Bei der Anzahl öffentlicher Ladepunkte mischt Heilbronn landesweit vorne mit
Im Stadt- und Landkreis Heilbronn wird E-Mobilität weiter forciert: Bei der Zulassung von Elektro-Autos hat es in Heilbronn zuletzt einen enormen Schub gegeben. Auch im Landkreis tut sich was.

Die Stadt Heilbronn ist im landesweiten Vergleich bei der Anzahl öffentlicher Ladepunkte unter den Stadt- und Landkreisen Spitzenreiter. Das geht aus dem Datenmonitor e-mobil BW (Stand Januar 2022) hervor: Demnach kommen in Heilbronn 2,55 Ladepunkte auf 1000 Einwohner. Heilbronn liegt damit vor Ulm (1,33) und dem Landkreis Heilbronn, der mit 1,26 Ladepunkten pro 1000 Einwohner ebenfalls gut abschneidet, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Schlusslichter in dem Ranking sind Pforzheim (0,58) und Karlsruhe (0,51).
Heilbronn: Bis 2030 wird ein E-Fahrzeuganteil von 30 Prozent angestrebt
Laut Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur gab es zum 1. Oktober 327 öffentlich zugängliche Normalladepunkte und 48 Schnellladepunkte in Heilbronn, informiert Rathaus-Sprecherin Claudia Küpper. Bereits Anfang des Jahres war seitens der Stadt verkündet worden, dass sich Heilbronn dem Ziel des Landes anschließt und zur Erreichung der Klimaschutzziele bis 2030 im Bereich Mobilität einen E-Fahrzeuganteil von 30 Prozent anstrebt. "Davon sind wir derzeit noch weit entfernt", räumt die Pressesprecherin ein.
Trotzdem: Bei der Zulassung von Elektro-Autos habe es zuletzt einen enormen Schub gegeben. "Nachdem die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb Mitte 2020 noch bei 250 Fahrzeugen lag, hat die Zulassungsstelle ein Jahr später bereits 591 E-Autos registriert." Zum 4. Oktober seien es dann schon 1200 Fahrzeuge gewesen. "Damit gab es zuletzt eine Verdopplung pro Jahr. Dieser Trend muss anhalten und durch einen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur flankiert werden", so Küpper.
Landesagentur e-mobil BW beobachtet "starken Zuwachs" an Elektro- und Hybridfahrzeugen
"Die Anzahl der Elektro- und Hybridfahrzeuge in Baden-Württemberg und in der Bundesrepublik nimmt weiter stark zu", beobachtet auch Laura Halbmann, Pressesprecherin der Landesagentur e-mobil BW. Im Jahr 2030 werden 15 Millionen E-Pkw in Deutschland erwartet, sagt Halbmann und beruft sich dabei auf die Zahl aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Mit Blick auf den erwarteten Anstieg müsse die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur auch an Autobahnen, Landstraßen oder beispielsweise an Supermärkten ausgebaut werden, betont Halbmann. Hier würden vor allem Schnellladesäulen benötigt, die das Laden in kürzester Zeit ermöglichen.
Stadtwerke Heilbronn als großer Anbieter
In Heilbronn sind laut Pressesprecherin Claudia Küpper die Stadtwerke Heilbronn ein großer Anbieter. "Sie betreiben 26 Ladepunkte im Parkhaus am Bollwerksturm und im Parkhaus des SLK-Klinikums am Gesundbrunnen sowie 36 E-Ladepunkte im Umfeld von städtischen Einrichtungen und Gebäuden." Eigentümer ist die Stadt Heilbronn, erklärt die Pressesprecherin.
"Die Ladepunkte befinden sich am Technischen Rathaus in der Cäcilienstraße, auf dem Parkplatz in der Lohtorstraße und an den Bürgerämtern in Kirchhausen, Biberach, Neckargartach, Böckingen, Klingenberg und Frankenbach." Bei Letzterem stehe die Inbetriebnahme wegen eines fehlenden Bauteils noch aus. "Mit diesen E-Ladepunkten leisten die Stadt Heilbronn und die Stadtwerke Heilbronn GmbH einen wichtigen Beitrag zur Förderung der E-Mobilität in Heilbronn und damit zur Verkehrswende", gibt sich Oberbürgermeister Harry Mergel optimistisch mit Blick auf die Zukunft.
In Neckarsulm gibt es derzeit acht Normal-Ladepunkte
Auch in der Region wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur vorangetrieben. In Neckarsulm beispielsweise gibt es derzeit acht Normal-Ladepunkte sowie einen Schnell-Ladepunkt, informiert Rathaus-Pressesprecher Andreas Bracht. Schwerpunktmäßig befinden sich diese unter anderem am Bahnhof, in der Rathaus-Tiefgarage, im Gewerbegebiet "Trendpark Süd" sowie am Zweiradmuseum.
Rund 114 000 Euro wurden bisher investiert
Insgesamt seien bislang etwa 114 000 Euro investiert worden, so Bracht. Im Zuge des Vollausbaus der Stuttgarter Straße werde derzeit eine öffentliche Schnell-Ladesäule auf dem Parkplatz an der Ecke Stuttgarter Straße/Berliner Straße hergestellt. "Darüber hinaus planen die Stadtwerke neue Schnell-Ladepunkte in den drei Stadtteilen Obereisesheim, Amorbach und Dahenfeld." Die öffentliche Ladestruktur in Neckarsulm sei in den vergangenen Jahren vor allem auch dank des Engagements privater Unternehmen deutlich ausgeweitet worden.
In Eppingen gibt es seit Mai 2019 im Parkhaus Wilhelmstraße eine öffentliche E-Ladestation der Stadtwerke Eppingen mit zwei Ladepunkten und entsprechend zwei dafür reservierten Parkplätzen, informiert Rathaus-Pressesprecherin Vanessa Heitz. "Die E-Ladestation wird in erster Linie von der hauseigenen Photovoltaikanlage auf dem Parkhausdach gespeist." Als mögliche Standorte für weitere E-Ladestationen werden die Parkierungsflächen am Kleinbrückentorplatz und in der Heilbronner Straße in Betracht gezogen.
Energieunternehmen Zeag realisiert kommunale Projekte
Auch das Energieunternehmen Zeag baut weiterhin öffentlich zugängliche Ladepunkte auf und betreibt diese, informiert Pressesprecherin Anja Leipold. "Unser Schwerpunkt liegt jedoch im Aufbau und Betrieb als Dienstleistung für kommunale und private Kunden." Diese Standorte würden als sogenannte halböffentliche Standorte bezeichnet, wenn sie sich zum Beispiel auf Privatgelände befinden, aber frei zugänglich sind.
Beispiele für kommunale Projekte befinden sich laut Leipold in Ilsfeld, Leingarten, Roigheim oder Bad Wimpfen. "Weitere Projekte seien in Planung. "Grundsätzlich haben wir besonderes Interesse daran, Lade-Standorte dort zu realisieren, wo wir gleichzeitig auch e-Carsharing-Fahrzeuge platzieren können."