Stimme+
Obersulm
Lesezeichen setzen Merken

Anwohner sind fassungslos über Verkehrschaos am Breitenauer See

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Straßen und Landschaft in den Orten rund um den Breitenauer See waren am Wochenende zugeparkt. Autofahrer hielten sich nicht an Verbote und stellten ihre Autos auch in Weinbergen und auf Feldwegen ab. 

„Ich hoffe auf eine Lösung“, sagt Nadine Dietz. Die muss für die Wirtin der Seequelle in Weiler her, nachdem sich am vergangenen Wochenende wieder ein riesen Verkehrschaos am Breitenauer See abgespielt hat. Deshalb wolle sich ihr Mann jetzt an die Gemeinde Obersulm wenden. „Es gibt immer mehr Unmut unter uns Anwohnern“, meint Dietz. Auch Weiler hat einen Zugang an das beliebte Ausflugsziel. Nur hier wird kein Eintritt verlangt. Das müsse sich ändern, meint Dietz.


Besucher kamen trotz Badewarnung von überall her

„Es war eine Katastrophe“, berichtet sie vom Verhalten der Leute, die es beim hochsommerlichen Wetter am Wochenende wieder in Massen an den See gezogen hat. Und das trotz des Appells des Naherholungszweckverbands Breitenauer See und der Gemeinde Obersulm vom Freitag, den Bereich doch zu meiden. Der verpuffte einfach.

Dietz berichtet von Autokennzeichen aus Ludwigsburg, Stuttgart und Karlsruhe. Nicht einmal ein Rettungsfahrzeug wäre mehr durchgekommen, ist die Gastronomin überzeugt. Auf den Gehwegen, rechts und links an den Straßen im Wohngebiet beim Friedhof bis zum Ortskern bei der Kirche und dem Sportplatz sei alles zugeparkt gewesen - genauso wie in den Weinbergen und auf den Feldwegen.  

Keine Polizei in Weiler

„Wir haben zu kämpfen, dass wir aus unserer Garage kommen“, schildert Dietz weiter den Ausnahmezustand. Und was sie besonders ärgert: Seebesucher benutzten einfach die Parkplätze, die den Gästen des Lokals vorbehalten seien. „Bei uns war gestern keinerlei Polizei zu sehen“, stellt die Wirtin ernüchtert fest. „Es fühlt sich niemand verantwortlich“, bedauert sie.

In der Gaststätte bemühten sie sich, alle Corona-Regeln einzuhalten, „und dann sieht man sowas“, beschreibt sie das sorglose Verhalten der Seebesucher. Von Abstand keine Spur. „Das geht gar nicht“, meint Dietz. Derzeit sollten alle Rücksicht aufeinander nehmen. 


Mehr zum Thema

Schild übersehen? Badegäste dicht gedrängt am Seeufer.
Fotos (2): Jörg Kühl
Stimme+
Obersulm
Lesezeichen setzen

Großer Andrang am Breitenauer See: Polizei sperrt Zufahrt


Weit und breit kein Plätzchen frei

Renate Heuser kann nur den Kopf schütteln. Sie wohnt am Ortsende von Affaltrach, und da hat sich ihr das gleiche Bild gezeigt wie bei Nadine Dietz in Weiler. „Ich kann nicht verstehen, wenn überall so zugeparkt ist, dass man dann noch an den See muss.“ Weit und breit sei nichts mehr frei gewesen zum Parken. Sogar hinter den Schranken auf den Feldwegen hat Heuser Autos gesehen. „Ich habe es so noch nicht erlebt“, ergänzt die Affaltracherin.

Morgens schon Stau

Um 9 oder 10 Uhr gehe es schon morgens mit dem Stau los, schildert eine Anwohnerin am Ortsende von Willsbach die Situation vor ihrer Haustür, wenn sich die Autokolonne an hochsommerlichen Wochenenden Richtung Breitenauer See quält. Aber sie hätte ja gewusst, wo sie hingezogen sei, scheint sie das Chaos auf der B39 gelassen zu nehmen. „Es gab schon viel schlimmere Wochenende“, ist allerdings ihr Eindruck.

Nur eines ärgert sie: Dass sie selbst mit ihrem Auto an solchen Tagen kaum aus dem Hof rauskommt. „Es lässt einen keiner rein.“ Wie auch Renate Heuser würde es der Willsbacherin nie einfallen, bei schönem Wetter sonntags an den See zu gehen und sich in die Massen „reinzupferchen“. 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben