Ärger über Agrardiesel-Regelung – Bauern aus der Region Heilbronn kündigen erneuten Protest an
Die Landwirte aus der Region Heilbronn und Hohenlohe lassen nicht locker und planen noch in dieser Woche eine weitere Demonstration gegen die angekündigten Streichungen von Agrarsubventionen.

Einige Landwirte aus Heilbronn und Hohenlohe haben bereits ihre Teilnahme an der Demonstration an diesem Donnerstag in Stuttgart angekündigt. Angemeldet wurde die Demonstration von der Gruppierung "Land schafft Verbindung". Der Bauernverband unterstützt den Protest.
"Wir lassen uns das alles nicht mehr gefallen", sagt Markus Läpple, Landwirt aus Ilsfeld und stellvertretender Vorsitzender des Bauernverbands Heilbronn-Ludwigsburg. Es könne nicht sein, dass die Regierung das arbeitende Volk immer weiter schröpfe. Die Solidarität sei enorm – das habe man auch beim Protest am Montag auf Autobahnbrücken festgestellt.
Ärger über Agrardiesel-Regelung: Landwirte planen Kundgebung in Stuttgart
Läpple selbst stand mit seinem Traktor bei Wunnenstein. Plötzlich hätten sich Lkw auf allen drei Fahrspuren verteilt und ihre Geschwindigkeit verlangsamt. Für Läpple ein klares Zeichen, dass sich die Speditionen dem Bauernprotest in Kürze auch offiziell anschließen dürften. Viele Speditionen klagen unter der Last von Lkw-Maut und CO2-Steuer. Und dem Handwerk ginge es ja sehr ähnlich.
"Ich glaube, der Politik ist das Ausmaß des Aufruhrs noch gar nicht bewusst", sagt der 40-jährige Landwirt weiter. Die Bauern hätten es in der Hand, "ob sie die Regierung stürzen wollen oder nicht".
Landwirte wollen mit dem Traktor nach Stuttgart fahren
Die Kundgebung in Stuttgart soll am Donnerstag ab 11 Uhr am Kernerplatz stattfinden. Sammelplatz sei am Cannstatter Wasen, teilt Helmut Reiner-Saal von "Land schafft Verbindung" mit. Man rechne mit mehreren Hundert Landwirten. Wohl nur ein Teil der Demonstranten dürfe auf den Kernerplatz, die anderen würden am Sammelplatz "deponiert". Man befürchte, dass manche Bauern sich nicht an die Vorgaben halten, denn "die Wut ist groß". Reiner-Saal bittet Autofahrer darum, Verkehrsprobleme einzukalkulieren.
Er selbst werde am Donnerstag wie einige andere Landwirte aus dem Zabergäu direkt mit dem Traktor anreisen, so der 59-Jährige. Um 6 Uhr starte man. Man habe in Stuttgart eigentlich auf der B14 in Nähe des Landwirtschaftsministeriums protestieren wollen, das sei aber von der Stadt nicht genehmigt worden.
Auch Landwirt Jochen Frank aus Lehrensteinsfeld kündigt sein Kommen an. "Es kocht alles", sagt der 50-jährige Wein- und Obstbauer. Er befürchtet, dass der morgige Protest zu einem Verkehrschaos in Stuttgart führen könnte. "Es gibt halt Vernünftige und Unvernünftige", sagt er in Bezug auf die Bauern, die bei ihren Aktionen am Montag noch bekundet hatten, den Verkehr nicht zu blocken – da die Verbraucher ihre Verbündeten seien.
Stefan Kerner aus Erlenbach, Vorsitzender des Bauernverbands Heilbronn-Ludwigsburg, begrüßt den geplanten Protest in Stuttgart. Der Bauernverband halte aber an seinem geplanten Protesttermin am 8. Januar fest. Er könne sich gut vorstellen, "dass wir die Speditionen am Januar mit im Boot haben". Erneut sind bundesweite Proteste vorgesehen.