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Freie Fahrt für Azubis der Stadt: Heilbronn zahlt das neue Baden-Württemberg-Ticket

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Das Jugendticket gilt ab März und kostet 365 Euro. Es gilt im ganzen Land, über Grenzen der Tarifverbünde hinweg. Die Heilbronner Stadtverwaltung bietet es Auszubildenden kostenlos an. Folgen die Tochterunternehmen?

Die Stadt Heilbronn übernimmt für ihre Auszubildenden die Kosten für das Jugendticket BW, das ab März gilt. Ein Angebot zur Förderung des ÖPNV.
Die Stadt Heilbronn übernimmt für ihre Auszubildenden die Kosten für das Jugendticket BW, das ab März gilt. Ein Angebot zur Förderung des ÖPNV.  Foto: Veigel

Das Land Baden-Württemberg führt zum 1. März das Jugendticket BW ein. Es kostet 365 Euro im Jahr und ersetzt im Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr das Sunshine-Ticket und die KidCard. Der Gemeinderat beschloss in seiner letzten Sitzung, dass die Stadtverwaltung Heilbronn ihren 180 Auszubildenden, Studenten und Absolventen von Freiwilligendiensten das Jugendticket kostenlos anbietet.


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Zudem verlangte das Gremium in einem von Grünen, SPD, FDP und CDU gemeinsam formulierten Antrag, dass die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe in gleicher Weise handeln. Nach Ansicht der Verwaltung sind dafür die jeweiligen Aufsichtsräte zuständig.

Beitrag zum Klimaschutz

"Das Angebot ist Teil des betrieblichen Mobilitätsmanagements der Stadtverwaltung Heilbronn und stärkt uns als attraktiven Arbeitgeber", sagte Oberbürgermeister Harry Mergel. Darüber hinaus sei das Angebot ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs. Das Ticket kostet als Abo im Monat 30,42 Euro. Die Stadt Heilbronn rechnet in diesem Jahr mit Kosten von rund 55.000 Euro im Folgejahr mit etwa 66.000 Euro.

Die Stadtverwaltung hat pro Jahr rund 180 Auszubildende und Studierende. Damit ist sie einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region. Die Palette der 34 Ausbildungsberufe ist bunt, sie reicht vom Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über Kaufleute für Büromanagement bis zur Zierpflanzenbaugärtnerin.


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Hoffen auf Wohlwollen

Auf positive Resonanz stieß bei der CDU-Fraktion die Zuschussregelung. Stadträtin Verena Schmidt verband mit dieser Regelung die Erwartung, dass auch von den städtischen Gesellschaften und den Eigenbetrieben die Kosten für das Jugendticket übernommen werden: "Ich hoffe auf Wohlwollen." Für Wolf Theilacker (Grüne) ist es "wichtig und richtig", dass die Stadt ihre Auszubildenden finanziell unterstützt. Auch er appellierte an die Tochterunternehmen, ihren Auszubildenden die Ticketkosten zu erstatten. Theilacker bedauerte, dass sich Heilbronn nicht um den Mobilitätspass beworben hat, mit dem Mittel für den Ausbau des ÖPNV generiert werden können.

Im Jugendticket sieht Anna Christ-Friedrich (SPD) eine attraktive Möglichkeit, junge Leute für die Verwaltung zu gewinnen und auch halten zu können. Sie geht davon aus, dass die städtischen Gesellschaften das Ticket mit vollem Kostenersatz anbieten. Für Alfred Dagenbach (AfD) und Nico Weinmann (FDP) ist das Geld für das Ticket gut angelegt, um Jugendliche vom ÖPNV zu überzeugen. Weinmann merkte zudem an, den öffentlichen Nahverkehr nicht nur über den Preis zu stärken, sondern auch durch eine höhere Zuverlässigkeit.

Weicher Standortfaktor

"Wir sind auch dafür", sagte Herbert Burkhardt von den Freien Wählern. Ergänzend regte er an, Auszubildenden den Eintrittspreis für Freibadbesuche zu erlassen. Er verwies auf Stuttgart und sagte: "Das wäre ein weiterer weicher Standortfaktor." Auf die Geberlaune von Burkhardt reagierte Oberbürgermeister Mergel zurückhaltend: "Es gibt viele Gruppen in Heilbronn, die schlechter gestellt sind als die städtischen Auszubildenden."

 

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