Ordnungsämter in der Region kontrollieren, ob sich Bürger an Quarantänepflicht halten
Mit verstärkten Kontrollen überprüfen Mitarbeiter der Ordnungsämter im Land von Mittwoch bis Donnerstag, ob sich Betroffene an ihr Quarantäne-Auflagen halten. Die Mitarbeiter klingeln an Haustüren.
Halten sich Bürger, die unter Corona-Quarantäne stehen, an die geltenden Auflagen? Wie das Land Baden-Württemberg mitteilt, führen Ordnungsämter diesen Mittwoch und Donnerstag, 21. und 22. Oktober, verstärkt Kontrollen durch. Diese können sowohl telefonisch als auch durch Besuche von Mitarbeitern des Ordnungsamtes erfolgen. Bei begründeten Verdacht der Verletzung der Quarantäne kann in Einzelfällen auch die Polizei zum Schutz die Mitarbeiter des Ordnungsamtes begleiten.
"Es läuft gut", sagt Cathrin Leuze, Sprecherin des Eppinger Rathauses, am Mittag. Mitarbeiter des Ordnungsamtes hätten einen Mund-Nasen-Schutz auf und klingelten an den Haustüren der Leute, die in Quarantäne seien. "Sie gehen natürlich nicht hinein", sagt Leuze, je nachdem reiche ein Gespräch über die Gegensprechanlage, um zu klären, ob die betreffende Person zu Hause sei. Das lasse sich zum Beispiel über die Abfrage des Geburtsdatums herausfinden. Bereits vor einigen Tagen habe man eine derartige Kontrolle gemacht. "Damals hat man auch alle zu Hause angetroffen", sagt Leuze. Die Menschen seien sehr kooperativ und zeigten Verständnis. Das sei bis jetzt auch am heutigen Tag der Fall. "Alle sind da, wo sie sein sollen."
Eppingen zählt zurzeit fünf Menschen mit Coronavirus. Die Zahl der Kontaktpersonen liege im zweistelligen Bereich. Sehr viel mehr haben dagegen die Mitarbeiter der Stadt Heilbronn zu tun. Dort befinden sich aktuell 654 Personen in Quarantäne, teilt Rathaussprecherin Claudia Küpper mit. An den verstärkten Kontrollen heute und morgen beteilige sich das Ordnungsamt - teils durch telefonische Befragungen, teils durch Vor-Ort-Besuche bei den betreffenden Menschen zu Hause.
In Neckarsulm befinden sich zurzeit 28 Menschen in häuslicher Isolation, sagt Sprecher Andreas Bracht. Bei den meisten handele es sich um Kontaktpersonen von Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. "Wir suchen sie an den von ihnen angegebenen Orten auf", sagt Bracht.
In der Stadt Heilbronn kommen die Mitarbeiter an die Kapazitätsgrenze. Zwar seien inzwischen sieben Angehörige der Bundeswehr zur Unterstützung da. "Und die können auch was auffangen." Noch klappe es, die Kontaktpersonen von Infizierten herauszufinden, zu kontaktieren und Tests anzuordnen. Aber mit steigenden Infektionszahlen werde das immer schwerer. "Es versteht sich von selbst", sagt Küpper, "dass man an Grenzen kommt."
Verantwortungsbewusstsein der Bürger gefragt
„Die kommenden Wochen sind entscheidend. Das Virus hat nichts von seiner Gefährlichkeit eingebüßt. Und es kommt jetzt wirklich auf jede und jeden Einzelnen an“, sagte dazu Gesundheitsminister Manne Lucha am Montag. Behördlich angeordnete Maßnahmen sollten zwingend eingehalten werden, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen.
Auch Innenminister Thomas Strobl appellierte in diesem Zusammenhang an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger. „Die Corona-Pandemie hat den Menschen schon viel abverlangt. Die besten Kämpferinnen und Kämpfer gegen die Pandemie sind aber die Bürgerinnen und Bürger. Wer sich an die Hygieneregeln hält, Maske trägt, Abstand hält, trägt wesentlich dazu bei, die Seuche zu stoppen.“