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Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Heilbronn weiter auf

  
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Die wirtschaftliche Entwicklung in der Region ist sehr gut. Die Armut ist deshalb nicht weniger geworden - und es ist schlimm, dass sich Bedürftige in einer reichen Stadt Lebensmittel am Gabenzaun abholen. Ein Kommentar.

Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auf in Heilbronn. Das ist die Beobachtung der Sozialverbände, die täglich mit der Not der Menschen zu tun haben. Doch Armut ist kein gesellschaftliches Randphänomen, auch wenn einzelne Bevölkerungsgruppen stärker davon bedroht sind. Am meisten gefährdet sind Migranten, aber auch Alleinerziehende und Kinder.

Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und des Jobcenters zeigen die ernüchternde Realität: Die insgesamt gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen zehn Jahre schlägt sich offensichtlich nicht in einem Abbau von Armut nieder. Und: Auch Erwerbstätigkeit im Geringverdiener-Sektor schützt nicht vor Armut. Diese bedeutet nicht nur materielle Not. Sie manifestiert sich auch in fehlenden persönlichen und familiären Ressourcen. Leidtragende sind oft die Kinder, wenn die Eltern sich nicht um den schulischen Erfolg kümmern können. Wenn sie nicht dafür sorgen können, dass das Kind Sport im Verein ausübt, um teilzuhaben. Wenn das Geld nicht für Winterschuhe reicht und nicht fürs Essen.


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Einkaufen im Tafelladen Heilbronn. Foto: Archiv/Berger
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Stiftungen, die auch in die Zukunft junger Menschen investieren, sind ein Glücksfall für die Region. Gleichwohl darf die Stadt ihre kommunale Zuständigkeit nicht aus den Augen verlieren. Dieser kommt sie bereits nach, etwa mit kulturellen Mittlern, die bei Beratungen dolmetschen. Keine Selbstverständlichkeit in anderen Kommunen. Die Erfahrung der letzten Monate zeigt: Hilfe wird angenommen, in der Coronazeit eingerichtete Gabenzäune werden beispielsweise rege genutzt. Es ist nicht peinlich, dass sich Bedürftige dort Lebensmittel holen. Es ist schlimm, dass das in einer so reichen Stadt nötig ist.


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