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Upgrades, Sozialtickets, Hund an Bord: Flickenteppich bei 49-Euro-Ticket

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Eine Vielzahl von Zusatzangeboten der Verkehrsverbünde stiftet Verwirrung vor der Einführung des 49-Euro-Tickets für den Nahverkehr am 1. Mai. Derweil betonen die Stadtwerke Heilbronn, dass sie darauf verzichten, die Bonität der Kunden per Schufa-Check zu prüfen. Andere Anbieter waren deswegen in die Kritik geraten.

Besitzer des 49-Euro-Tickets können künftig mit einer Fahrkarte den Regional- und Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen.
Besitzer des 49-Euro-Tickets können künftig mit einer Fahrkarte den Regional- und Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen.  Foto: Robert Michael

Das 49-Euro-Ticket, offiziell Deutschlandticket genannt, kommt zum 1. Mai. "Es bringt einen riesigen Zuwachs an Mobilität", ist der Bahnexperte Gerhard Schnaitmann aus Tübingen überzeugt. Nutzer können künftig mit einer Fahrkarte den Regional- und Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen - unabhängig vom jeweiligen Verkehrsverbund. Davon gibt es weit mehr als Bundesländer. 

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Stuttgarter Verbund bietet Upgrade für Mitnahme weiterer Personen 

Jetzt zeigt sich: Ganz so simpel, wie es die bundesweite Gültigkeit verspricht, wird es nicht. So sieht das 49-Euro-Ticket etwa keine Mitnahme von weiteren Personen, Hunden oder Fahrrädern vor. Einzelne Verbünde haben bereits Zusatzangebote angekündigt. So bietet der Stuttgarter VVS für einen Aufpreis von 9,90 Euro an, mit dem 49-Euro-Ticket eine weitere Person mitzunehmen. Die Mitnahmeregelung gilt allerdings nur für das Verbundgebiet.

 


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HNV bietet zunächst "49-Euro-Ticket pur"

Im Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr (HNV) haben sich die Verantwortlichen für "49-Euro-Ticket pur" entschieden und nehmen vorerst Abstand von Zusatzangeboten. Andere Verbünde planen ähnliche Upgrades, ermöglichen wie Berlin die Mitnahme von Hunden, die etwa im HNV meist kostenpflichtig ist. Manche Bundesländer wollen das 49-Euro-Ticket für Jüngere günstiger anbieten, andere planen Sozialtickets. 

VCD: Vielzahl der Angebote muss kein Nachteil sein 

Während der Fahrgastverband Pro Bahn jüngst vor einem Flickenteppich gewarnt hat und bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen fordert, sieht der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD sogar einen Vorteil im Wettlauf um Upgrades. "Da entsteht ein gewisser Druck", sagt Matthias Lieb gegenüber der Heilbronner Stimme. Der VCD-Landesvorsitzende fürchtet, das Ticket könnte schon zum Jahreswechsel teurer werden. Der Bund hat sich bereit erklärt, 2023 die Mehrkosten  mit den Ländern zu teilen und 2024 dann 1,5 Milliarden Euro zuzuschießen. Was passiert, wenn das nicht reicht, ist unklar. "Das ist unseriös", kritisiert Lieb. 

 


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Stadtwerke bieten Buchung per SWHN-App

Derweil haben einige Anbieter damit begonnen, das Deutschlandticket auf den Markt zu bringen. Die Stadtwerke Heilbronn (SWHN), die schon bisher den HNV-Vertrieb für Stadt- und Landkreis Heilbronn übernehmen,  haben früh eine Lösung parat. Über die SWHN-App auf dem Smartphone ist das Ticket bereits buchbar. Im April wird es als sogenannter QR-Code fürs Handy ausgeliefert. Auf Wunsch bieten die SWHN das Ticket auch als Chipkarte an. 

Debatte um Schufa-Abfrage 

Das Angebot funktioniert als Abo, das monatlich kündbar ist. Sozialverbände hatten zuletzt kritisiert, dass manche Zahlungsdienstleister die Bonität der Abokunden per Abfrage bei der Auskunftsdatei Schufa prüften - eigentlich ein übliches Vorgehen im Zahlungsverkehr. Sozial Schwache würden so ausgeschlossen, lautete die Kritik. Die SWHN wickeln die Zahlung über eigene Plattformen ab und betonen, es sei bislang nicht vorgesehen, eine Schufa-Auskunft bei Käufern des 49-Euro-Tickets einzuholen.  

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