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Bad Wimpfen
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Das wird der neue Lidl-Campus in Bad Wimpfen

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Mit rund 700 Bauleuten, Anwohnern und Mitarbeitern feierte Lidl am Freitag in Bad Wimpfen Richtfest. Die Rohbauarbeiten an dem Campus, der künftig die Zentrale der Deutschen Landesgesellschaft beherbergen wird, sind zwei Jahre nach dem Spatenstich abgeschlossen.

Von Manfred Stockburger

 

Die Zukunft nimmt Form an in Bad Wimpfen. Am Westrand der Stauferstadt entsteht ein Bauwerk, dessen Planer Gerd Wittfeld überzeugt ist, dass es eine neue Gattung von Wimpfen-Touristen anlocken wird: Architekten. Wittfelds Begeisterung für sein Werk ist sprühend, das wird beim Rundgang mit Lidl-Deutschland-Chef Matthias Oppitz schnell offenbar.

"Egal wo man ist, hat man eine Außenbeziehung", schwärmt Wittfeld von dem Gebäudekomplex mit einer Grundfläche von 130.000 Quadratmetern. "Das Gebäude spielt von innen nach außen." Jetzt, wo die Form sichtbar ist, sind auch bei ihm die letzten Zweifel verschwunden. Trotz der schieren Größe wirkt der Rohbau des Bad Wimpfener Lidl-Campus nicht wie eine Burg. Dabei ist er beinahe eine Stadt für sich.

Platz für 1500 Mitarbeiter

"Wir freuen uns sehr, bald in den neuen Lidl-Campus Bad Wimpfen einziehen zu dürfen", sagt Oppitz. Das wird aber noch eineinhalb Jahre dauern. Bis zum Richtfest zwei Jahre nach dem Spatenstich kannte auch der Chef das Projekt nur auf dem Papier. In kürzester Zeit fühlt er sich zu Hause in den Mauern, die bald seine 1500 Mitarbeiter beherbergen sollen. Momentan sind sie auf nicht weniger als 14 Standorte in Neckarsulm und Heilbronn verteilt. Davon, dass künftig alle unter einem Dach arbeiten werden, verspricht sich Oppitz eine Menge.

So viel Tageslicht wie möglich soll den Lidl-Campus in Bad Wimpfen durchströmen. Das wird im Rohbau bereits sichtbar.
Fotos: Ralf Seidel
So viel Tageslicht wie möglich soll den Lidl-Campus in Bad Wimpfen durchströmen. Das wird im Rohbau bereits sichtbar. Fotos: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Genauer gesagt sind es fünf Dächer. Überirdisch gliedert sich der Komplex in mehrere Baukörper. Der höchste ist von der Straße aus betrachtet 22 Meter hoch. Noch steht nicht genau fest, wer sein Büro wo haben wird. Oppitz schwebt aber auf alle Fälle vor, Flächen für Projektarbeit zu schaffen und auf keinen Fall separate "Silos" für die Abteilungen. Und möglichst sollen die Lidl-Mitarbeiter auch nicht direkt aus der Tiefgarage mit dem Fahrstuhl in ihre Büros fahren können, ohne unterwegs auf dem Boulevard Halt zu machen. "Die zehn Minuten, die Kollegen aus verschiedenen Abteilungen dort miteinander reden, sind oft viel produktiver als ein langes Meeting", sagt er.

50 Architekten waren mit der Planung betraut

Bürgermeister Claus Brechter, Architekt Gerd Wittfeld und Matthias Oppitz, der Chef von Lidl Deutschland (von links) auf dem künftigen Boulevard.
Bürgermeister Claus Brechter, Architekt Gerd Wittfeld und Matthias Oppitz, der Chef von Lidl Deutschland (von links) auf dem künftigen Boulevard.  Foto: Seidel, Ralf

Entsprechend großzügig ist auch das Betriebsrestaurant ausgelegt − mit bestem Blick ins Grüne und auf die benachbarte Streuobstwiese. Architekt Wittfeld kann dort seine Begeisterung kaum bremsen. "So etwas sieht man nicht oft." 50 Architekten haben im Büro von Kadawittfeldarchitektur in Aachen an der Planung des Lidl-Campus gearbeitet − für das Richtfest hat das Unternehmen für sie eigens einen Bus gechartert, damit sie ihr Werk wachsen sehen können.

"Es ist vollbracht" beginnt der Richtspruch, den die Leonard-Weiss-Poliere von Günter Schattmaier, Ronald Reichmann, Martin Bamberger, Wolfgang Trump, Harald Löhle, Dietmar Wagner und Dirk Borchmann gemeinsam vortragen. "Großes Kino", sei das Gebäude auch für die Bauleute. "Aufgrund der Vielfältigkeit haben wir sehr viel Freude am Bauen", ergänzt Weiss-Projektleiter Stephan Kienle. Zahlreiche Bauarbeiter nutzen die spektakuläre Richtfestkulisse für Selfies.

Der Rohbau ist tatsächlich fertig, jetzt ist der Ausbau an der Reihe: Vor Kurzem haben Handwerker mit der Verglasung der Fensterfronten begonnen und mit dem Einbau von beispielsweise Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen. Auch wenn die Büros erst Ende 2020 bezogen werden, ist der Zeitplan eng. Aktuell sind auf der Baustelle rund 400 Bauarbeiter von etwa 30 Unternehmen beschäftigt.

 


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