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Bauernprotest: Landwirte aus dem Raum Heilbronn ziehen Bilanz

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Am Montag fanden bundesweit Bauernproteste statt. Auch in Heilbronn-Franken waren viele Landwirte daran beteiligt und demonstrierten. Zeit für ein Fazit.

Am Montag protestieren Landwirte bundesweit gegen die Regelungen zum Agrardiesel.
Am Montag protestieren Landwirte bundesweit gegen die Regelungen zum Agrardiesel.  Foto: Paul Glaser

Nach dem großen Protest am Montag ist Landwirt Thomas Schmoll zufrieden. „Die Resonanz in der Bevölkerung ist gut“, sagt der 40-Jährige aus Brackenheim-Hausen, wo er einen Mischbetrieb führt. Schmoll sagt, der Aktionstag habe etwas gebracht. „Mit der Zeit wird man es spüren.“

Jetzt müssten Bauern und Politik Gespräche führen. Der Lebensmitteleinzelhandel sollte in die Pflicht genommen werden. „Reaktionen sind da. Auch kalte“, sagt er mit Blick auf Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), der am Dienstagabend in Erlenbach erwartet wird. „Wenn die von Verzichten reden, sollten sie erst mal bei sich anfangen.“ Schmoll kündigt an, zur Kundgebung nächsten Montag, 15. Januar, nach Berlin zu fahren. 


Bauernprotest in der Region: Subventionsverzicht bei angemessenen Preisen?

Eberhard Scheuerle und seine Familie betreiben auf dem Dornbacher Hof in Gundelsheim Obst- und Weinbau, sie unterhalten eine Pferdepension und bieten Ferienwohnungen an. „Gestern wollten wir Präsenz zeigen, und das ist uns gelungen“, meint der 65-Jährige. Die Landwirte hätten zeigen wollen, dass „die Gängelei“ der Bauern und Winzer so nicht mehr weitergehen könne.

Er bekräftigt: Wenn die Erzeuger angemessene Preise erhielten, verzichteten sie gern auf jede Subvention. Dass die zunächst geplante Diesel-Rückvergütung nicht auf einen Schlag gestrichen, sondern in den nächsten drei Jahren Schritt für Schritt zurückgefahren werde, bezeichnet er als Augenwischerei. Ihm geht es nach eigenen Worten um eine zukunftsfähige Landwirtschaft für die nächsten Generation von Bauerinnen und Bauern.  

Landwirt ist froh über Unterstützung – weitere Bauernprotest-Aktionen geplant? 

Jürgen Maurer, Vizepräsident des Landesbauernverbands Baden-Württemberg und Kreisvorsitzender des Verbands in Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems sagt, dass der Kreisverband vorerst keine lokalen Aktionen plant. „Wir wollen die Menschen nicht über Gebühr strapazieren“, erklärt der 50-Jährige, „sondern sie für unsere Anliegen gewinnen.“ Mit zwei Bussen werden die Bauern aus Hohenlohe nach Berlin fahren. Der Protestmontag sei absolut vernünftig verlaufen. „Das war ein gutes Zeichen, das wir gestern gesetzt haben.“ Froh ist er über die Unterstützung von Speditionen und Mittelständlern, die sich dem Protest angeschlossen hätten.

Weitere Aktionen in dieser Woche seien vom Verband erst einmal keine geplant. „Ich bin aber bereit, bei jeder weiteren Demo mitzumachen. Die Luft ist noch nicht raus.“ Auch dem Landratsamt Heilbronn lagen am Dienstagmittag keine weiteren Anmeldungen für Bauernproteste im Landkreis Heilbronn vor, teilt Behördensprecherin Lea Mosthaf mit. 

 

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