Besonderes Festival in Heilbronn will allen Künstliche Intelligenz bieten
Die Programmierschule 42 Heilbronn richtet zum zweiten Mal ein KI-Festival auf dem Areal Wohlgelegen aus. Was am Wochenende, 1. und 2. Juli, geboten ist.

Das zweite KI-Festival findet auf dem Areal Wohlgelegen am Wochenende 1. und 2. Juli statt, zum Programm gehören 30 Aussteller und 18 Redner. Es gibt Volleyball und Yoga, für Essen und Getränke ist gesorgt. Der Eintritt ist frei. Das niederschwellige Angebot ist Thomas Bornheim ein ganz großes Anliegen. Im Kern geht es um mehr als Künstliche Intelligenz (KI). "Es ist für jeden etwas dabei", sagt der Chef der Programmierschule 42 Heilbronn, die hinter der Veranstaltung steht. Diese besondere Ausrichtung hat ihren Grund.
Das erste KI-Festival im vergangenen Jahr war für die Teilnehmer ein Gewinn. Schnell sei die zweite Auflage ausgebucht gewesen, erzählt Deborah Gunkel, Eventmanagerin und Organisatorin des KI-Festivals. Einiges ist geboten rund um die Technik: Bei Pattern Portrait porträtiert ein Zeichenroboter die Besucher. Mit Gesten lässt sich außerdem ein Roboterschwarm steuern. Ein Unternehmen zeigt, wie ein KI-System neue Objekte erlernen und automatisiert greifen kann. Spieler treten gegeneinander an, um per KI das beste Bild zu schaffen - die Besucher bewerten per Applaus dann die einzelnen die Werke.
Das ist ein Höhepunkt beim KI-Festival in Heilbronn
Etwas Besonderes erwartet die Gäste am Sonntag um 18 Uhr, wenn das erste KI-Rock-Konzert beginnt. Eine Band und ein Programm wechseln sich ab, die KI soll den Stil der Musiker aufgreifen. "Ich bin selbst gespannt", sagt Deborah Gunkel. Google ist mit Ronald Herrmann vor Ort, der zu den Rednern gehört. Auch Daniel Jung kommt zum Festival, der nach Angaben der Veranstalter mit seinen Mathematik-Tutorials auf Youtube Millionen Menschen weiterhilft.
Zum Programm gehört auch "Hack to the Future" für Zwölf- bis 18-Jährige: 40 Teilnehmer können bei der Initiative des Kindermedienlands Baden-Württemberg programmieren, tüfteln und basteln (Anmeldung: www.hacktothefuture.de).
Das steckt hinter dem besonderen Format
Das Heilbronner Festival steht im Kontrast zu Formaten, die Thomas Bornheim aus seiner Zeit als Google-Verantwortlicher in Kalifornien kennt. Dort habe sich die Tech-Welt von der Gesellschaft abkapselt. Gemeinsame Veranstaltungen, miteinander reden? Lieber nicht, so lassen sich seine Schilderungen zusammenfassen. Deutschland sei ohnehin zurückhaltender, wenn es um den Einsatz neuer Technologien gehe. Es werde lieber 25 Mal über ein Thema diskutiert, anstatt es auszuprobieren, sagt Thomas Bornheim. Als Kritik will er das nicht verstanden wissen, im Gegenteil. Dieses erhöhte Bedürfnis müsse man aufgreifen.
Genau darum geht es beim KI-Festival: Alle Leute sollen mitgenommen werden, allen solle ein Angebot gemacht werden. Es soll eine Möglichkeit geschaffen werden, bei der die Gesellschaft zusammenkomme. Entwickler und normale Bürger: Beim Festival können sie miteinander ins Gespräch kommen. "Entwickler wollen doch die Menschen sehen", sagt Thomas Bornheim. "Das geht nur in Deutschland", erinnert er sich an abgeschottete Veranstaltungen in den USA. Wohl auch deshalb steht das Motto schon im Programm an erster Stelle: "Das KI-Festival bietet eine einzigartige Gelegenheit, um in einer Festival-Atmosphäre KI-Experten und Expertinnen zu treffen, Begeisterung zu erleben und Bedenken zu teilen." Die Premiere vor einem Jahr im Wohlgelegen hat den Verantwortlichen Recht gegeben. 2500 Besucher seien gekommen, gut 2000 davon seien einfach so aus Interesse erschienen. "Wir waren begeistert", erzählt der 42-Chef.
Das ausführliche Programm: ki-festival.de