Auch die Behörden rüsten technisch fürs Home Office auf
In den Landratsämtern und Stadtverwaltungen der Region ist Homeoffice auf dem Vormarsch. Corona beschleunigt den digitalen Wandel.

Das Landratsamt Heilbronn hat momentan etwa 1600 Mitarbeiter. Technisch wäre es nach Aussage einer Sprecherin möglich, dass davon rund 1100 Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Allerdings nicht alle gleichzeitig, da sonst die Behörde nicht mehr handlungsfähig wäre. "Deshalb haben wir sowohl im Frühjahr als auch beim erneuten Anstieg der Infektionszahlen ab November wo immer möglich auf wechselnde Anwesenheit umgestellt, um die Infektionsgefahr im Kollegenkreis zu minimieren und auch bei Krankheitsausfällen den Betrieb weiter aufrechterhalten zu können", sagt die Sprecherin.
In einigen Bereichen ist Präsenz Pflicht
Allerdings sei Homeoffice nicht in allen Bereichen des Landratsamtes möglich. Vor allem Bereiche mit Kundenkontakt wie beispielsweise das Ausländeramt, die Kfz-Zulassungsstelle oder im Außendienst (Forst, Straßenmeisterei) könnten nicht im Homeoffice arbeiten. Für die Mitarbeiter im Haus sowie Besucher gilt Maskenpflicht sowie die Einhaltung der vorgeschriebenen Schutzabstände. Wo möglich, wurden bauliche Maßnahmen umgesetzt, um den Infektionsschutz zu gewährleisten. Besprechungen finden zudem, wenn möglich, als Video- oder Telefonkonferenz statt.
Eine Verschärfung der Maßnahmen ist nach Angaben der Sprecherin derzeit nicht geplant, "weil wir bereits von Anfang an auf eine sinnvolle und konsequente Umsetzung des Homeoffice gesetzt haben. Die getroffenen Maßnahmen haben sich auch im Arbeitsalltag bewährt."
Hohenlohe hat früh reagiert
Das Landratsamt Hohenlohekreis hat bereits mit Beginn der Pandemie die Möglichkeiten zum Arbeiten im Homeoffice erweitert. "Wir haben viele publikumsintensive Bereiche, wie zum Beispiel die Zulassungs- und Führerscheinstelle oder auch die Ausländerbehörde. Diese erfordern die Präsenzpflicht der Belegschaft und erlauben das Arbeiten im Homeoffice nicht", betont ein Sprecher der Behörde. Mit der weiteren Schließung von Schulen und Kitas werde das Angebot auch vermehrt von Eltern in Anspruch genommen. Im Rahmen des verstärkten Lockdowns seien weitere Voraussetzungen zum mobilen Arbeiten geschaffen worden.
Heilbronn sieht sich gut aufgestellt
Für die Heilbronner Stadtverwaltung teilt eine Sprecherin mit: "Wir haben aktuell rund 1100 Beschäftigte technisch berechtigt, im Homeoffice zu arbeiten. Daneben gibt es noch eine Anzahl von etwa 150 Beschäftigten, die über mobile Endgeräte mobil Arbeiten können." Als Arbeitgeber dürfe und wolle die Stadt kein Homeoffice anordnen. "Wir haben aber schon seit April 2020 die Ämter und Betriebe gebeten, zur Kontaktreduzierung und somit zum Infektionsschutz sowie zur Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit der Verwaltung auch vom Homeoffice Gebrauch zu machen. Das wird sehr gut angenommen", sagt die Sprecherin.
In einigen Bereichen sei Homeoffice aufgrund der physischen Aktenführung derzeit nicht möglich. "Wir streben aber eine digitale Aktenführung an, um künftig auch in diesen Bereichen Homeoffice ausbauen zu können", sagt die Sprecherin.