Beginn der Zeckensaison: So schützt man sich vor Zeckenstichen und FSME-Viren
Der "Gemeine Holzbock", eine heimische Zeckenart der Region, ist bei wärmeren Temperaturen in der Natur aktiv. Wann die Zeckensaison beginnt, ist keine Frage der Jahreszeit, sondern der Temperatur.

Entgegen dem angenommenen Mythos fallen Zecken nicht von Bäumen. Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) lauert im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz, bis sich ein geeigneter Wirt zeigt.
Die meisten FSME-Erkrankten waren unzureichend geimpft
Die Zeckensaison ist weniger eine Frage der Jahreszeit als der Temperatur: "Ab sieben Grad können Zecken aktiv werden", erklärt Claudia Krüger, Sprecherin des Landes-Gesundheitsministeriums. "Aufgrund der immer milderen Winter sind Zecken hierzulande inzwischen fast ganzjährig aktiv." Jährliche Schwankungen seien auf ökologische Faktoren zurückzuführen: das Vorkommen des Holzbocks als FSME-Überträger als auch das Freizeitverhalten der Bevölkerung.
"In den letzten zehn Jahren hat der Trend kontinuierlich zugenommen: Die höchste Fallzahl wurde 2020 mit 340 übermittelten FSME-Erkrankungen an das Landesgesundheitsamt übermittelt", sagt Krüger. "Die Mehrzahl der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft." Durch einen Zeckenstich können FSME-Viren in die Blutbahn gelangen. Doch nicht jeder Stich führt zu einer Ansteckung.
Grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen zeigen sich oftmals erst, wenn der Zeckenstich bereits vergessen ist. Die Beschwerden können als Erkältung fehlgedeutet werden. Bei einem Teil der Erkrankten kommt es nach etwa einer Woche zu einer Entzündung der Hirnhäute sowie des Gehirns (Meningoenzephalitis). Eine Rückenmarksentzündung kann ebenfalls auftreten. Als Folgeschäden können Lähmungen, Kopfschmerzen, geringere Belastbarkeit und Gefühlsschwankungen mehrere Monate anhalten. Die Mehrheit der Infizierten bleibt nach Aussagen von infektionsschutz.de mit 70 bis 95 Prozent jedoch beschwerdefrei. Die Erkrankten sind außerdem nicht ansteckend.
Diese Personen sind besonders FSME-gefährdet
Gefährdet sind Personen in Risikogebieten, die sich häufig in der freien Natur aufhalten. Wer im Grünen unterwegs war, sollte sich danach gründlich absuchen. Bei Katzen oder Hunden hängen die Zecken oftmals im Fell und können von dort auf den Menschen übergehen. Geschlossene und lange Kleidung ist ein wirksamer Zeckenschutz. Die lästigen Blutsauger lassen sich am besten mit einer spitzen Pinzette entfernen: Möglichst knapp über der Haut greifen und mit einer senkrechten Bewegung ziehen.


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