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Meinung zur Aufhebung der Impfpriorisierung: Abwägung

  
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Baden-Württemberg will ab dem kommenden Montag die Priorisierung für alle Corona-Impfstoffe bei Hausärzten aufheben. Das klingt nur zunächst gut, sagt Stimme-Redakteurin Valerie Blass.

Ab Montag können sich alle Erwachsenen in Baden-Württemberg bei ihrem Arzt impfen lassen, ohne erst ihre Berechtigung nachweisen zu müssen. Das klingt zunächst gut. Faktisch wird sich für den Großteil der Menschen, die sehnlichst auf die Spritze warten, zunächst nicht viel ändern. Sie werden ihren Namen auf eine Warteliste setzen lassen, aber dann wird noch eine ganze Zeit ins Land gehen, bis sie angerufen und tatsächlich geimpft werden. Denn Impfstoff ist nach wie vor ein knappes Gut.


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Das gilt vor allem für das Vakzin von Biontech, das inzwischen den Ruf des "Premium-Impfstoffs" genießt. Astrazeneca liegt hingegen in einigen Praxen im Kühlschrank – und wartet auf Einsatz. Denn Viele warten lieber, bis auch sie mit Biontech geimpft werden können, statt sich den ins Zwielicht geratenen AZ-Impfstoff abzuholen. Medizinisch sinnvoll ist diese Haltung nicht – denn das Risiko, an Covid schwer zu erkranken, ist zigmal größer als die Gefahr einer – extrem seltenen – Impfkomplikation. Es ist eine Abwägung, die jeder für sich treffen muss.

Nicht zu beneiden sind die Mitarbeiterinnen in den Arztpraxen. Sie werden sich mit noch mehr unwirschen Anrufern auseinandersetzen müssen, die meinen, ihr Anspruch auf eine Impfung müsse sofort und gleich umgesetzt werden und sie werden dabei viel Nerven brauchen.

 

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