Aquatoll: Neckarsulm hat im Herbst Klarheit
Spaßbad und Saunalandschaft sind geschlossen: Wie es weitergeht, soll in den nächsten Monaten beschlossen werden. Als erstes sind private Investoren am Zug.

Saunalandschaft und Spaßbad sind geschlossen. Das ist der einzige Fakt zum Aquatoll. Weiterhin unklar ist, was die Stadtverwaltung und der Gemeinderat Neckarsulm sich für das Gebäude und das Gelände genau wünschen. Wie es mit dem Areal weitergehen könnte, das war Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Darüber reden bereits viele in der Stadt
Theoretisch ist vieles möglich: Ein privater Betreiber übernimmt das ganze Bad oder steigt nur in die Sauna ein. Mittlerweile hat sich die Sport-Union Neckarsulm dazu bekannt, sich dort einbringen zu wollen. Nur: Bevor der Gemeinderat überhaupt einen Zuschlag erteilen kann, muss das Objekt ausgeschrieben werden. Das sogenannte Interessenbekundungsverfahren, bei dem sich potenzielle Betreiber melden können, ist angestoßen.
Hinzu kommen bereits weitere Ideen. Die ersten Neckarsulmer träumen von einem kleinen Bad als Aquatoll-Ersatz, mal mit, mal ohne Freibad; mal auf dem Gelände des Aquatoll, mal ins Aquatoll integriert. Abriss, Weiternutzung? Als ob diese Gemengenlage allein nicht schon kompliziert genug wäre, kommen zusätzliche Beteiligte hinzu. Bürger sollen sich über eine Ideenwerkstatt einbringen.
Das sind die nächsten Schritte
Jetzt stehen die kommenden Schritte fest. Bislang waren alle Gespräche über die Aquatoll-Nutzung durch ein privates Unternehmen unverbindlich. Das soll sich in den nächsten Wochen ändern. Private Betreiber, sofern sie tatsächlich wollen, sollen bis zum Sommer ihre Wünsche zusammenstellen. Die Angebote sollen dann vergleichbar werden, sagt Oberbürgermeister Steffen Hertwig, nachdem er den Gemeinderat nicht-öffentlich über den Stand informiert hat. Im September solle schließlich das Gremium entscheiden, ob die Stadt tatsächlich mit einem privaten Unternehmen beim Aquatoll zusammenarbeitet und in welcher Form. Hoffnung wecken will der Oberbürgermeister trotz der ersten Gespräche nicht. "Alles ist sehr, sehr unverbindlich", sagt er.
Firmen sind am Aquatoll interessiert
Ein Unternehmen interessiere sich für die gesamte Anlage, zwei weitere haben schriftlich mitgeteilt, einmal vorbeikommen zu wollen, sagt der Rathauschef. Weitere Interessenten, so Steffen Hertwig, überlegen sich, nur die Sauna zu übernehmen. Der Kommunalpolitik ist aber klar, dass ein privater Betreiber nur mit finanzieller Unterstützung durch die Stadt einsteigen dürfte. Wie hoch die jährlichen Forderungen sind, ist derzeit unklar.
Dass sich nun doch private Unternehmen fürs Aquatoll interessieren, ist für Neckarsulmer eine große Überraschung. Die Nachfrage auf dem freien Markt ist erst gekommen, als es sich abgezeichnet hat, dass sich der Gemeinderat tatsächlich gegen notwendige Investitionen ins Aquatoll aussprechen wird. Davor habe sich das Rathaus vergeblich umgehört. Steffen Hertwig erinnert sich an die Abfuhren, die Neckarsulm bekommen habe. "Es hatte niemand Interesse."
Die Ideenwerkstatt wird vorbereitet
Parallel zum Interessenbekundungsverfahren bereitet die Stadtverwaltung bereits die Ideenwerkstatt vor. Allerdings wird diese nur stattfinden, wenn es keinen privaten Betreiber für den Vollbetrieb gibt. Sollte ein Unternehmen nur die Sauna übernehmen, könne sich die Ideenwerkstatt überlegen, wie es mit dem Aquatoll-Spaßbereich weitergehen könnte, sagt Oberbürgermeister Steffen Hertwig. Gibt es überhaupt keine externe Firma, diskutiert die Ideenwerkstatt über das gesamte Aquatoll-Gelände. Das Wilfenseebad, so der Arbeitstitel des kleinen Aquatoll-Ersatzes, könnte in beiden Fällen eine Option sein.