Diese Themen und Veranstaltungen stehen 2023 bei der Experimenta im Fokus
Eine Weltpremiere im Science Dome, Vorführungen, die den Sternenhimmel im Ramadan zeigen, und Impulse für nachhaltiges Handeln: In der Heilbronner Experimenta steht 2023 einiges auf der Agenda.

So bunt und vielfältig wie das vergangene Jahr gewesen ist, so erfolgreich soll es in der Experimenta weitergehen. Für das Jahr 2023 stehen in dem Science Center vor allem drei Themen im Fokus: Künstliche Intelligenz (KI), Nachhaltigkeit und Vielfalt. Darüber informierte Geschäftsführerin Bärbel Renner bei der Jahrespressekonferenz.
Der Mond und seine Bedeutung für den Fastenmonat Ramadan
So sind beispielsweise ab dem 24. Februar Vorführungen im Science Dome geplant, bei denen der Sternenhimmel im Ramadan gezeigt und erklärt wird, welche Bedeutung der Mond für den anstehenden Fastenmonat hat. Am 9. März soll es außerdem einen weiteren Entdeckertag geben, dieses Mal für Kinder mit Hörbeeinträchtigung. Die Premiere vergangenes Jahr mit 140 blinden und sehbehinderten Kindern hat Bärbel Renner von allen Veranstaltungen "am meisten berührt". Auch das Nachhaltigkeitsfestival Wild Spaces, das parallel zur Ecsite-Konferenz stattfand, steht für 2024 wieder auf der Agenda. Es soll künftig im regelmäßigen Turnus von zwei Jahren fortgeführt werden.
Als Beitrag zum nachhaltigen Handeln bleibt die Experimenta künftig ab 22 Uhr dunkel. "Einen Impuls zum Nachdenken", soll das "atmende" Science Center immer zwischen 19 und 22 Uhr setzen. Die Beleuchtung am Glasbau simuliert dabei den Atemrhythmus eines schlafenden Menschen. "Das Gebäude kommt zur Ruhe", erklärte Bärbel Renner, und könne den einen oder anderen daran erinnern, auch mal eine Verschnaufpause einzulegen und zu entschleunigen.
Weltpremiere im Science Dome Ende April

Großes Kino ist für den 27. April geplant, dann feiert der Animationsfilm "Der kleine Major Tom" Weltpremiere im Science Dome. Der Film, der sich an Kinder ab sechs Jahren, Schulklassen und Familien richtet, zeigt durch den Blick ins Jahr 2053, welche Zukunft der Erde aufgrund des Klimawandels bevorstehen könnte.
Einen weiteren Schwerpunkt will das Experimenta-Team auf Künstliche Intelligenz legen und dahingehend ihre "Angebote intensivieren", wie die Geschäftsführerin ankündigte. Es sei "überraschend, irritierend und beängstigend" zugleich, was KI heutzutage leiste. Umso wichtiger, so Renner, sei in diesen Zeiten des Umbruchs ein wertebasiertes Miteinander. "Persönliche Begegnungen und Diskussionen braucht es mehr denn je." Die Experimenta verstehe sich als "Marktplatz des Wissens", der Menschen zum eigenständigen Handeln ermutigen solle.
Junge Menschen in der Forschung bestärken
Junge Menschen in ihrem Forscherdrang bestärken will die Experimenta durch das Schülerforschungszentrum Nordwürttemberg, das sich im vierten Stock des ersten Gebäudes der Experimenta befindet. Allein 2022 waren es 200 junge Menschen, die an 83 Projekten arbeiteten. Daraus treten 16 Projekte beim "Jugend forscht"-Regionalwettbewerb Heilbronn-Franken in Künzelsau an, der zur Qualifikation für das Landesfinale Ende März dient.
Aktuell, genauer gesagt, seit Samstag, 18. Februar, wird die Sonderausstellung "Die Sonne - Der Mensch und das Licht" im Untergeschoss der Experimenta gezeigt. Bis zum 20. September beleuchtet die Ausstellung, die aus dem Science Museum in London nach Heilbronn gezogen ist, vier Aspekte im Zusammenhang mit der Sonne: Zeit, Gesundheit, Energie und Wissenschaft. Als Begleitprogramm gibt es Vorträge, einen Science-Dome-Film, einen Podcast und die Möglichkeit, die Sonnen mit Teleskopen auf der Dachterrasse und in der Sternwarte zu beobachten.
Mit Besucherzahlen 2022 zufrieden
Obwohl zu Beginn des vergangenen Jahres pandemiebedingt die Besucherzahlen begrenzt werden mussten, schaut die Experimenta auf über 300.000 Besucher zurück. 25.000 Kinder und Jugendliche wurden in Laborkursen gefördert. Die MS Experimenta machte Halt an 17 Stationen und zog als "schwimmende Wissenswelt" 13.500 Gäste an Bord. Und Anfang Juni richtete das Science Center die Ecsite-Konferenz aus, bei der Experten aus der ganzen Welt zum Thema Wissenschaftsmuseen und Science Center diskutierten. "Damit haben wir einen Meilenstein in der Geschichte des Hauses geschaffen", zeigte sich Bärbel Renner begeistert.