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Buga Heilbronn schließt mit einem Plus ab

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Aus der Kapitalrücklage der Bundesgartenschau fließen zwei Millionen Euro in die Stadtkasse zurück. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Buga-GmbH zum Jahresende zu liquidieren. Dank der Buga wurden Investitionen in Höhe von 131 Millionen Euro getätigt.

Die Wassershows gehörten zu den Höhepunkten der Bundesgartenschau. An einem Abend musste wegen Überfüllung geschlossen werden.
Foto: Archiv/Berger
Die Wassershows gehörten zu den Höhepunkten der Bundesgartenschau. An einem Abend musste wegen Überfüllung geschlossen werden. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger

Die Bundesgartenschau schließt nach dem großen Erfolg im Sommer 2019 auch finanziell mit einem positiven Ergebnis ab. Nach der Endabrechnung zahlt die Buga GmbH zwei Millionen Euro aus der Kapitalrücklage an die Stadt zurück, die der Gemeinderat 2020 der Gesellschaft zusätzlich zur Verfügung gestellt hatte. Zum Jahresende wird die 2010 gegründete Bundesgartenschau GmbH nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats aufgelöst und danach aus dem Handelsregister gelöscht.

Es wurden bleibende Werte geschaffen

Insgesamt hat die Stadt Heilbronn nach der Schlussrechnung 131,3 Millionen Euro an Investitionen in das neue Stadtquartier Neckarbogen und Buga-Daueranlagen gesteckt. Das sind rund fünf Millionen Euro weniger als bei der Leitentscheidung 2012. Große Millionenausgaben waren unter anderem der Ausbau der Füger- und Weipertstraße, die neue Bleichinselbrücke, die Wasserflächen, öffentliche Grünanlagen sowie der Grunderwerb und das Baugrundmanagement.

 


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Die Wasserspiele kamen sehr gut an

Um sieben Millionen Euro teurer wurden die im Durchführungshaushalt umgesetzten Maßnahmen. Sie erhöhten sich von 44,5 Millionen Euro (2012) auf nunmehr 51,7 Millionen Euro. Festzuhalten ist, dass diese Mehraufwendungen durch zusätzliche Projekte wie die Wasserspiele, das Schiffsshuttle, die ÖPNV-Rabattierung sowie erhöhte Personalkosten entstanden sind.

Dauerkarten waren der Renner

Bei den Eintrittsgeldern blieben trotz der mehr als 2,3 Millionen Besucher die Erwartungen von rund 28,5 Millionen Euro um etwa 2,9 Millionen Euro zurück. Zurückzuführen ist das auf den hohen Verkauf von gut 94 000 Dauerkarten, wodurch der Absatz von Tageskarten gelitten hat.

Leistungsfähiger Motor der Stadtentwicklung

"Gerade in einer Zeit, in der Großprojekte häufig die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, bin ich stolz auf das Ergebnis der Buga. Das ist eine großartige Teamleistung", sagte Oberbürgermeister Harry Mergel in der letzten Sitzung des Gemeinderats. Für die Stadtentwicklung sei die Bundesgartenschau ein "leistungsfähiger Motor" gewesen, der Heilbronn sichtbar und spürbar verändert habe.

 


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Schlusspunkt einer langen Erfolgsgeschichte

Mit der Endabrechnung und der Liquidation der Buga GmbH wird für Thomas Randecker der Schlusspunkt unter eine lange Erfolgsgeschichte gesetzt. Dass der Kostenrahmen über einen derart langen Zeitrahmen nahezu eingehalten wurde, ist für den Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion "beispielhaft". Bei dem Gedanken an die Bundesgartenschau überkam Grünen-Stadträtin Ulrike Morschheuser ein bisschen Wehmut: "Es war ein tolles Event mit bleibenden Erlebnissen, Leichtigkeit und vielen gemeinsamen Stunden." Dass die Buga GmbH keine finanziellen Abenteuer gewagt habe, strich sie besonders heraus.

Vorschlag für zweite Buga im Jahr 2039

"Für SPD-Stadträtin Tanja Sagasser-Beil hat die Bundesgartenschau Heilbronn "nachhaltig geprägt und wird die Stadt in vielen Bereichen noch positiv verändern". Bei den Finanzen habe die Buga-GmbH "alles richtig gemacht". Sie regte an, die zwei Millionen Euro als Grundstock dafür zu verwenden, 2039 eine zweite Buga in Heilbronn auszurichten. Dazu Oberbürgermeister Harry Mergel: "Wir werden uns intensiv mit diesem Gedanken befassen." Einen Schritt weiter ging Nico Weinmann: "Wir könnten 2039 so ein Projekt zusammen mit Neckarsulm anstoßen." Dass die Buga in Heilbronn ein Erfolg wurde, liegt nach den Worten des FDP-Fraktionsvorsitzenden auch daran, dass "alle an einem Strang gezogen haben".

Lob für die gute Zusammenarbeit

"Die Bilanz kann sich sehen lassen. Jeder Cent ist gut angelegt", merkte Alfred Dagenbach (AfD) an. Bedauerlich ist für ihn, dass die Buga-Fläche im Laufe der Jahre reduziert wurde und keine Partnerstadt Präsenz gezeigt hat. Eugen Gall (FWV) lobte die gute Zusammenarbeit mit allen Partnern: "Es hat alles wunderbar geklappt."

Chronologie

Die Idee, in Heilbronn eine Bundesgartenschau auszurichten, kam erstmals im Jahr 2003 auf. Zwölf Monate später beschloss der Gemeinderat, sich um die Schau zu bewerben. 2005 kaufte die Stadt das Fruchtschuppenareal. Das Architekturbüro Steidle aus München gewann 2008 den städtebaulichen Ideenwettbewerb. Am 3. November 2013 erfolgte der erste Spatenstich. Das Ausstellungsgelände hatte eine Fläche von 40 Hektar, davon entfielen 20 Hektar auf neue Dauergrünanlagen. Die Bundesgartenschau hat mehr als 30 nationale und internationale Preise und Anerkennungen erhalten. 

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