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Neuerungen bei Verkehrsverbünden: 49-Euro-Ticket und neuer Fahrplan

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Der Fahrplanwechsel bringt in der Region Heilbronn zum 11. Dezember einige Verbesserungen im Bus- und Bahnverkehr. Die Hohenloher Nahverkehrsgesellschaft gerät derweil immer stärker in finanzielle Not.

Der Fahrplan der Deutschen Bahn soll sich ändern und zahlreiche Verbesserungen bringen.
Der Fahrplan der Deutschen Bahn soll sich ändern und zahlreiche Verbesserungen bringen.  Foto: Holger Hollemann/dpa

Doppelter Grund zur Freude für Nahverkehrsnutzer: Der neue Fahrplan bringt einige Verbesserungen in der Region, und das bundesweite 49-Euro-Ticket kommt. Der Tarifverbund Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr (HNV) erwartet den Start im April. Derweil steigt der Kostendruck: Die Hohenloher Nahverkehrsgesellschaft NVH rechnet mit einem Millionen-Defizit.

Letzte Finanzierungsfragen geklärt

Nach langem Streit zwischen Bund und Ländern hatten Kanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsidenten am Donnerstagabend letzte Fragen zur Finanzierung des Projekts geklärt. Das bundesweit nutzbare Ticket für Busse und Bahnen im Nahverkehr soll mit einem Einführungspreis von 49 Euro im Monat kommen.

"Wenn alle Schritte so umgesetzt werden können wie geplant, dann ist der 1. April als Starttermin für das Deutschland-Ticket noch erreichbar", teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Freitag mit.

Auf die Verkehrsverbünde wartet viel Arbeit

"Es müssen noch ein paar vertriebliche Details geklärt werden", sieht HNV-Geschäftsführer Gerhard Gross viel Arbeit auf die Verbünde zukommen. Er rechnet mit einem Start im April und betont, für Bestandskunden müsse es eine Übergangsfrist geben. Sie könnten dann ihr Abo weiternutzen, bekämen aber analog zur 9-Euro-Aktion im Sommer nur 49 Euro abgebucht. Müssten hingegen alle Tickets zum Stichtag ersetzt werden, sieht Gross "eine Herkulesaufgabe".

Die meisten Abonnements im HNV sind deutlich teurer als 49 Euro im Monat, Stammkunden werden deutlich entlastet. Einzelkarten werden hingegen teurer. Der Verbund erhöht die Tarife zum Jahreswechsel um durchschnittlich 6,9 Prozent. Angesichts steigender Kosten müssten die Preise dem Verbund zufolge noch kräftiger steigen. Die Gesellschafter, also die Stadt Heilbronn und die beteiligten Landkreise, übernehmen das Defizit von jährlich zwei Millionen Euro - "vorübergehend", wie es heißt. Eine erneute Anhebung der Preise im Laufe des Jahres ist nicht ausgeschlossen.


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Hohenloher Nahverkehrsgesellschaft fährt hohes Defizit ein

Unterdessen rutscht die Nahverkehrsgesellschaft Hohenlohekreis (NVH), die viele Busverbindungen anbietet, tief in die roten Zahlen. Laut Wirtschaftsplan für 2023 summiert sich das Defizit auf rund 8,3 Millionen Euro. Der Hohenlohekreis muss aus dem normalen Haushalt 6,6 Millionen Euro zuschießen: doppelt so viel wie 2022. Bis 2026 sieht es nicht besser aus: Der Fehlbetrag des NVH wird bis dahin jeweils deutlich über acht Millionen Euro liegen.


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Zum Fahrplanwechsel am Sonntag gibt es in der Region einige Verbesserungen auf der Schiene. Erstmals verbindet ein Regionalexpress Heilbronn und Hohenlohe. Auf der Hohenlohebahn gibt es nun täglich einen verlässlichen Stundentakt.

Bundesverkehrsminister Wissing drängt

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) macht den Bundesländern Druck bei der Umsetzung des 49-Euro-Tickets. Darauf angesprochen, wann das Deutschlandticket komme, sagte Wissing am Freitag, die Länder müssten aufhören zu diskutieren. "Jetzt muss gearbeitet werden und umgesetzt werden. Die Länder müssen jetzt liefern." Es sei realistisch, dass das Ticket im Frühjahr komme. 

 

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