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Biontech liegt in Impfzentren der Region klar vorn

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In den Kreisimpfzentren (KIZ) der Region liegt der Impfstoff Biontech klar vorn. Die Einrichtungen in Heilbronn, Ilsfeld und Öhringen haben jeweils mehr als 50.000 Impfdosen verabreicht - deutlich weniger, als möglich gewesen wäre.

Rund 65.000 Spritzen mit Corona-Vakzin hatten die Helfer im KIZ Horkheim bis vergangene Woche gesetzt. Rund zwei Drittel davon entfielen auf den Impfstoff von Biontech. Astrazeneca, Moderna oder Johnson&Johnson folgten mit weitem Abstand. Auch in Ilsfeld-Auenstein, dem Impfzentrum des Landkreises Heilbronn, und im hohenlohischen Öhringen liegt Biontech klar vorn (siehe Grafik unten).

Kapazität wäre weitaus höher

Rund 170.000 Dosen haben die drei Zentren - vor Ort oder über mobile Teams etwa in Pflegeheimen - bislang verimpft. Horkheim, das besonders häufig auch von auswärtigen Impfwilligen in Anspruch genommen wird - liegt in der Region an der Spitze. Aber auch hier wäre deutlich mehr möglich, gäbe es mehr Impfstoff. Das ist überall so.

Beispiel Öhringen: Bis zu 1200 Impfungen pro Tag sind dort möglich. Derzeit werde in der Regel von Donnerstag bis Sonntag geimpft, vom 13. bis 16. Mai sei mit 4857 Dosen das bislang stärkste Wochenende gewesen. Wenn mehr Impfstoff vorhanden sei, könne man die Kapazität auf bis zu sieben Tage erhöhen.

Diese Kosten sind bislang angefallen

Einrichtung und Betrieb des Kreisimpfzentrums Öhringen haben bislang 994.050 Euro gekostet. "Die Kosten werden durch das Land und den Bund getragen", erklärt das Landratsamt des Hohenlohekreises. Für die zum KIZ Öhringen abgestellten Verwaltungsmitarbeiter erwartet der Kreis eine finanzielle Erstattung. Derzeit unterstützten 60 Mitarbeiter des Landratsamts das KIZ.

Der Stadt Heilbronn sind nach Rathausangaben bislang Kosten von 1,221 Millionen Euro für das KIZ Horkheim entstanden - ohne medizinishces Personal, wie die Stadt präzisiert. Die Erstattung an die Heilbronn Marketing GmbH (HMG), die das KIZ betreibt, für den Personaleinsatz ist in den Kosten enthalten.

 

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Das Landratsamt Heilbronn gibt die KIZ-Kosten für Ilsfeld mit bislang 1,3 Millionen Euro an, darunter monatlich 50.000 Euro Hallenmiete, was laut Kreisbehörde "in etwa auch der regulären Benutzungsgebühren der Halle" entspricht. Aktuell seien 50 Verwaltungskräfte im Umfang von 26 Vollzeitstellen und 65 medizinische Fachangestellte (17 Stellen) im Einsatz. Am KIZ helfen 193 Ärzte, die über die kassenärztliche Vereinigung angestellt sind und mit 130 Euro pro Stunde honoriert werden. Ärztehonorare sind in der kommunalen Aufstellung nicht enthalten.

Land erstattet den Kommunen die Kosten

Die Aufwendungen werden den Kommunen vom Land erstattet, bisher gab es nur Abschlagszahlungen. Ans Heilbronner Landratsamt flossen etwa 535 000 Euro. Das Land hatte ursprünglich für ein KIZ unter Volllast mit Kosten von bis zu 1,3 Millionen Euro im Monat kalkuliert. So viel dürfte nicht gebraucht werden, weil die KIZ wegen des Impfstoffmangels nicht ausgelastet sind.


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Impfzentren schöpfen Kapazität bei Weitem nicht aus


Das sagen OB und Ärztesprecher

"Das KIZ war sicherlich der richtige Ansatz, um viele Menschen möglichst schnell impfen zu können", sagt Heilbronns OB Harry Mergel. Leider sei dem Wunsch nicht entsprochen worden, dass alle Heilbronner Bürger in Horkheim geimpft werden können. Viele hätten auf andere Zentren ausweichen müssen, so Mergel. "Gleichzeitig kommen mehr als die Hälfte der in Horkheim geimpften Personen von außerhalb."

Ärztesprecher Martin Uellner spricht von den KIZ als "riesiger Orga- und Verwaltungsapparat, für den das Land die Vorgaben macht". Er schätzt, "dass die Kosten einer Impfung um den Faktor zehn höher sind als in Arztpraxen". Trotzdem hätten Impfzentren gerade zu Anfang der Kampagne ihre Berechtigung gehabt.

 

 
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