Corona-Krise: Nur nicht die Geduld verlieren
Ein Jahreswechsel im Lockdown. Die Folgen sind für viele Menschen sehr belastend. Doch der Impfstoff gibt Hoffnung - auch wenn wir noch viel Geduld haben müssen, kommentiert Valerie Blass.
Zum Jahreswechsel ist die Lage für viele ungeheuer belastend. Der harte Lockdown bedroht Existenzen, die Kontaktbeschränkungen bringen Menschen in emotionale Notlagen. Für Tausende Angehörige endet 2020 in Trauer, mehr als 32.000 Tote sind seit Beginn der Pandemie in Deutschland zu beklagen.
Gleichzeitig ist erstmals seit vielen Monaten Zuversicht möglich. Die Impfungen gegen Covid-19, die den Weg aus der Pandemie ebnen sollen, laufen. Es ist nachvollziehbar, dass sich viele Menschen nun ein deutlich höheres Tempo wünschen und nicht verstehen können, warum zunächst nur so wenige Impfdosen zur Verfügung stehen. Ein Grund: Die mRNA-Technologie ist neu, nicht überall in Europa stehen beliebig viele Produktionskapazitäten zur Verfügung.
Auch dass in den USA und Großbritannien Präparate zweier Hersteller zugelassen sind, während Deutschland und die EU sich einzig mit dem Biontech-Vakzin zufriedengeben müssen, wirft Fragen auf. Allerdings ist Vertrauen das höchste Gut, wenn es um die Akzeptanz von Impfungen geht. Deshalb ist die sorgfältige EU-Zulassung mit Expertise aus allen Mitgliedsstaaten gut begründbar. Abgestimmtes Vorgehen ist zudem nötig, um zu verhindern, dass weniger finanzstarke Staaten das Nachsehen haben. Wir werden uns noch gedulden müssen, aber wer hätte zu Beginn der Pandemie überhaupt für möglich gehalten, dass innerhalb von Monaten ein Impfstoff da ist?


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