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"Die Probleme mit der IT sind der Wahnsinn"

  
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Ein labiles System und fehlende Hardware: Der Neckarsulmer Arzt Tobias Neuwirth über die strukturellen Probleme mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Moderne IT-Anwendungen einzusetzen, ist für den Neckarsulmer Hausarzt Tobias Neuwirth eigentlich selbstverständlich, zum Beispiel, wenn er Covid-Impftermine über seine Internetseite vergibt. Bei der im vergangenen Jahr gestarteten elektronischen Patientenakte (ePA) erlebt er jedoch große Schwierigkeiten.

 

Die ePA ist formal eingeführt. Wie läuft das in Ihrer Praxis?

Tobias Neuwirth: Formal sollten die Ärzte damit arbeiten können. Aber es gibt so viele Probleme, das ist der Wahnsinn. Die Lesegeräte, die wir für die digitale Signatur brauchen, sind seit einem halben Jahr nicht lieferbar. Das System ist so störanfällig, ständig funktioniert irgendetwas nicht. Und dann kommen die IT-Dienstleister gar nicht hinterher, wenn man Support braucht. Das ist verrückt.


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Klingt nicht gut.

Neuwirth: Die IT ist das wichtigste Handwerkszeug in einer Praxis, ohne ein funktionierendes System geht nichts. Und wir sind eigentlich vorn dabei, wenn es um technische Neuerungen geht, die uns bei der Patientenversorgung helfen. Aber die praktische Umsetzung der ePA ist nicht durchdacht. Ich fühle mich von der Politik im Stich gelassen. Am Wochenende haben wir zum Beispiel ein Update eingespielt, danach gingen die Kartenlesegeräte nicht mehr. Wir prüfen das ja alles direkt mit Probeläufen, weil wir die Probleme schon kennen. So etwas ist der Supergau für einen Montagmorgen in der Praxis.

 

Woran liegt es, dass es so viele Probleme mit der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen gibt?

Neuwirth: Ich kann mir das nicht erklären. Natürlich ist durch die Pandemie noch weniger Zeit als ohnehin schon. Aber das Thema war ja vorher auch schon bekannt.

 

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