Das ist das Ergebnis nach zwei Tagen Quarantäne-Kontrolle
Ortspolizeibehörden in der gesamten Region haben zwei Tage lang kontrolliert, ob sich die Menschen an die Quarantäne-Auflagen halten. Die Stadt Heilbronn verhängt 500 Euro Bußgeld für Menschen, die sich nicht an diese Regeln halten.

Tausende Menschen in der Region befinden sich zurzeit in häuslicher Isolation. Die wenigsten von ihnen haben sich mit dem Corona-Virus angesteckt, sondern sie sind Kontaktpersonen von Infizierten. Selbst wenn sie ein negatives Testergebnis vorweisen können, müssen sie sich an die Anordnungen des Gesundheitsamts halten. Tun sie das? Zwei Tage lang kontrollieren die Ortspolizeibehörden in der Stadt und im Landkreis Heilbronn sowie im Hohenlohekreis, ob sich alle an die Quarantäne befinden. Das Ergebnis fällt überwiegend positiv aus.
In Künzelsau sind 20 Menschen in Quarantäne. Mehr als die Hälfte von ihnen seien überprüft worden, sagt Rathaussprecherin Elke Sturm. "Es wurden keine Verstöße festgestellt und demzufolge wurden auch keine Bußgelder verhängt", lautet die Bilanz der zweitägigen Kontrollaktion. Im Hohenlohekreis befinden sich zurzeit rund 500 Menschen in Quarantäne.
Zehn sind nicht zu Hause
Anders fällt das Ergebnis in der Stadt Heilbronn aus. Das Ordnungsamt hat nach Angaben der Pressestelle 109 Menschen in Isolation überprüft, darunter Infizierte und Kontaktpersonen. Zehn wurden nicht zu Hause angetroffen. "Das ist kein Kavaliersdelikt", mahnt Oberbürgermeister Harry Mergel. "Wer sich nicht an die Quarantäne hält und damit die Gefährdung anderer in Kauf nimmt, verhält sich höchst unsolidarisch und rücksichtslos." Deshalb werden die Kontrollen auch fortgesetzt. Das Bußgeld beträgt 500 Euro.
Insgesamt reagierten die angetroffenen Personen überwiegend positiv auf die Kontrollen. "Zu Problemen kam es nicht", bilanziert Michael Schwihel, der Leiter des Kommunalen Ordnungsdienstes, der die Kontrollen in der Stadt koordiniert. In der Stadt befinden sich etwa 650 Menschen in Quarantäne.
Maskenpflicht ebenfalls kontrolliert
Positive Erfahrungen machte das Ordnungsamt auch bei der verstärkten Kontrolle der Maskenpflicht in der Fußgängerzone und an den Haltestellen. Der Großteil der Bürger hält sich an die Corona-Vorschriften. Nach Inkrafttreten der Maskenpflicht in den Fußgängerzonen der Innenstadt am 16. Oktober haben die Ordnungshüter in den ersten drei Tagen vor allem auf die neue Rechtslage hingewiesen und Verwarnungen ausgesprochen. Die meisten reagierten darauf einsichtig. Wer sich jetzt nicht an die Regeln hält und keine Maske an den vorgeschriebenen Orten trägt, muss allerdings mit einem Bußgeld von bis zu 100 Euro rechnen.
"Die Vermeidung von sozialen Kontakten, die Einhaltung des Mindestabstands, der Maskenpflicht und der allgemeinen Hygieneregeln sind im Moment unser bester Schutz gegen das Virus. Deshalb bitte ich erneut alle, sich an die Regeln zu halten. Nur so kann es uns gelingen, die enorme Dynamik des Infektionsgeschehens noch mal zu brechen", appelliert Oberbürgermeister Harry Mergel in dieser ernsten Situation.
In Heilbronn wurden bis Donnerstag, 22. Oktober, 1045 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt, davon sind 233 aktuell. 795 Personen gelten als genesen, 17 sind an oder mit dem Virus verstorben. Die 7-Tages-Inzidenz liegt bei 140,6.
Nicht jeder hat Verständnis
In Brackenheim befinden sich nach Angaben von Tobias Greulich, Leitung Öffentliche Sicherheit u. Ordnung mit Bürgerbüro, 108 Menschen in Quarantäne. Diese seien stichprobenartig durch Anrufe oder Kontrollen vor Ort überprüft worden. "Bis auf wenige Aufnahmen wird die angeordneten Quarantänemaßnahmen eingehalten", teilt Greulich mit. Und bis auf wenige Ausnahmen zeigten die Betroffenen Verständnis für die Aktion. Im Landkreis Heilbronn befinden sich etwa 2500 Menschen in Isolation.
Dass sich die Zahl der infizierten Menschen und ihrer Kontaktpersonen ständig ändere, gibt in Bad Rappenau Roland Deutschmann, Leiter des Ordnungsamts, zu bedenken. Im Moment stünden gut 80 Menschen auf der Liste. An diesem Wochenende aber werde für etwa 40 von ihnen die Quarantäne enden, schätzt er. Neue Namen werden hinzukommen. Bei der Kontrolle in den beiden vergangenen Tagen habe die Stadt wirklich jeden überprüft. „Wir hatten keinen Fall, bei dem jemand nicht vor Ort war.“