiten auch die Angst vor der Selbstständigkeit wächst. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Deshalb überrascht es nicht, dass derzeit auch einige Gastwirte den Mut haben, sich selbstständig zu machen. "Es war immer schon so, dass in konjunkturell bewegten Zeiten die Zahl der Neugründungen nach oben ging", betont Daniel Ohl, Pressesprecher des Dehoga Baden-Württemberg.
Da in schwierigen Zeiten auch einige Gastronomie-Betriebe aufgeben, wird auch Platz für neue Anbieter frei. "Tatsächlich gibt es durchaus die Chance, nach dieser Krise mit interessanten neuen Konzepten in Gastronomie und Hotellerie erfolgreich zu sein", sagt Ohl.
Heimat auf dem Teller
Aktuell zeichnen sich zwei Entwicklungen ab, die sich auch gut in der Region abbilden lassen: der Trend zur Regionalität und der Trend zur Nachhaltigkeit. "Heimat auf dem Teller ist ein Wert, der in einer globalisierten Welt von den Gästen nach wie vor sehr geschätzt wird", unterstreicht Ohl. So sei das Gütesiegel "Schmeck den Süden", das vor allem regional erzeugte Produkte in den Mittelpunkt stellt und auch im Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie im Hohenlohekreis von zahlreichen Gastronomen umgesetzt wird, nach wie vor eine Erfolgsgeschichte.
Ein zweiter neuerer Trend ist das Thema Nachhaltigkeit, das ja auch im "Nosh't" in der Frankfurter Straße umgesetzt werden soll. Auch die vegane Küche hat in den vergangenen Jahren vor allen in Städten Einzug gehalten. Und Lieferservice und Essen-To-Go haben Hochkonjunktur. "Einen typischen Trend gibt es aber nicht, die Neugründungen sind sehr vielfältig", unterstreicht Daniel Ohl.
Unterstützung für Start-Ups
Der Dehoga unterstützt Start-Ups in Gastronomie und Hotelgewerbe unter anderem durch Gründungsgutscheine. Auch die eigene Rechtsberatung kann kontaktiert werden. "Unsere Leistungen reichen von der Sichtung der Idee über die Erstellung eines Konzepts bis zur umfangreichen intensiven Beratung", hebt Ohl hervor.
Der Pressesprecher freut sich, dass sich die Stimmung im Gastgewerbe seit dem Restart wieder deutlich verbessert hat: "Unsere Betriebe sind froh, wieder Gäste bedienen zu dürfen". Zudem sei gerade nach dem Wegfall der Testpflicht Ende Juni der Schwung und die Zuversicht in der Branche zurückgekehrt. Daran ändert auch der Blick auf die wieder anziehenden Inzidenzzahlen wenig. "Mit der steigenden Impfrate müssen die Zahlen künftig auch anders bewertet werden", betont Dehoga-Sprecher Ohl. Denn die Gastronomiebranche brauche auch in den kommenden Monaten Planungssicherheit.

