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Erste Ukraine-Flüchtlinge kommen bei Verwandten in der Region unter

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Erste Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind nach Stimme.de-Informationen in der Region eingetroffen und privat bei hier lebenden Verwandten untergekommen. Die Städte und Gemeinden bereiten sich auf die Ankunft weiterer Menschen aus dem Kriegsgebiet vor.

Flüchtlinge erreichen den Bahnhof von Przemysl in Polen: Auch in der Stadt und im Landkreis Heilbronn werden Menschen aus dem Kriegsgebiet erwartet.
Flüchtlinge erreichen den Bahnhof von Przemysl in Polen: Auch in der Stadt und im Landkreis Heilbronn werden Menschen aus dem Kriegsgebiet erwartet.  Foto: Czarek Sokolowski

Die Heilbronner Stadtverwaltung bittet die Bevölkerung um ihre Mithilfe (Kontakt siehe unten). "Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann, möge uns dies bitte melden", appelliert Bürgermeisterin Agnes Christner. Darüber hinaus sei die Stadt schnell in der Lage, eigene Unterkünfte bereitzustellen. Die Stadt stehe im Kontakt mit den Wohlfahrtsverbänden und der ukrainischen Gemeinschaft. "Wir sind äußerst dankbar für alle Zeichen der Solidarität, die bereits jetzt eingegangen sind", betont Christner.

Landratsamt koordiniert Verteilung im Kreis

Erste Zeichen der Solidarität sieht auch der Heilbronner Landrat Norbert Heuser. Einige Kommunen hätten Bereitschaft signalisiert, bei Bedarf Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. "Da ist koordiniertes Vorgehen wichtig", sagt Heuser.

 


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Der Landkreis Heilbronn hat derzeit insgesamt 900 Plätze für Flüchtlinge, 200 davon stehen zur Verfügung. Das Landratsamt werden die Verteilung koordinieren, so Heuser. "Es ist unser aller Aufgabe, den Menschen, die vor dem Krieg fliehen, eine sichere Unterkunft zur Verfügung zu stellen." Das gehe nur im engen Schulterschluss mit den Kommunen. Deshalb werde es einen regelmäßigen Austausch zwischen Landratsamt und Bürgermeistern geben. "Wir werden uns der Aufgabe stellen und sie auch bewältigen", ist sich Heuser sicher.

Erste Flüchtlinge sind privat untergekommen

Vereinzelt haben ukrainischstämmige Familien aus der Region bereits Verwandte aufgenommen, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Valerii Makrushych (29) erwartet am heutigen Dienstag oder spätestens Mittwoch in Heilbronn die Ankunft seiner Mutter und seines 17-jährigen Bruders. "Sie sind noch zwischen Moldawien und Rumänen", sagt er. Geflohen waren sie aus Odessa im Südwesten der Ukraine, wo Makrushych aufgewachsen ist. "Meine Mutter und mein Bruder sind emotional total aufgewühlt", schildert der Ukrainer weiter - vor allem machten sie sich Sorgen um die Großeltern, die noch in Odessa sind.

Zum Glück habe er genug Wohnraum, um seine Familie übergangsweise aufzunehmen, schildert Valerii Makrushych, der als Onlineshop-Logistiker bei Lidl arbeitet. Vor einer Stunde habe er mit den Großeltern telefoniert, sagt Makrushych am Montag. "Sie haben eine schlimme Nacht erleben müssen, haben Explosionen und Panzergeräusche gehört." Alle Familienmitglieder hofften so sehr, dass es bald friedlicher werde. Mutter und Bruder wollten schnellstmöglich in die Ukraine zurück, sein Bruder stehe dort kurz vor dem Abitur.

Hohenloher Delegation auf dem Weg nach Polen

Unterdessen rollt auch von Hohenlohe aus Hilfe für geflüchtete Menschen an: Neuensteins Bürgermeister Karl Michael Nicklas ist mit einigen Mitstreitern in der vergangenen Nacht persönlich in Neuensteins polnische Partnerstadt Rénska Wiés aufgebrochen: In der rund 450 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Stadt sind bereits Kriegsflüchtlinge eingetroffen. Im Gepäck haben die Neuensteiner Helfer unter anderem zehn Feldbetten. Ob man auch in Neuenstein vorbereitet ist? Konkrete Pläne für die Unterbringung gebe es zwar noch nicht, aber man könne das leisten, so der Bürgermeister.

 


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Auch Öhringen hat seiner polnischen Partnerstadt Hilfe angeboten. Monika Pfau, die Sprecherin der Stadt Öhringen, ist polnische Muttersprachlerin und hält den Kontakt mit Kedzierzyn-Kozle. Und auch mit der österreichischen Partnerstadt Großenhain sind die Öhringer im Austausch. Dort werden gerade 5000 Plätze für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine geschaffen, berichtet Stadtsprecher Michael Walter.

Die Kommunen des Hohenlohekreises stimmen sich in der Frage der Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge eng mit dem Landratsamt ab. Die Gemeinde Schöntal hat eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe eingerichtet. "Wir haben einen Aufruf an die Bevölkerung vorbereitet, um Wohnraum oder Unterkünfte generieren zu können", erklärt Bürgermeister Joachim Scholz. Die AG werde täglich zusammenkommen und das Geschehen beobachten, um zeitnah Maßnahmen ergreifen zu können.

Hier können Heilbronner Unterkünfte melden

Wohnangebote für Flüchtlinge nimmt in Heilbronn Holger Kuhn vom Amt für Familie, Jugend und Senioren unter Telefon 07131/56-4208 oder per E-Mail an fluechtlinge@heilbronn.de entgegen. Auch sonstige Hilfsangebote können an ihn gerichtet werden.

 


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