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Warnstreik: Beschäftigte der SLK-Kliniken legen die Arbeit nieder

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Die Gewerkschaft Verdi hat Mitarbeiter der SLK-Kliniken zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Operationen müssen teilweise verschoben werden.

von Lisa Könnecke und dpa

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft Verdi am Dienstag, 14. Februar, die Beschäftigten der Heilbronner SLK-Kliniken zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. In Heilbronn waren rund 100 Streikende angemeldet, gezählt wurden letztendlich über 300, die sich am Vormittag in der Nähe des Haupteingangs am Klinikum Gesundbrunnen versammelten und in einem Demonstrationszug um das Gebäude zogen. "Es war ein höherer Andrang als erwartet", zeigte sich die Heilbronner Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Katharina Kaupp überrascht.

 


"Die Pflege liegt am Boden"

Gefordert wird ein höherer Lohn, der um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro und für Azubis um 200 Euro steigen soll. "Das Gesundheitswesen ist hart gebeutelt, die Pflege liegt am Boden. Wir brauchen eine gute und gerechte Entlohnung", betonte Katharina Kaupp. Auszubildende müssen von ihrem Gehalt leben können, stellte auch Gewerkschaftssekretär Arne Gailing mit Blick auf die Inflation und steigende Lebenshaltungskosten klar.


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Weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Sollte bei der nächsten Verhandlungsrunde kein zufriedenstellendes Angebot auf dem Tisch liegen, seien weitere Streiks nicht ausgeschlossen. "Dann werden wir den Druck erhöhen." Auf diplomatischem Wege sei bisher nichts zu erreichen gewesen. "Sonst würden wir heute nicht hier stehen. Wir streiken nicht aus Langeweile", so Arne Gailing.

Operationen müssen teilweise verschoben werden

Wegen des ganztägigen Warnstreiks müssen Operationen verschoben werden. Nur ein Drittel aller Operationssäle sind laut SLK-Sprecher Mathias Burkhardt geöffnet. Der Notfallbetrieb sei jedoch jederzeit gewährleistet. Für den Streik der Mitarbeiter habe man Verständnis, auf der anderen Seite brauche es für die Forderungen auch eine Gegenfinanzierung.

Von den Streikenden selbst kommen klare Worte. Während das Personal in der Pflegebranche immer weniger werde, nehme die Anzahl der Patienten zu. "Und die Bedingungen werden anstrengender", kritisierte etwa Loretta Eberhardt, die derzeit eine Ausbildung zur Krankenschwester macht. Gülsüm Tan übt diesen Beruf bereits seit 1983 aus. Die Arbeitsbedingungen seien in den vergangenen Jahren schlimmer, statt besser geworden. Ihr Arbeitspensum habe sie reduzieren müssen, zu viel werde ihr abverlangt. "Mir fehlt die Kraft."


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Die Bedingungen seien menschenunwürdig und vor allem seit Ausbruch der Corona-Pandemie schlimmer geworden, kritisierte auch Julia Pudic, die als medizinische Fachangestellte arbeitet. Es werde vergessen, wie wichtig Pflegekräfte sind. "Das ist traurig."

Wann die nächste Verhandlungsrunde geplant ist

Am Dienstag (14.2.) sorgten Warnstreiks des öffentlichen Dienstes auch in Nordrhein-Westfalen für Verzögerungen und Ausfälle im Nahverkehr. Bereits in der vergangenen Woche hatte es in mehreren Ländern Streiks gegeben. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.

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