Festnahmen in Heilbronn: Ermittler prüfen Zusammenhang mit Schüssen im Großraum Stuttgart
Eher zufällig nimmt die Polizei in Heilbronn drei Männer fest. Sie stehen im Verdacht, mit Drogen zu handeln. Außerdem prüft das Landeskriminalamt, ob die Männer etwas mit den zahlreichen Schüssen in jüngster Zeit im Großraum Stuttgart zu tun haben.

Bei einer Verkehrskontrolle haben Beamte des Heilbronner Polizeipräsidiums am Montag, 31. Juli, drei Männer im Alter von 24, 30 und 40 Jahren festgenommen. Gegen den 30-Jährigen mit türkischer Staatsbürgerschaft lag ein Haftbefehl aus Aachen vor. Die Staatsanwaltschaft dort wirft dem Beschuldigten räuberische Erpressung in einem besonders schweren Fall vor.
Ende Februar soll der 30-Jährige mit zwei Komplizen in Aachen versucht haben, einen Menschen auszurauben. So wollte er vermutlich an das Vermögen des Opfers in Höhe von 185.000 Euro herankommen. Bei der Tat sei eine Schusswaffe eingesetzt worden, teilten die Staatsanwaltschaft Aachen und das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg mit.
Wie es zur Festnahme in Heilbronn kam
Die drei Männer seien der Polizei im Zuge einer allgemeinen Verkehrskontrolle in Heilbronn aufgefallen, sagte eine LKA-Sprecherin auf Stimme-Anfrage. Vermutlich befanden sie sich auf der Durchreise, als sie eher zufällig im Auto in Heilbronn angehalten worden seien. Es habe keine Zielfahndung nach ihnen gegeben. Die drei festgenommenen Männer stammten nicht aus der Stadt oder aus dem Landkreis Heilbronn.
Bei der Durchsuchung des Autos wurden nach Angaben der Ermittler mehr als vier Kilogramm Marihuana sichergestellt. Außerdem fanden sie 1000 Euro Bargeld. Die Ermittlungen zu dem Drogenfund übernimmt die Kripo des Heilbronner Präsidiums.
Polizei prüft Zusammenhang mit Schüssen im Großraum Stuttgart
Unklar ist noch, ob der 30-Jährige etwas mit den zahlreichen Schüssen im Großraum Stuttgart zu tun hat. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte die LKA-Sprecherin. Zurzeit arbeiten die Polizeipräsidien Reutlingen, Stuttgart, Ludwigsburg und Ulm sowie das LKA an der Aufklärung von mehreren derartigen Fällen.
Für Aufsehen sorgten beispielsweise die Vorkommnisse Anfang Juni während einer Beerdigung auf einem Friedhof in Altbach. Dort warf ein Mann einen Sprengkörper in die Trauergemeinde. Zehn Menschen wurden laut LKA verletzt.
Am 2. April war es in Plochingen zu Schüssen aus einem Auto heraus auf eine Gaststätte gekommen. Am 17. März fielen
vor einem Restaurant in Stuttgart-Zuffenhausen Schüsse. In diesem komplexen Fall wurden laut LKA inzwischen 27 Menschen festgenommen, 24 von ihnen befinden sich in Untersuchungshaft. Drei Verdächtige wurden entlassen, einer davon sei abgeschoben worden.


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