Doppelgängerin-Prozess: Ermittler aus Heilbronn sagen aus
Am Donnerstag wird der Prozess zum Doppelgängerin-Mord vor dem Landgericht Ingolstadt fortgeführt. Eine Frau aus Eppingen soll von einer Frau und ihrem Komplizen aus Ingolstadt ermordet worden sein. Alle Entwicklungen im News-Blog.

- Am 16. August 2022 wird eine Frau aus Eppingen in einem Waldstück zwischen Eppingen und Heilbronn mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet. Die Tatwaffe wurde bislang nicht aufgefunden.
- Das Opfer sieht der Tatverdächtigen zum Verwechseln ähnlich. Musste sie deshalb sterben? Einen anderen Bezug zueinander gibt es offenbar nicht.
- Angeklagt sind die tatverdächtige Deutsch-Irakerin Schahraban K. und ihr Komplize
Es ist der 15. Prozesstag im aufsehenerregenden Fall, der aufgrund seiner Brutalität auch in internationale Schlagzeilen geriet. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus: Die Angeklagte Schahraban K. wollte mit dem Mord an der Frau, die ihr sehr ähnlich sah, ihren eigenen Tod vortäuschen.
Am Donnerstag, 14. März, sind Polizisten aus Heilbronn zum Prozess im mutmaßlichen Doppelgängerin-Mord am Landgericht Ingolstadt als Zeugen geladen. Wir berichten im News-Blog aus dem Gerichtssaal:
Mordprozess in Ingolstadt: Angeklagte macht Angaben zur Tatwaffe
Donnerstag, 14. März, 12 Uhr: Die Angeklagte Deutsch-Irakerin Schahraban K. macht kurze Angaben zum angeblichen Stopp am Kaufland-Parkdeck in Bad Rappenau. Der mitangeklagte Sheqir K. (25) soll dort das Messer in eine Hecke geworfen haben. Er sei am Kofferraum des Autos gestanden, sie an der Fahrerseite. Sie erinnere sich nicht genau, wohin K. das Messer geworfen habe – ob auf die gegenüberliegende Seite der Einfahrt zum Parkdeck oder auf die andere Seite der Straße. Sie sei im Schock gewesen, so Schahraban K. (24) weiter.
Das Tatmesser wurde bislang nicht aufgefunden.
Kriminaltechniker: Nach der Tat beim Kaufland Bad Rappenau nach Messer gesucht
Donnerstag, 14. März, 10.05 Uhr: Der Kriminaltechniker berichtet gerade weiter, man habe im Verlauf der Ermittlungen in den Wochen nach der Tat beim Kaufland Bad Rappenau nach einem Messer gesucht. Das Auto der Angeklagten soll dort auf dem Parkdeck gestanden sein. Man sei der Vermutung nachgegangen, dass dort das Tatmesser entsorgt worden sein könnte, schildert der Polizist.
Man hat Hecken an der Einfahrt zum Kaufland-Parkdeck abgesucht sowie eine Dornenhecke auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Suche habe aber erst im Oktober stattgefunden, da man zu diesem Zeitpunkt erst über die genauen Fahrzeugdaten verfügt habe, erklärt der Kriminaltechniker.
Doppelgängerin-Prozess: Kriminaltechniker aus Heilbronn sicherte Spuren in der Wohnung des Opfers
Donnerstag, 14. März, 9.30 Uhr: Ein 43 Jahre alter Kriminaltechniker aus Heilbronn hat damals Spuren in der Wohnung des Opfers in Eppingen gesichert. In der Wohnung hätten viele Klamotten herumgelegen, insgesamt sei die Wohnung unaufgeräumt gewesen. Hinweise auf ein Verbrechen habe man in der Wohnung nicht feststellen können, berichtet er.
Er war auch beim Absuchen des Waldstücks Stöckach zwischen Massenbachhausen und Bad Rappenau-Fürfeld dabei – bei der ersten Absuche eineinhalb Wochen nach der Tat sowie bei einer weiteren Anfang Oktober.
Im Waldstück Stöckach hätten dann etwa 600 Meter von der Straße zwischen Massenbachhausen und Fürfeld Polizeihunde angeschlagen. Man geht davon aus, dass sich in diesem Bereich des Waldes der mutmaßliche Tatort befindet.
Doppelgängerin-Prozess: Wollte Angeklagte ihren eigenen Tod vortäuschen?
Damals, im August 2022, hatten Polizisten eineinhalb Wochen nach dem mutmaßlichen Mord an einer 23-jährigen Algerierin aus Eppingen ein Waldstück bei Bad Rappenau-Fürfeld durchsucht. Dieses Waldstück soll auch der Tatort gewesen sein, an dem Khadidja O. von der Deutsch-Irakerin Schahraban K. (24) und ihrem Komplizen Sheqir K. (25) brutal getötet worden sein soll.
Bei den Ermittlungen waren auch Nachbarn am Wohnort des Opfers in Eppingen befragt worden. Die junge Frau soll dort am Nachmittag des 16. August 2022 von ihren mutmaßlichen Mördern in einem schwarzen Mercedes abgeholt worden sein. In diesem Auto war sie später tot aufgefunden worden.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus: Die Angeklagte Schahraban K. wollte mit dem Mord an der Frau, die ihr sehr ähnlich sah, ihren eigenen Tod vortäuschen.