Aufsichtsrat und Geschäftsführung können Hilferuf des SLK-Betriebsrats nicht ignorieren
Der Unmut der Beschäftigten über die Arbeitsbedingungen und die Mängel bei der Patientenversorgung haben spätestens mit dem Hilferuf des SLK-Betriebsrats eine neue Dimension erreicht, findet unser Autor.
"Oberste Priorität für den SLK-Verbund hat stets die Versorgung der Patienten", sagt Harry Mergel. Umso bemerkenswerter, dass der Heilbronner Oberbürgermeister in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der SLK-Kliniken nichts wissen will von den Problemen, die es in den Häusern offenkundig gibt. Der Unmut der Beschäftigten über die Arbeitsbedingungen und die Mängel bei der Patientenversorgung haben spätestens mit dem Hilferuf des SLK-Betriebsrats eine Dimension erreicht, die weder Aufsichtsrat noch Geschäftsführung ignorieren können.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Verantwortlichen zufrieden sind, solange die betriebswirtschaftlichen Zahlen stimmen. Das tun sie, auch im vergangenen Jahr hat SLK einen Gewinn erwirtschaftet, der laut Geschäftsführer Thomas Weber über den 4,3 Millionen Euro aus dem Jahr 2021 liegen wird.
Natürlich sind Gewinne auch im Gesundheitswesen zu begrüßen − aber sie dürfen kein Selbstzweck sein. Die entscheidende Frage lautet: Wofür wird das Geld verwendet? Für laufende Kosten und Investitionen sind die Krankenkassen und das Land zuständig. SLK sollte das Geld daher so investieren, dass es seinem Auftrag besser gerecht werden kann: In die Mitarbeiter und die Arbeitsbedingungen. Hier ist offensichtlich noch Luft nach oben.