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Schweres Unwetter 2016: Audi steht großteils unter Wasser

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Die Folgen im Frühjahr 2016 sind groß: In Oedheim kommt ein Hang ins Rutschen. Auch andere Kommunen müssen nach dem Unwetter große Schäden beheben.

von Katharina Müller , Armin Rößler und Simon Gajer

Das Unwetter vom 29. auf den 30. Mai 2016 wirkt sich in weiten Teilen der Region aus. Die Schäden gehen in die Millionen. In Neckarsulm ist sogar der Audi-Standort betroffen.

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Hochwasser im Audi-Werk

Bei einem der größten Arbeitgeber in der Region herrscht in der Nacht des Starkregens vor fünf Jahren Land unter. "Die Wucht des Wassers und des mitgeführten Schlamms hat an einigen Stellen im Werk zu Hochwasser geführt", erinnert sich Günter Vogel, Kommandant der Audi-Werkfeuerwehr. Mehr als 450 regionale und überregionale Einsatzkräfte seien in kürzester Zeit vor Ort gewesen, um zu helfen. Seither wurde viel in Schutzmaßnahmen investiert.


Bad Friedrichshaller Feuerwehr zählt 400 Einsatzstellen

Auch die Stadt Bad Friedrichshall hat seit dieser Nacht viel Geld in die Hand genommen, sagt Bürgermeister Timo Frey. Die Schäden durch die Wassermassen waren verheerend. Feuerwehrkommandant Marcel Vogt berichtet von 400 Einsatzstellen. Oedheim trifft es 2016 genau acht Jahre nach einem schweren Unwetter. Erneut kommt es zu großen Schäden, erinnert sich Karl-Josef Greis, der im Rathaus den Fachbereich "Zentrale Steuerung und Finanzen" leitet.

Der Hang über eine wichtige Verbindungsstraße nach Bad Friedrichshall sei zum Rutschen gekommen, noch Wochen nach dem Unwetter bleibt die Trasse gesperrt. Der Hügel muss erst aufwendig saniert werden. Genauso geht es in der Steige weiter, auch hier droht der Hang zu rutschen. "Er ist für Hunderttausende Euro gesichert worden", sagt er. Auch vom anderen Ortsrand schoss Wasser rein. Der Gemeinderat hat einen Plan auf den Weg gebracht, damit solch schwere Schäden zukünftig vermieden werden.

Auch Künzelsau wird schwer getroffen

"Wer jetzt durch die Stadt läuft, kann nicht mehr erahnen, wie stark Künzelsau betroffen war", sagt Bürgermeister Stefan Neumann heute. Nicht nur die Innenstadt, auch Stadtteile auf der Höhe werden damals überflutet. Heute sind die meisten Schäden behoben und viele Schutzmaßnahmen umgesetzt oder geplant. Feuerwache und Altes Rathaus stehen wie viele Gebäude in der Innenstadt unter Wasser. Im Ganerben-Gymnasium sind die Sanierungsarbeiten kurz vor dem Abschluss, als das Unwetter viele Räume überflutet. "Wir haben mit der Sanierung fast wieder von vorne begonnen", berichtet Neumann. In der Gaisbacher Straße und am Oberen Bach reißt das Wasser Löcher in den Straßenbelag.


Viele der Schäden sind inzwischen behoben. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf mehrere Millionen Euro. "An privaten Gebäuden und Grundstücken hat das Unwetter leider auch enorm großen Schaden angerichtet", so der Bürgermeister. Was folgte, sei "eine gigantische Gemeinschaftsleistung" gewesen. Im November 2019 hat der Gemeinderat dem Starkregenrisikomanagementkonzept zugestimmt, das über 50 Maßnahmen enthält, die bis 2030 ausgeführt werden sollen.

"Zwischen 21 und 32 Millionen Euro" schätzt Bauamtsleiter Bernd Scheiderer die Kosten. Aktuell wird entlang des Kochers in der Würzburger Straße der Hochwasserschutz verbessert. Ein Regenrückhaltebecken bei Amrichshausen ist in Planung. Parallel werden Maßnahmen am Kemmeter Bach und am Künsbach geplant. "Bei Berndshausen bestehen drei Hochwasserrückhaltebecken, die 2022 fit gemacht werden", sagt Scheiderer.


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In Ingelfingen stand schon Ende 2016 ein Konzept für verbesserten Hochwasserschutz. Damals rechnete man mit Kosten von 1,85 Millionen Euro, die sich gut verdoppelt haben dürften. Die Stadt Niedernhall hat seit 2016 unter anderem in den Hochwasserschutz an beiden Kocher-Ufern und in ein Hochwasserrückhaltebecken investiert. In Weißbach läuft derzeit eine große Maßnahme in der Ortsdurchfahrt, in Forchtenberg wurde bereits ein ganzes Bündel an Maßnahmen umgesetzt.

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