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Am Breitenauer See ist eine Aufhebung der Sperrung so schnell nicht in Sicht

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Ein Gesamtkonzept unter Einhaltung der Corona-Verordnung ist angesichts steigender Infektionszahlen für den Naherholungszweckverband aktuell kein Thema. Für Landrat Detlef Piepenburg ist die Einzäunung die einzige Lösung.

So schnell werden die Absperrbänder am Breitenauer See nicht wieder beseitigt und das Sonnenbaden und Schwimmen wieder erlaubt.
Foto: Archiv/Kümmerle
So schnell werden die Absperrbänder am Breitenauer See nicht wieder beseitigt und das Sonnenbaden und Schwimmen wieder erlaubt. Foto: Archiv/Kümmerle

Die Sperrung des Breitenauer Sees hat viele Reaktionen ausgelöst. Nicht nur in den sozialen Medien tobt ein Shitstorm. Auf allen Kommunikationskanälen, per Telefon, per Mail oder per Post, tun Bürger zum Beispiel im Rathaus Obersulm ihre Meinung kund, teilweise konstruktiv, teilweise anonym, aber auch beleidigend. Der Naherholungszweckverband (NZV) wird gar überschüttet von Anrufen und Mails. Der Haupttenor: Unverständnis über den zweiten Lockdown am beliebten Ausflugsziel. Die Hoffnung, dass es schnell wieder öffnen könnte, zerschlägt sich jedoch.

Am vergangenen Freitag hatte der Geschäftsführer des NZV, Tobias Kniel, gegenüber der Heilbronner Stimme noch von Überlegungen gesprochen, wie ein Seebesuch unter Einhaltung der Corona-Verordnung wieder möglich werden könnte. Von elektronischem Ticketsystem bis zu Grill- und Shisha-Verbote auf dem Gelände war da die Rede. Und jetzt: "Ein Gesamtkonzept ist aktuell kein Thema", zerstreut Kniel die Hoffnungen, vor allem die der Anwohnern, die zumindest unter der Woche wieder dem Schwimmen und dem Wassersport frönen wollen. Kniel schiebt den Grund gleich nach: Die Infektionszahlen würden wieder steigen.

"Der See bleibt bis auf Weiteres geschlossen", stellt der Heilbronner Landrat Detlef Piepenburg als stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbands klar. Das Infektionsrisiko sei einfach zu hoch. Deshalb empfahl das Kreis-Gesundheitsamt nach dem Massenansturm am 19. Juli den Ortspolizeibehörden von Obersulm und Löwenstein, den See zu sperren.

 


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Einlasskontrollen nicht möglich

"Wir reden hier nicht über ein harmloses Schnupfenvirus", sagt Piepenburg. Natürlich kann er verstehen, dass die Menschen im Sommer baden möchten. Einlasskontrollen oder eine Begrenzung der Besucherzahl seien angesichts der ungeregelten Zugänge zum Breitenauer See jedoch nicht möglich. Und wie sollte festgelegt werden, wer komme dürfe und wer nicht? "Das kriegen wir nicht sauber hin", ist der Landrat überzeugt. Für ihn gibt es nur eine Lösung: das Gelände einzuzäunen. "Das lässt sich aber nicht in 48 Stunden regeln." Der Geländeverlauf müsse beachtet werden. Dann handelt es sich um ein 160 Hektar großes Areal. "Das muss man planen und gucken, wie das im Außenbereich geht", gibt Piepenburg zu bedenken. Ohne baurechtliche Genehmigung ist ein solches Vorhaben nicht zulässig. Und es koste eine Stange Geld, wie der Landrat weiter bemerkt.

Vorwurf der Überreaktion

"Es gibt sehr viel Unverständnis bei den Obersulmer Bürgern", meldete sich eine Einwohnerin in der Obersulmer Gemeinderatssitzung zu Wort. Warum hätten die Verantwortlichen nicht schon im Voraus auf Corona reagiert, lautete ein Vorwurf. Ein anderer: Ein Verkehrschaos an heißen Sommertagen gebe es Jahr für Jahr. Den See zu sperren, sei eine Überreaktion, meinte eine Weilermerin. Ob denn der Gemeinderat die Regulierung der Besucherzahlen nicht behandele?, wollte sie wissen. "Der Gemeinderat ist nicht zuständig", lautete die Antwort von Hauptamtsleiter Jochen Dicht. Ein Konzept sei Aufgabe des Zweckverbands. "Das ist vielen nicht klar", hebt er gegenüber der Heilbronner Stimme hervor.

 

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