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Fluten unter Kontrolle behalten: Audi hat seit 2016 beim Hochwasserschutz aufgerüstet

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Nach dem Hochwasser samt Brand am Standort des Autobauers im Jahr 2016 wurden umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Auch die Werksfeuerwehr hat technisch aufgerüstet.

2016 waren neben der Werksfeuerwehr auch Wehren aus der Region am Audi-Standort Neckarsulm im Einsatz, um gegen Wasser und Feuer zu kämpfen.
Foto: Archiv/Veigel
2016 waren neben der Werksfeuerwehr auch Wehren aus der Region am Audi-Standort Neckarsulm im Einsatz, um gegen Wasser und Feuer zu kämpfen. Foto: Archiv/Veigel  Foto: Veigel

Was die Flexibilität in der Produktion seiner Modelle angeht, ist das Audi-Werk in Neckarsulm auf die meisten Eventualitäten vorbereitet. Aber auch für die Auswirkungen von Naturgewalten hat der Autobauer im Zeichen der vier Ringe vorgesorgt. "Nach dem Hochwasser 2016 haben wir zahlreiche zusätzliche Maßnahmen ergriffen und üben regelmäßig mit Feuerwehren aus der Region den Ernstfall", sagt Werkleiter Fred Schulze.

2016: 150 Feuerwehrleute im Einsatz

2016 hatte es den Standort hart getroffen. Erst kam das Hochwasser, das vor allem die Karosseriebauhallen für die Baureihen A6, A7 und A8 überschwemmte und mit Schlamm füllte. Kurze Zeit später brach dann im Presswerk ein Schwelbrand aus. 50 Feuerwehrleute, darunter auch Taucher, waren damals im Einsatz und benötigten fast sechs Stunden, um den Brand zu ersticken. Natürlich wurden bei den Bildern aus dem überschwemmten Werk seinerzeit Erinnerungen an die 1970er Jahre wach, als auch die regelmäßigen Flutwellen dazu beitrugen, dass das Werk Neckarsulm in seiner Existenz gefährdet war. Die Lage 2016 war zwar ernst, von einer Situation wie in den Siebzigern ist Audi aber weit entfernt gewesen.


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Einführung eines Niederschlag-Frühwarnsystgems

Nach dem Hochwasser im Jahr 2016 wurde das Hochwasserschutz-Konzept für den Standort durch zusätzliche Maßnahmen erweitert. "Dazu gehören unter anderem die Entwicklung und Einführung eines speziellen Niederschlag-Frühwarnsystems und die Anschaffung verschiedener technischer Geräte wie beispielsweise Barrieren, Pumpen, Schläuche oder Auslegetechnik sowie Transportmittel für den Hochwasserschutz", teilte eine Audi-Sprecherin auf Anfrage mit.

Eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz spielt die Werkfeuerwehr am Standort Neckarsulm. Sie verfügt unter anderem über mehrere ferngesteuerte Löschunterstützungsfahrzeuge, kurz LUF. Das "LUF Multi", das die Werkfeuerwehr in Neckarsulm nach dem Hochwasser in 2016 angeschafft hat, ist das bisher einzige seiner Art in Europa. "Mit seinen zwei Pumpen und dem Schlauch-Auf- und Abnahmesystem lässt es sich zum Beispiel bei der Brandbekämpfung einsetzen oder um Hochwasser abzupumpen. Nach 2016 wurden zudem drei Schwimmerpumpen angeschafft. Diese Pumpen können nicht nur Wasser aus dem Fluss fördern, bei Hochwasser kann jede von ihnen 6000 Liter pro Minute abpumpen.

Rückhaltebecken sorgen ebenfalls für Schutz

Zwei Rückhaltebecken am Amorbach und Hängelbach sorgen seit Ende Februar 2021 für zusätzlichen Hochwasserschutz am Standort und in den angrenzenden Wohngebieten von Neckarsulm. "Wie wichtig und wirkungsvoll ein umfassendes Hochwasserschutz-Konzept ist, hat sich zuletzt bei den starken Regenfällen in der Region Anfang Juni gezeigt", sagt Werkleiter Schulze. Dank des schnellen Handelns der mehr als 50 Audi-Einsatzkräfte mit Unterstützung der umliegenden Feuerwehren konnte am 7. Juni der Wassereintritt in Teilen des Werks zügig gestoppt werden. Am nächsten Morgen konnte die Produktion wieder anlaufen.


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