Betrug bei Corona-Schnelltests: "Im Nichterfassen liegt der Fehler"
Der Betrug mit Corona-Schnelltests weitet sich aus. Mehrere Bundesländer stehen mittlerweile im Fokus. Wie seriös sind Tests von medizinischen Laien? Ein Gemminger Allgemeinarzt gibt Antworten.
Der Betrug mit Corona-Schnelltests weitet sich aus. Mehrere Bundesländer stehen mittlerweile im Fokus. Wie seriös sind Tests von medizinischen Laien? Allgemeinarzt Dr. Manfred Klimm (72) aus Gemmingen gibt Antworten.
Können medizinische Laien zuverlässig Tests durchführen?
Dr. Manfred Klimm: Das hängt vom Test ab. Ein Nasen-Rachen-Abstrich ist von Laien schwer durchführbar. Der, der das macht, sollte was davon verstehen.
An drei Teststandorten ist nach Medieninformationen unter 25.000 Tests kein positiver Fall registriert worden. Wie wahrscheinlich ist das?
Klimm: Unwahrscheinlich. Da scheinen Fehler in der Handhabung passiert zu sein. Oder es war Betrug. Es gibt auch falsch-positive oder falsch-negative Testergebnisse Es sind Fälle bekannt, bei denen der PCR-Test positiv, der Schnelltest negativ war und umgekehrt.
Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen den niedrigen Inzidenzzahlen und den Betrügereien um die Tests?
Klimm: Die sinkenden Inzidenzzahlen hängen vor allem mit den Impfungen und der Jahreszeit zusammen. Außerdem trägt das Tragen von Masken dazu bei.
Sollten Getestete erfasst werden?
Klimm: Wir erfassen das in unserer Praxis und kennen unsere Patienten größtenteils. Im Nichterfassen liegt der Fehler. Man muss es kontrollieren können. Die Testsets müssen mit den weitergegebenen Tests übereinstimmen.
Welcher Test eignet sich für Laien?
Klimm: Der Nasen-Rachen oder Mund-Rachen-Test richtig gehandhabt, ist der Gold-Standard. Man sollte aber die Anleitung genau lesen und im Zweifel zu jemandem gehen, der es kann.