Ausflugsschiffe auf dem Neckar nehmen wieder Fahrt auf
An Ostern starten die Ausflugsschiffe auf dem Neckar in die Saison. Das Unternehmen Neckar-Käptn will den Fluss mehr ins touristische Bewusstsein rücken und geht eine Kooperation mit dem Tarifverbund HNV ein.
Mit Bus und Bahn zum Schiff, auf Neckarfahrt und dann vom Anlegehafen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zurück: Von Karfreitag an geht das im Tarifgebiet des Heilbronner-Hohenloher-Haller (HNV) mit nur einer Fahrkarte. Die Neckar-Personen-Schifffahrt Berta Epple, die unter der Marke Neckar-Käptn firmiert, präsentiert erstmals gemeinsam mit dem Verbund ein Kombiticket, das den Transport zu Wasser und zu Lande umfasst.
Mehr als ein Dutzend Kombi-Angebote gibt es schon im HNV
"Die Anlegestellen der Schiffe sind alle nicht weit von Haltestellen", sieht HNV-Geschäftsführer Gerhard Gross eine gute Kombination. Wer etwa aus dem Landkreis kommt, kann mit Bus und Bahn nach Heilbronn, von dort mit dem Schiff nach Bad Wimpfen und nach einem Stadtbummel per ÖPNV wieder nach Hause.
Auch wenn das 49-Euro-Ticket das Tarifgefüge durcheinanderwirbelt, sieht Gross weiter großen Bedarf an solchen Kombiangeboten. Mehr als ein Dutzend gibt es mit Veranstaltern von kulturellen oder sportlichen Ereignissen. Im Falle von 1899 Hoffenheim gilt die Eintrittskarte gleich für die Anfahrt über zwei Verbünde. Das ist der Grenzlage des Stadions geschuldet, soll aber Schule machen für künftige Angebote.
Neckar-Käptn ist seit 2022 auch in Heilbronn eine Marke
Anfang 2022 hatte die Neckar-Personen-Schifffahrt Berta Epple, wie die Stuttgarter Firma des geschäftsführenden Gesellschafters Jens Caspar heißt, die beiden Heilbronner Boote Neckar-Bummler und Neckar-Fee von Rüdiger Stumpf übernommen. Zuvor waren Rüdiger und Jessica Stumpf 38 Jahre auf dem Neckar gefahren. Da das Ehepaar aber keine Nachfolger hatte, entschloss es sich, in Rente zu gehen.
Den Fluss als touristisches Ziel bewerben
"Wir mussten viel lernen", räumt Jens Caspar ein, nachdem sein Unternehmen auch im Heilbronner Raum aktiv ist. Personal zu finden sei schwer. Trotzdem ist er mit dem ersten Jahr zufrieden. Dem Neckar will Caspar als touristischen Trumpf mehr Geltung verschaffen. "Das ist als touristische Destination unentdeckt."
Dass Caspar jüngst an einem Messestand in Anlehnung an die Landeskampagne mit dem Slogan "The Näcker" warb, kam nicht bei jedem gut an. Der frühere Innenminister Reinhold Gall stieß mit seiner Kritik an dem Spruch eine Internetdebatte los. Caspar sieht es gelassen. Immerhin hat die Kontroverse viel Aufmerksamkeit gebracht.