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Corona-Warnstufe schreckt Gastronomen nicht

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Restaurantbetreiber und Kulturschaffende sehen die neuen Regeln, die mit der Corona-Warnstufe seit Mittwoch gelten, relativ gelassen. Für ungeimpfte Bürger wird der Druck dagegen größer, denn PCR-Tests sind teuer und nicht überall verfügbar.

von Annika Heffter , Claudia Ihlefeld und Katrin Draskovits
Ab dem heutigen Mittwoch genügt ein negativer Schnelltest als 3G-Nachweis nicht mehr. Ungeimpfte müssen nun einen negativen PCR-Test vorweisen.
Foto: dpa
Ab dem heutigen Mittwoch genügt ein negativer Schnelltest als 3G-Nachweis nicht mehr. Ungeimpfte müssen nun einen negativen PCR-Test vorweisen. Foto: dpa  Foto: Matthias Balk

Wenn ab Mittwoch in Baden-Württemberg die Corona-Warnstufe greift, wird der Gastronomie-, Theater- und Konzertbesuch für Menschen, die weder geimpft noch genesen sind, erheblich teurer. 60 Euro oder mehr müssen Besucher dann zusätzlich zu ihrer Eintrittskarte oder ihrer Mahlzeit im Restaurant für einen PCR-Test zahlen. Das Ergebnis darf nicht älter sein als 48 Stunden.

"Das wird keiner machen", sagt Filis Acar, die die Waldhornschenke in Heilbronn betreibt. Für die Gaststätte wird sich ihrer Einschätzung nach dennoch kaum etwas ändern. Denn auch einen kostenpflichtigen Schnelltest für zehn Euro habe sich kaum einer geleistet, um etwas essen oder trinken zu gehen.

Selbst mit 2G im Innenraum, merkt Acar an, seien viele Gäste noch vorsichtig, wollen zum Beispiel nach wie vor Abstand halten. "Der große Vorteil am Sommer war natürlich, dass man draußen sitzen konnte", sagt sie. Die Gesamtsituation spiegele sich auch im Umsatz wider. Doch die Corona-Warnstufe, schätzt die Gastronomin, wird für den Betrieb keine große Rolle spielen. Diejenigen, die die neuen Regeln betreffen, "werden einfach nicht auf die Idee kommen, ins Restaurant zu gehen".


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Im Café de Paris in Öhringen sieht Inhaber Stefo Stefanidis die neuen Regeln gelassen. "Ich habe bei mir im Keller schon vor zwei Wochen 2G eingeführt", erklärt der Gastronom. Dennoch sei die Sportsbar gut besucht. "Damit können die Leute Fußball schauen und abends Party machen", so Stefanidis.

Heilbronns Theaterintendant Axel Vornam findet die Umsetzung der Landes-Verordnung zwar bedauerlich, "zumal diese Verordnung auch unter Virologen nicht unumstritten ist. Aber wir halten uns daran und werden dies so umsetzen." Nennenswerte Einbußen für sein Haus fürchtet Vornam nicht. "Die Erfahrung der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass über 90 Prozent unserer Besucher geimpft oder genesen sind. Diejenigen, die unseren Schnelltest-Service in Anspruch genommen haben, hatten meist ihren Nachweise vergessen."

Schüler und Schülerinnen kommen ohnehin weiter unproblematisch ins Theater. Sie werden wöchentlich in der Schule getestet, für sie gelten andere Regeln. PCR-Tests gibt es in der Stadt und im Landkreis Heilbronn jedoch nicht in allen Corona-Testzentren. Die Harfensteller-Apotheke in Heilbronn bietet zum Beispiel nach wie vor nur Schnelltests an. "Es ist noch ungewiss, ob wir in Zukunft auch PCR-Tests durchführen werden", heißt es von dort.

Teure Tests, gerade beim Express-Service

Im Vergleich zu einem Schnelltest ist das Verfahren bei einem PCR-Test aufwendiger. Bei geringer Nachfrage lohnt es sich für viele Zentren nicht, die Tests anzubieten. Im Heilbronner Wollhaus befinden sich gleich zwei Stellen, die PCR-Tests durchführen: Im Corona-Schnelltest-Zentrum kostet er 79 Euro, das Ergebnis liegt nach 24 bis 48 Stunden vor.

Das Zentrum "Heilbronn testet" im Untergeschoss des Gebäudes bietet zusätzlich noch einen "PCR-Express-Service". Wer das Ergebnis noch am selben Tag erhalten möchte, zahlt dabei 129 Euro. 


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