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Für Lehrergewerkschaft geht Bildungsgerechtigkeit weiter zurück

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Wie steht es um die Grundschulen im Land? Bei der Diskussionsreihe "Bildung auf den Punkt" geht es um die Situation in den Klassen eins bis vier. Aus Lehrersicht besteht Handlungsbedarf.

Hallo Erstklässler: Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder bestmöglich gefördert werden. Dass dies gelingt, daran gibt es aber große Zweifel.
Foto: Archiv/Mugler
Hallo Erstklässler: Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder bestmöglich gefördert werden. Dass dies gelingt, daran gibt es aber große Zweifel. Foto: Archiv/Mugler  Foto: Mugler

Immer mehr Grundschüler erreichen die Mindest- und Regelstandards in den Fächern Deutsch und Mathe nicht. Das hat eine große Studie im Herbst gezeigt. Ob sich seither etwas getan hat, wo sich noch mehr tun muss, darum geht es bei einer neuen Diskussionsreihe "Bildung auf den Punkt", hinter der die Heilbronner Stimme und die Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (AIM) stehen.

"Mathe, Deutsch - ungenügend! Was fehlt in der Grundschule?" heißt es am Donnerstag, 23. März, ab 17 Uhr auf dem Bildungcampus in Heilbronn, Forum 1; Einlass ab 16.30 Uhr. Die Anmeldung läuft.

Nach der Diagnose fehlt die Förderung

Großen Handlungsbedarf sieht Barbara Bürgy, die sich in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in der Region engagiert und zum Leitungsteam der Fachgruppe Grundschule auf GEW-Landesebene gehört. "Die Bildungsgerechtigkeit geht weiter zurück", befürchtet sie.

 


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Um die Grundschulen geht es bei der ersten Diskussionsveranstaltung "Bildung auf den Punkt". Das neue Format will praxisnah Eltern zeigen, wie gut es in den ersten bis vierten Klassen läuft − und wo noch Handlungsbedarf besteht.
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Bildung auf den Punkt: So gut läuft es an unseren Grundschulen


Die Grundschulexpertin kennt Programme, die es im Land gibt. Sie weiß von den Diagnosetools, auf die das Kultusministerium setzt. Der Haken: "Wenn ich ein Kind diagnostiziert habe, habe ich es noch nicht gefördert." Hinzu kämen weitere Knackpunkte: Regelmäßig werde sie über mögliche Fortbildungen informiert. Nur: Wenn man daran teilgenommen habe, fehle zusätzliches Lehrmaterial - obwohl es eigentlich hieß, dass man auf "erprobte Projekte" zugreifen könne. Andere Bundesländer wie Hamburg steckten laut Barbara Bürgy mehr Geld in den Bildungssektor. Dort gebe es beispielsweise ein Programm, bei dem eineinhalb Mal so viel Lehrer wie üblich an Schulen eingesetzt würden. "Die Ausgaben für Bildung sind in Baden-Württemberg zu wenig", sagt sie.

Es gibt Lücken beim Personal

Bei Barbara Bürgy wird deutlich: Es fehlt das Personal, dafür müsse das Land mehr tun. "Es gibt die Fachkräfte nicht", so die GEW-Vertreterin. Ihrer Ansicht nach müsse man deshalb das geforderte Angebot an die vorhandenen Ressourcen anpassen, um Kinder gut zu fördern. Ein Beispiel sei das neue Ganztagsangebot an Grundschulen für Familien, das der Bund eingeführt hat. Es gehe um Bildungsgerechtigkeit der Kinder sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gleichermaßen. Nur: Im Land überwiege der Betreuungscharakter. Größer würden die Unterschiede zwischen Kindern, die zu Hause gefördert werden, und solchen, die es nicht werden.

Beim Auftakt von "Bildung auf den Punkt" schildert Viviane Kalisch vom Gesamtelternbeirat in Heilbronn die Situation aus Familiensicht. Christian Mair, Rektor der Grund- und Gemeinschaftsschule in Gemmingen, berichtet von seinen Ansätzen. Wo das Land mehr tun muss, dazu haken wir bei Daniel Hager-Mann nach, der im Kultusministerium als Ministerialdirektor tätig ist. Besucher können mitdiskutieren, im Anschluss folgt ein lockerer Austausch.

>>Eine Anmeldung ist hier möglich

 

 

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