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"Aktenzeichen XY" bringt Bewegung in ungelösten Heilbronner Raubüberfall

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Vor drei Jahren wird ein Ehepaar im Heilbronner Osten nachts brutal in seinem Haus überfallen. Vor einigen Monaten passiert Ähnliches in Duisburg. Die Ermittler sehen Parallelen.

Am Morgen nach dem brutalen Raubüberfall sichern Kriminaltechniker des Heilbronner Polizeipräsidiums Spuren am Tatort. Auch heute, drei Jahre später, ist der Fall ungelöst.
Fotos: Archiv/Kinkopf
Am Morgen nach dem brutalen Raubüberfall sichern Kriminaltechniker des Heilbronner Polizeipräsidiums Spuren am Tatort. Auch heute, drei Jahre später, ist der Fall ungelöst. Fotos: Archiv/Kinkopf  Foto: Kinkopf

Ein schlafendes Ehepaar wird nachts in seinem Wohnhaus im Heilbronner Osten brutal überfallen, verletzt und ausgeraubt. Die maskierten Täter erbeuten Schmuck und Bargeld. Nachbarn sind entsetzt. Aus Furcht rüsten einige ihre Häuser mit Überwachungskameras und Sicherheitstechnik auf. Der Fall vom 9. Juni 2018 ist bis heute ungelöst. Die Täter? Unbekannt.

Jetzt kommt Bewegung in den drei Jahre alten Fall. Neue Impulse zur Aufklärung könnte ein ähnliches Ereignis im September des vergangenen Jahres in Duisburg-Obermeiderich bringen. Es ist Mittwoch (18.08.) Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Das Besondere: Die beiden Fälle weisen in vielen Punkten Gemeinsamkeiten auf. Diese Parallelen werden von den zuständigen Präsidien in Heilbronn und Duisburg gesehen. "Es gibt Verdachtsmomente, die für die gleichen Täter sprechen", teilt Daniel Fessler, Sprecher des Heilbronner Präsidiums auf Stimme-Anfrage mit. Sollten sich diese bestätigen, könnten sich auch die Ansatzpunkte für die Kripo erweitern.


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Raubüberfall auf Ehepaar macht viele betroffen


Täter prügeln auf Ehemann ein

Der Angriff auf ein schlafendes Ehepaar in der Rosengartstraße im Sommer 2018 löst unter Bewohnern des Heilbronner Ostens Entsetzen aus.
Der Angriff auf ein schlafendes Ehepaar in der Rosengartstraße im Sommer 2018 löst unter Bewohnern des Heilbronner Ostens Entsetzen aus.  Foto: Kinkopf

Der Film am Mittwoch in "XY" zeigt, wie in Duisburg drei maskierte Männer nachts in das Haus eines Ehepaars eindringen und es im Schlaf überraschen. Sofort prügeln sie auf den Ehemann, der in der Immobilienbranche tätig ist, ein. Die Täter fesseln ihre Opfer mit Handschellen und rauben Bargeld aus einem Tresor, Schmuck und EC-Karten. Etwa eineinhalb Stunden lang befindet sich das Paar in der Gewalt der Kriminellen. Nachdem diese verschwunden sind, befreien sich die Eheleute und alarmieren die Polizei.

Beim Raubüberfall in Heilbronn dringen mindestens zwei maskierten Männer zwischen 3 und 4 Uhr ins Haus ein. Wie in Duisburg sprechen sie mit osteuropäischem Akzent. Den Wert der Beute, die aus Bargeld, Schmuck und Gold besteht, gibt die Polizei damals mit einem niedrigen fünfstelligen Betrag an. "Wir waren geknebelt und gefesselt", erzählt der zum Tatzeitpunkt 66 Jahre alte Heilbronner einige Monate nach dem Überfall dieser Zeitung. "Wir wussten über eine Stunde lang nicht, ob wir überleben."

Duisburg und Heilbronn stimmen Ermittlungen ab

"Wir werden auf jeden Fall prüfen, ob es sich vielleicht um die selben Täter handelt", sagt Jacqueline Grahl, Sprecherin des Präsidiums in Duisburg. Etwa 20 Hinweise seien nach Ausstrahlung des Beitrags bei der Polizei eingegangen. Wie viele Zuschauer sich im Fernsehstudio gemeldet haben, stehe noch nicht fest. Unter den Hinweisen seien welche zu möglichen Tatverdächtigen gewesen. Zuschauer hätten außerdem das geraubte Armband der Ehefrau auf Verkaufsplattformen im Internet wiedererkannt. Es könne natürlich sein, dass es den Schmuck mehrfach gibt, sagt Grahl. "Wir werden jetzt einen Schritt nach dem anderen machen und allen Hinweisen nachgehen."

Dazu gehört ihr zufolge auch, mit den Kripo-Kollegen in Heilbronn zu sprechen: "Was habt ihr? Was haben wir?" Daraus könnten sich neue Ansätze ergeben, um die Täter zu fassen. "XY" sei eine Möglichkeit, den Ermittlungen eine neue Stoßrichtung zu geben, neue Hinweise zu bekommen. Die Hoffnung sei, dass die Aufklärung des Falls neuen Schwung erhalte.

Bilder von möglichen Tätern abgleichen

Hoffnung setzen die Ermittler in beiden Fällen auf einen weiteren Ansatzpunkt. In Heilbronn ist nach den Beschreibungen des Ehepaars ein Phantombild von einem der Täter angefertigt worden. Im Duisburger Fall existiert ein Bild von einer Überwachungskamera. Es zeigt möglicherweise einen der Täter, die das Haus der Opfer in Duisburg beobachtet haben. "Die Auswertung ist veranlasst", sagt Fessler. Denn auch das ist eine Parallele in beiden Fällen. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht genauso wie seinerzeit die Heilbronner Polizisten davon aus, dass die Täter ihre Opfer tage- oder wochenlang ausspioniert haben.

Heilbronner Fall in "XY" zu sehen

Auch der Raubüberfall in Heilbronn in der Rosengartstraße wird im Fernsehen gezeigt, nachdem die Aufklärung ins Stocken geraten ist. Im Februar 2019 läuft der Beitrag in "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Die Zuschauerhinweise bringen jedoch nicht den erhofften Durchbruch. Zuvor stellen sich alle Hinweise aus der Nachbarschaft und aufgrund von Presseberichten "als nicht tatrelevant" heraus, wie es ein Polizeisprecher ein halbes Jahr nach der brutalen Tat formuliert.

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