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Was die EU für die Region tut: In welche Projekte vor Ort Geld aus Brüssel geflossen ist

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Deutschland ist seit Jahren der größte Nettozahler in der EU. Doch die Bundesrepublik bekommt genauso auch Geld aus Brüssel zurück. Wir listen Projekte aus der Region, die in den vergangenen Jahren Geld erhalten haben.

Was tut die EU für mich? Diese Frage dürften sich einige Deutsche stellen. Denn die Bundesrepublik gehört seit Jahren zu den Ländern, die das meiste Geld in den EU-Haushalt einzahlen. Die sogenannten nationalen Beiträge richten sich nach der Wirtschaftsleistung der Staaten. Dazu kommen weitere Einnahmen aus Zöllen und der Mehrwertsteuer.

2022 hat Deutschland 19,7 Milliarden Euro mehr Geld eingezahlt, als es aus EU-Töpfen bekommen hat. Auf Platz zwei folgte Frankreich mit rund zehn Milliarden Euro. Umgerechnet pro Kopf kostet die EU-Mitgliedschaft jeden Deutschen damit etwa 237 Euro im Jahr. Die meisten EU-Gelder erhielt Polen mit 11,9 Milliarden Euro netto, danach folgte Rumänien mit 5,6 Milliarden Euro.

Ganz so einfach ist die Rechnung jedoch nicht, da sie von vielen Faktoren abhängt. So verzeichnen die Länder mit internationalen Häfen mehr Einnahmen aus Zollgebühren, die sie zum Teil an die EU abgeben müssen. Länder wie Belgien werden dagegen finanziell entschädigt, weil dort große EU-Organe wie die Kommission und das Parlament sitzen.


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Geld aus Brüssel: Holzhochhaus Skaio und Heilbronner Zukunftspark wurden gefördert

Einen Überblick, wie viel Geld aus Brüssel in die Region fließt, gibt die Internetseite "Was Europa für mich tut" unter der Adresse www.what-europe-does-for-me.europarl.europa.eu. Dort sind für alle Stadt- und Landkreise Projekte aufgeführt, die finanzielle Hilfe erhalten haben.

So hat die EU 500.000 Euro für den Bau des Holzhochhauses Skaio im Heilbronner Stadtteil Neckarbogen dazugegeben. Das Wissenschafts- und Technologiezentrum (WTZ) im Zukunftspark Wohlgelegen wurde mit sieben Millionen Euro bezuschusst. Außerdem sind EU-Gelder in das Programm "Passgenaue Besetzung" geflossen, das Unternehmen bei der Suche nach Azubis und ausländischen Fachkräften unterstützen sollte.

EU bezuschusst Nahwärme in Ilsfeld und Integrationsprojekt in Eppingen

In den Landkreis Heilbronn sind EU-Gelder für ganz unterschiedliche Projekte geflossen. So wurde der Ausbau des Nahwärmenetzes in Ilsfeld mit drei Millionen Euro unterstützt. In Gemmingen hat die EU 60 Prozent der Kosten für die Innenausstattung des Gärtnerhauses übernommen, das für Veranstaltungen genutzt wird. Ein Forschungsprojekt der Hochschule Heilbronn hat 246.000 Euro aus Brüssel bekommen. Dessen Ziel: Einen Filter entwickeln, der kleinste Aerosoltröpfchen aus der Luft holt. Zudem flossen Mittel an die Diakonische Jugendhilfe in Eppingen für das Projekt "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein".

Im Hohenlohekreis haben vier Projekte Geld aus Brüssel bekommen. Im Mulfinger Teilort Ailringen wurde der Bau der historischen Kelter "als Zeugnis der lokalen Obst- und Weinbautradition und zugleich als praktische, überdachte Sitzgelegenheit" mit 16.000 Euro bezuschusst. Ebenfalls 16.000 Euro aus dem Leader-Programm gab es für die Eröffnung des Tante-Emma-Ladens in Mulfingen-Eberbach - er ist inzwischen ein Automaten-Kiosk. Für das Projekt "Hohenlohe mit dem Rad erfahren" sind fast 25.000 Euro aus EU-Töpfen geflossen. Mit dem Geld und Landeszuschüssen wurden Radservicepunkte in Schöntal-Westernhausen, Kupferzell und Waldenburg gebaut.

NRW und Bayern erhalten mehr Gelder aus EU-Töpfen

Der Ventilhersteller Schumacher Impuls-Technik (SIT) in Bretzfeld-Schwabbach durfte sich 2019 über Fördergelder in Höhe von 400.000 Euro freuen, die zur Hälfte von der EU und vom Land Baden-Württemberg kamen. Mit dem Geld aus dem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde ein neues Betriebsgebäude und ein Schulungszentrum gebaut. Der Bau sei gefördert worden, "um die dort geplante Entwicklung eines neuartigen Magnetventilsystems zu fördern", heißt es dazu.

Für ganz Baden-Württemberg werden in den vergangenen Jahren rund 180 Projekte gelistet, die von der EU gefördert wurden. Noch mehr waren es in Nordrhein-Westfalen mit 209 Projekten. Spitzenreiter ist Bayern: 486 Mal ließ die EU Geld für Vorhaben im Freistaat fließen.

 

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